Fire Hutchinson
Nutzer
Eine typisch aventurische Kneipe am Rande des
Reichsforsts: Die Luft ist geschwängert vom Geruch
nach Zwergenbier, deftigem Eintopf, frischen
Kräutern und warmem, herrlich duftendem Brot.
Der niedrige Schankraum mit den einfachen, hellen
Holztischen und -bänken ist gut besetzt. Hier
tummeln sich Händler, einheimische Bauern
und Reisende, deren Kutsche hier Station macht. Auch ein Botenreiter
legt eine kurze Pause ein. Zwei Frauen in bunten, weiten Kleidern sitzen
vor dem prasselnden Kaminfeuer. Der stampfende Rhythmus ihrer Trommeln,
begleitet von den Schellenbändern an ihren wippenden Füßen, lässt
die Butzenglasscheiben erzittern und die Lautstärke und Ausgelassenheit
ringsumher spürbar ansteigen.
Ein junger Schankbursche mit rotem Krauskopf hat
alle Hände voll zu tun, sich mit den hölzernen
Krügen und Schalen seinen Weg durch die
Menge zu bahnen.
“Heda, Kleiner!”, donnert es von einem
der Tische herüber. “Wird’s denn wohl
noch was mit meinem Bier? Oder
soll ich hier auf Grund laufen? Bei
Swafnir, nun lass doch mal einer
die halbe Portion hier vorbei, dass
Frenja Ragnarsdottir ihre Spielschulden
einlösen kann!”
Als der Wirtsjunge sein Ziel erreicht
hat, nimmt Frenja ihm
gleich das ganze Tablett aus der
Hand und stellt jedem ihrer Tischgefährten
derart schwungvoll einen
Krug vor die Nase, dass ein Gutteil des
Gerstenbräus überschwappt und sich auf
der Tischplatte verteilt.
“Hoch die Humpen, neu gewonnene Saufkumpane!
Woll’n wir doch mal sehen, wessen Nase zuerst
Bekanntschaft mit der Tischplatte schließt!”, ruft sie.
“Und ein Hoch auf die Götter, dass sie uns an diesem Ort zusammengeführt
haben! Und uns auch nicht gleich wieder hinaus in die Kälte
jagen, wie den armen Reiter dort!”
Grinsend deutet sie auf den schwarz gekleideten Boten, der sich just in
diesem Moment den Gürtel mit der Depeschentasche umschnallt. Als er
den Umhang überwirft, ist ihm das Unbehagen über den bevorstehenden
Ritt durch die kalte Nacht deutlich anzusehen.
Die Fremden, die der Zufall an diesem Abend beim Boltanspiel zusammengeführt
hat, könnten kaum unterschiedlicher sein: Da ist zunächst
die aufbrausende Frenja Ragnarsdottir, eine Piratin aus dem Volk der
Thorwaler, das hoch im Norden wohnt und für seine Seefahrerkünste
berühmt ist. Ihre Branntweinflasche und die Skraja, eine zweiblättrige
Handaxt, sind ihre ständigen Begleiter. Um ihren Hals hängen Dutzende
von Amuletten und Talismanen, bunte Webbänder schmücken die dicken,
rotblonden Zöpfe und die muskulösen, sonnengebräunten Oberarme. Sie
trägt rot-weiß gestreifte Leinenhosen, hohe Stulpenstiefel, mit unzähligen
Salzkrusten überzogen, und ein freizügig geschnürtes Mieder.
Trautmann Treublatt, ein reisender Forscher aus Gareth mit flachsblondem,
langem Haar, rutscht auf seinem Stuhl hin und her und lässt seinen
Blick im Raum umherwandern. Seine Reiserobe ist in Grün und Gold
gehalten, den Farben Hesindes, der Göttin der Wissenschaften. Immer
wieder wandert sein schüchterner Blick zu der Schönheit an seiner Seite:
Mirhiban saba Said, eine Magierin, hat erst vor wenigen Monden ihre
Ausbildung beendet. Die bronzefarbene Haut und die glänzenden dunklen
Augen weisen sie als eine Tulamidin aus, eine Bewohnerin des aventurischen
Südostens. Ihr Blick gleitet immer wieder voller Stolz zu dem
reich beschnitzten Magierstab mit der funkelnden roten Kristallkugel an
der Spitze.
Rondrian Sturmfels, Absolvent der Kriegerakademie zu Gareth, trägt den
Wappenrock eines Offiziers der Garether Wehrbürger. Sein Kettenhemd
und das Breitschwert sind augenscheinlich frisch geputzt und geölt und
funkeln im Licht der Talgkerzen mit seinen strahlend blauen Augen um
die Wette. Die nach Garether Rittermode kurzgeschorenen blonden Haare
sind vom Helmtragen flach an den Kopf gedrückt und schweißverklebt.
Der letzte in der Runde hat sich auf seinen großen Lederbeutel gesetzt,
um den Tisch überblicken zu können. Sein dichter grauer Vollbart ist zu
kunstvollen Zöpfchen geflochten, das Gesicht wird von einem glänzenden
Kahlschädel gekrönt. Die eisgrauen Augen warfen bislang unter buschigen
Brauen missgelaunte Blicke in die Runde, als sich nun aber die kleinen
Hände um den Bierkrug schließen, leuchten sie auf. Angrax Sohn des
Angarosch ist ein Zwerg aus dem Ambossgebirge; ein Söldner,
der seine Muskelkraft und seinen Kriegshammer
jedem zur Verfügung stellt, der ihn mit blinkenden
Dukaten entlohnen kann.
“Wohlan denn,” brummt er zwischen
dem Bartgestrüpp hervor, “das wird dir
noch Leid tun, Frau, dass du einen
Ambosszwerg zum Trinkduell herausgefordert
hast!”
Während am Tisch von Frenja,
Trautmann, Mirhiban, Rondrian
und Angrax die Karten für eine
neue Runde Boltan gemischt
werden, betritt ein weiterer Reisender
den Schankraum. Shafir
ben Rafid ist ein athletischer, dunkelhäutiger
Südländer mit langen,
zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenen
Haaren und hoch geschwungenen
Brauen. Er trägt eine Pluderhose
mit gelben und grünen Karos und
eine dunkles, seidig glänzendes Hemd. Seine
linke Hand jongliert wie beiläufig mit drei bunten
Lederbällchen.
Nachdem er seinen warmen Umhang abgelegt und das Regenwasser
aus seinem Haar gestrichen hat, blickt er sich in dem Raum um. Zunächst
fällt sein Blick auf den Tisch, an dem die Kartenspieler sitzen. Frenja knallt
gerade einen leeren Humpen auf die Tischplatte und rülpst laut und triumphierend,
bevor sie den Einsatz dieser Runde zu sich herüberzieht. Shafirs
flinke Finger zucken kurz, denn er weiß sehr genau, wie man dem Glück
ein wenig nachhelfen und seine Mitspieler gründlich ausnehmen kann, aber
dann fällt sein Blick auf Mirhibans Magierrobe, und sofort entscheidet er
sich dagegen, sich zu dieser Gesellschaft hinzuzugesellen.
Als er seinen Blick weiter schweifen lässt, entdeckt er eine Frau, die etwas
weiter hinten neben der Theke steht und anscheinend einen Aushang studiert,
der dort an die Wand genagelt wurde. Shafir fährt sich noch einmal
mit der Hand durch das regennasse Haar und schlendert langsam hinüber,
bis er schräg hinter der Fremden stehen bleibt und sich lässig an einen
Stützbalken lehnt. Sie scheint ihn nicht wahrzunehmen, sondern ganz vertieft
in den Inhalt des gesiegelten Pergaments zu sein, so dass Shafir in aller
Ruhe ihren Gesichtsausdruck studieren kann. Die Frau mit den braunen,
schulterlangen Locken, dem sommersprossigen Gesicht und dem Rapier an
der Seite dreht ihren Federhut nachdenklich in der Hand. Dann schüttelt
sie den Kopf, und ihre Lippen kräuseln sich zu einem amüsierten Lächeln.
“Interessant?”, fragt Shafir und deutet mit dem Kopf auf das dicht beschriebene
Papier. Die Frau wendet sich ihm zu und mustert ihn kurz.
“Hm ... kann schon sein”, entgegnet sie, und fügt dann mit einem breiten
Grinsen hinzu: “Du kannst nicht lesen, hab ich Recht? Aber heute ist dein
Glückstag: Was kriege ich dafür, wenn ich es dir vorlese?”
Shafir sieht ihr tief in die braunen Augen: “Werte Tochter der Sonne, deren
Antlitz heller strahlt als der wertvollste Diamant aus Sultan Omars
Schatzkammern, was hätte ich, ein armer Gaukelspieler, einer Dame von
Eurem Liebreiz anzubieten? Was, außer meiner glühenden Verehrung für
Eure Schönheit und ...” – mit einer blitzschnellen Bewegung greift er ihr
ins Haar und hält mit einem Mal eine schimmernde Seidenblume in der
Hand – “... und dieser Blume, von einer Farbe, die so seidig und feurig ist
wie das Rot Eurer Lippen.”
Verblüfft kichernd nimmt die Braungelockte die Blüte entgegen. “Wie
habt Ihr das gemacht?”
Shafir schweigt, zuckt grinsend mit den Schultern und deutet erneut auf
das Pergament.
“Also gut, Ihr habt es Euch verdient: Das ist ein Aushang einer Gräfin
hier aus der Gegend, sie heißt Naheniel Quellentanz. Sie sucht Abenteurer,
die in ihrem Auftrag nach der untergegangenen Elfenstadt Simyala suchen.
Ein Silber pro Tag. Ausrüstung und Verpflegung werden gestellt.
Schon mal was von dieser Elfenstadt gehört?”
“Oh, einiges, Holdeste, das ich Euch gern berichten würde – allein,
meine Füße schmerzen von dem langen Weg, und nur allzu gerne
würde ich ...”
Die Frau unterbricht ihn lachend: “Nun reicht es aber mit den
Artigkeiten und der Etikette! Sag einfach du zu mir. Ich heiße Daria
Termeli, und es wäre mir ein Vergnügen, mit einem derart galanten
jungen Herrn einen Tisch zu teilen und den Geschichten über längst vergangene
Elfenstädte zu lauschen!”
Derweil hat das Bier die Zungen der Reisenden
am Tisch der Thorwalerin gelöst. Trautmann
schwärmt schon seit geraumer Zeit von seiner
Heimatstadt Gareth: von den vielen prachtvollen
Göttertempeln, den großen Marktplätzen, auf denen
es nahezu alles zu kaufen gibt, und seinem
Lehrmeister Alrik, der ihn in der Geschichte und
vielen alten Sprachen unterwiesen hat.
“Wenn das alles so wundervoll ist, Trautmann, warum hast du die Stadt
deiner Väter denn dann verlassen?”, unterbricht ihn Mirhiban mit ihrem
singenden tulamidischen Akzent.
Nachdenklich kratzt sich der Forscher in seinem kurzen Kinnbart.
“Ich glaube, weil ich es einfach satt hatte, immer nur Alriks
Gehilfe zu sein. Und das ewige Herumstöbern
in muffigen Bibliotheken, das habe ich nicht
mehr ertragen. Und dann habe ich in einer
Schenke Hesindiane kennen gelernt ... und
lieben, ja, bei der holden Göttin Rahja,
lieben gelernt habe ich sie auch”
Sein Blick schweift träumerisch in
die Ferne, dann schüttelt er unwirsch
den Kopf. “Hesindiane
war schon viel auf Dere herumgekommen.
Sie hat damals bei der
Schlacht gegen die Oger mitgekämpft
und geholfen, diesem Galotta
das Handwerk zu legen. Sie
ist sogar schon mal an der Seite des
Schwertes der Schwerter, der höchsten
Geweihten der Rondra-Kirche,
ausgezogen, um einem dunklen Magier
und seinen Spießgesellen das Handwerk
zu legen, stellt euch das mal vor! Sie ... nun
ja, kurz und gut: Sie lachte nur, als ich sie bat, in
Gareth zu bleiben und mit mir den Traviabund zu
schließen. Sie sagte: Trautmann, es gibt so vieles auf Dere,
das aufregender ist, als am warmen Herdfeuer die Suppe zu hüten.
Das kann ich noch machen, wenn ich fünfzig oder mehr Götterläufe zähle.
In zwei Tagen werde ich Gareth verlassen, denn ich habe mich für eine
Forschungsexpedition in das ewige Eis des hohen Nordens verdingt.”
“Na, Junge, warum haste das Weib denn nich’ begleitet, wenn du sie so
vergöttert hast?”, fragt Frenja und wischt sich etwas Schaum vom Mund.
“Ach wisst ihr, sie hat ja noch nicht einmal gefragt. Außerdem – was weiß
ich denn schon von der Welt? Ich meine, von der wirklichen Welt! Natürlich
habe ich sehr viel gelesen – aber wie ich im Wald ein Feuer anzünde,
das hat mir nie jemand beigebracht. Und über die Länder im Norden habe
ich höchstens mal was im Aventurischen Boten gelesen. Was hätte ich so
einer Expedition schon nutzen können?”
“Nutzen? Das fragste noch? Bei Swafnir, du bist doch ‘n Forscher, oder?
Und wen können sie denn da besser brauchen, wenn sie auf eine Forschungsreise
gehen?”
Trautmann nickt nachdenklich: “Du hast schon Recht: Mir ist der Gedanke
nicht mehr aus dem Kopf gegangen, auf Dere herumzureisen, Abenteuer
zu erleben ... Und eines Tages habe ich mein Bündel und die erstbeste
Kutsche genommen. Und wenn ich Hesindiane wiedersehe, ich schwör’s,
dann werde ich ihr mindestens genauso viel zu erzählen haben wie sie
mir!”
“Hm, hm, die Weibsbilder haben ihren eigenen Kopf, um die muss man
erst kämpfen”, brummt es zustimmend aus Angrax’ Richtung.
“Biste auch unterwegs, ‘ne Frau zu beeindrucken, Kleiner? Kannst
gleich bei mir anfangen, wenn du uns noch ‘ne Runde
besorgst”, donnert Frenja und knufft ihm aufmunternd
in die Seite.
“Papperlapapp!”, fährt Angrax ihr über den
Mund. “In meinem Volk gibt es nur sehr
wenige Frauen – aber die sind wählerisch!
Und wenn man eine von ihnen
erobern will, muss man mindestens
einen Drachen besiegt haben! Ich
bin Söldner, kein Drachentöter.
Ich gehe dahin, wo man mich gut
bezahlt.”
“Einen Moment, Angrax”, unterbricht
ihn Rondrian tadelnd. “Du
meinst wohl: Wo man dich gut
bezahlt
und du einer guten Sache
dienen und der Herrin Rondra im
Kampf Ehre erweisen kannst!”
“Die gute Sache eines Söldners ist immer
die, die seinen Beutel mit Dukaten
füllt”, entgegnet der Zwerg gleichgültig. Auf
Rondrians Stirn bildet sich eine steile Zornesfalte.
Doch Mirhiban legt ihm die Hand auf die
Schulter und schüttelt besänftigend den Kopf, ehe sie sich
an Angrax wendet: “Also, ich habe vollstes Verständnis dafür, dass du
einer armen Familie, die kein Geld besitzt, nicht helfen würdest, wenn
ihre Tochter von Sklavenhändlern verschleppt worden wäre”, spricht sie
mit ernster Stimme zu dem verdrossen in seinen Krug stierenden Zwergen,
während sie den anderen verschwörerisch zuzwinkert.
Angrax hebt abrupt den Kopf und schlägt mit der Faust auf die Tischplatte:
“Beim Barte meines Vaters! Wie kannst du es wagen, mich derart zu
beleidigen! Natürlich würde ich auf der Stelle ...”
Dann sieht er die lachenden Gesichter seiner Trinkgefährten und bricht
kopfschüttelnd ab: “Weibsvolk, elendes”, brummt er. Doch zum ersten Mal
an diesem Abend huscht für einen kurzen Augenblick etwas wie ein Lächeln
über sein Gesicht.
Unschlüssig und ein wenig furchtsam steht die Elfe
in der Tür der Gaststube und starrt in den überfüllten
Raum. Das hüftlange, fuchsrote Haar
hüllt ihre hochgewachsene Gestalt ein wie ein
seidener Mantel. Die Hand ruht wie zufällig auf
dem zierlichen Knauf des Wolfsmessers, die großen,
leicht schräg gestellten Mandelaugen schweifen
aufmerksam umher. Als sie Shafirs staunendem Blick begegnet, ist ihre
Entscheidung gefallen. Leichtfüßig, fast als berührten die dünnen Lederschuhe
den Boden nicht, gleitet sie auf den Tisch des Gauklers zu.
“Sanya bha, Fremde und Freunde”, spricht sie die Sitzenden an. “Mein
Name ist Ranari Aha’Iamanda – Ranari Bachlied in eurer Sprache.”
Ihre Stimme klingt leise, aber bestimmt –
mehr ein Gesang als gesprochene
Worte. Als sie ihren Namen in Isdira, der Sprache der Elfen,
ausspricht, kommt es Shafir vor, als würde eine zweite
Stimme zur gleichen Zeit erklingen. In den großen
moosgrünen Augen aber steht deutliche Angst
geschrieben, als Ranari eindringlich fortfährt:
“Räume wie dieser, in denen Menschen
wie ihr Schutz suchen, lassen mir kaum
Luft zum Atmen. Deshalb habe ich
mein Nachtlager ein Stück des Weges
im Wald aufgeschlagen. Ich schlief
schon fast, als ich schnellen Hufschlag
hörte, dann einen leisen Schrei, Waffengeklirr,
einen dumpfen Aufprall,
Gemurmel von Menschenstimmen,
das Rascheln von Laub – und dann
Stille. Alles ging sehr schnell; kaum,
dass ich meinen Bogen in der Hand hielt,
war es auch schon vorbei. Ich habe mich
an die Stelle herangeschlichen, von wo die
Geräusche kamen. Dort fand ich einen Mann
in der Kleidung eurer reitenden Boten. Er lag bewusstlos
am Boden, sein Pferd war einige Schritt weit
geflüchtet und hatte dort zu grasen begonnen. Den Spuren
nach zu schließen, hat er es mit einem halben Dutzend Gegnern zu tun
gehabt; offenbar war es ein Hinterhalt. Ich habe mich so gut es ging um
seine Wunden gekümmert. Als er wieder zu sich kam, hat er gleich als
erstes nach seinem Gürtel gegriffen. Doch das, was er zu finden hoffte
– eine Tasche, wie er sagte –, war fort. Er hat mich angefleht, ihn verletzt,
wie er war, zurückzulassen, um in das Gasthaus zu eilen und Hilfe zu
holen. Sein Leben, meinte er, sei ohne diese Tasche nichts wert, denn deren
Inhalt sei für die Reichsbehüterin selbst bestimmt. So bin ich denn hierher
gelaufen, und nun bitte ich euch: Helft mir!” ...................
So könnte ein Abend in Ferdok aussehen wenn ihr euch darauf einlassen wollt. :mrgreen:
Also wickelt eure Karte aus und sucht auf ihr nach Ferdok und dann nichts wie auf den Treidelpfad oder auf den nächsten Flusskahn und lasst euch von der drallen Wirtin einen guten Humpen Helles Ferdoker zapfen.
Wir freuen uns auf euch
Blue Fire und Inga:thumbup
Reichsforsts: Die Luft ist geschwängert vom Geruch
nach Zwergenbier, deftigem Eintopf, frischen
Kräutern und warmem, herrlich duftendem Brot.
Der niedrige Schankraum mit den einfachen, hellen
Holztischen und -bänken ist gut besetzt. Hier
tummeln sich Händler, einheimische Bauern
und Reisende, deren Kutsche hier Station macht. Auch ein Botenreiter
legt eine kurze Pause ein. Zwei Frauen in bunten, weiten Kleidern sitzen
vor dem prasselnden Kaminfeuer. Der stampfende Rhythmus ihrer Trommeln,
begleitet von den Schellenbändern an ihren wippenden Füßen, lässt
die Butzenglasscheiben erzittern und die Lautstärke und Ausgelassenheit
ringsumher spürbar ansteigen.
Ein junger Schankbursche mit rotem Krauskopf hat
alle Hände voll zu tun, sich mit den hölzernen
Krügen und Schalen seinen Weg durch die
Menge zu bahnen.
“Heda, Kleiner!”, donnert es von einem
der Tische herüber. “Wird’s denn wohl
noch was mit meinem Bier? Oder
soll ich hier auf Grund laufen? Bei
Swafnir, nun lass doch mal einer
die halbe Portion hier vorbei, dass
Frenja Ragnarsdottir ihre Spielschulden
einlösen kann!”
Als der Wirtsjunge sein Ziel erreicht
hat, nimmt Frenja ihm
gleich das ganze Tablett aus der
Hand und stellt jedem ihrer Tischgefährten
derart schwungvoll einen
Krug vor die Nase, dass ein Gutteil des
Gerstenbräus überschwappt und sich auf
der Tischplatte verteilt.
“Hoch die Humpen, neu gewonnene Saufkumpane!
Woll’n wir doch mal sehen, wessen Nase zuerst
Bekanntschaft mit der Tischplatte schließt!”, ruft sie.
“Und ein Hoch auf die Götter, dass sie uns an diesem Ort zusammengeführt
haben! Und uns auch nicht gleich wieder hinaus in die Kälte
jagen, wie den armen Reiter dort!”
Grinsend deutet sie auf den schwarz gekleideten Boten, der sich just in
diesem Moment den Gürtel mit der Depeschentasche umschnallt. Als er
den Umhang überwirft, ist ihm das Unbehagen über den bevorstehenden
Ritt durch die kalte Nacht deutlich anzusehen.
Die Fremden, die der Zufall an diesem Abend beim Boltanspiel zusammengeführt
hat, könnten kaum unterschiedlicher sein: Da ist zunächst
die aufbrausende Frenja Ragnarsdottir, eine Piratin aus dem Volk der
Thorwaler, das hoch im Norden wohnt und für seine Seefahrerkünste
berühmt ist. Ihre Branntweinflasche und die Skraja, eine zweiblättrige
Handaxt, sind ihre ständigen Begleiter. Um ihren Hals hängen Dutzende
von Amuletten und Talismanen, bunte Webbänder schmücken die dicken,
rotblonden Zöpfe und die muskulösen, sonnengebräunten Oberarme. Sie
trägt rot-weiß gestreifte Leinenhosen, hohe Stulpenstiefel, mit unzähligen
Salzkrusten überzogen, und ein freizügig geschnürtes Mieder.
Trautmann Treublatt, ein reisender Forscher aus Gareth mit flachsblondem,
langem Haar, rutscht auf seinem Stuhl hin und her und lässt seinen
Blick im Raum umherwandern. Seine Reiserobe ist in Grün und Gold
gehalten, den Farben Hesindes, der Göttin der Wissenschaften. Immer
wieder wandert sein schüchterner Blick zu der Schönheit an seiner Seite:
Mirhiban saba Said, eine Magierin, hat erst vor wenigen Monden ihre
Ausbildung beendet. Die bronzefarbene Haut und die glänzenden dunklen
Augen weisen sie als eine Tulamidin aus, eine Bewohnerin des aventurischen
Südostens. Ihr Blick gleitet immer wieder voller Stolz zu dem
reich beschnitzten Magierstab mit der funkelnden roten Kristallkugel an
der Spitze.
Rondrian Sturmfels, Absolvent der Kriegerakademie zu Gareth, trägt den
Wappenrock eines Offiziers der Garether Wehrbürger. Sein Kettenhemd
und das Breitschwert sind augenscheinlich frisch geputzt und geölt und
funkeln im Licht der Talgkerzen mit seinen strahlend blauen Augen um
die Wette. Die nach Garether Rittermode kurzgeschorenen blonden Haare
sind vom Helmtragen flach an den Kopf gedrückt und schweißverklebt.
Der letzte in der Runde hat sich auf seinen großen Lederbeutel gesetzt,
um den Tisch überblicken zu können. Sein dichter grauer Vollbart ist zu
kunstvollen Zöpfchen geflochten, das Gesicht wird von einem glänzenden
Kahlschädel gekrönt. Die eisgrauen Augen warfen bislang unter buschigen
Brauen missgelaunte Blicke in die Runde, als sich nun aber die kleinen
Hände um den Bierkrug schließen, leuchten sie auf. Angrax Sohn des
Angarosch ist ein Zwerg aus dem Ambossgebirge; ein Söldner,
der seine Muskelkraft und seinen Kriegshammer
jedem zur Verfügung stellt, der ihn mit blinkenden
Dukaten entlohnen kann.
“Wohlan denn,” brummt er zwischen
dem Bartgestrüpp hervor, “das wird dir
noch Leid tun, Frau, dass du einen
Ambosszwerg zum Trinkduell herausgefordert
hast!”
Während am Tisch von Frenja,
Trautmann, Mirhiban, Rondrian
und Angrax die Karten für eine
neue Runde Boltan gemischt
werden, betritt ein weiterer Reisender
den Schankraum. Shafir
ben Rafid ist ein athletischer, dunkelhäutiger
Südländer mit langen,
zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenen
Haaren und hoch geschwungenen
Brauen. Er trägt eine Pluderhose
mit gelben und grünen Karos und
eine dunkles, seidig glänzendes Hemd. Seine
linke Hand jongliert wie beiläufig mit drei bunten
Lederbällchen.
Nachdem er seinen warmen Umhang abgelegt und das Regenwasser
aus seinem Haar gestrichen hat, blickt er sich in dem Raum um. Zunächst
fällt sein Blick auf den Tisch, an dem die Kartenspieler sitzen. Frenja knallt
gerade einen leeren Humpen auf die Tischplatte und rülpst laut und triumphierend,
bevor sie den Einsatz dieser Runde zu sich herüberzieht. Shafirs
flinke Finger zucken kurz, denn er weiß sehr genau, wie man dem Glück
ein wenig nachhelfen und seine Mitspieler gründlich ausnehmen kann, aber
dann fällt sein Blick auf Mirhibans Magierrobe, und sofort entscheidet er
sich dagegen, sich zu dieser Gesellschaft hinzuzugesellen.
Als er seinen Blick weiter schweifen lässt, entdeckt er eine Frau, die etwas
weiter hinten neben der Theke steht und anscheinend einen Aushang studiert,
der dort an die Wand genagelt wurde. Shafir fährt sich noch einmal
mit der Hand durch das regennasse Haar und schlendert langsam hinüber,
bis er schräg hinter der Fremden stehen bleibt und sich lässig an einen
Stützbalken lehnt. Sie scheint ihn nicht wahrzunehmen, sondern ganz vertieft
in den Inhalt des gesiegelten Pergaments zu sein, so dass Shafir in aller
Ruhe ihren Gesichtsausdruck studieren kann. Die Frau mit den braunen,
schulterlangen Locken, dem sommersprossigen Gesicht und dem Rapier an
der Seite dreht ihren Federhut nachdenklich in der Hand. Dann schüttelt
sie den Kopf, und ihre Lippen kräuseln sich zu einem amüsierten Lächeln.
“Interessant?”, fragt Shafir und deutet mit dem Kopf auf das dicht beschriebene
Papier. Die Frau wendet sich ihm zu und mustert ihn kurz.
“Hm ... kann schon sein”, entgegnet sie, und fügt dann mit einem breiten
Grinsen hinzu: “Du kannst nicht lesen, hab ich Recht? Aber heute ist dein
Glückstag: Was kriege ich dafür, wenn ich es dir vorlese?”
Shafir sieht ihr tief in die braunen Augen: “Werte Tochter der Sonne, deren
Antlitz heller strahlt als der wertvollste Diamant aus Sultan Omars
Schatzkammern, was hätte ich, ein armer Gaukelspieler, einer Dame von
Eurem Liebreiz anzubieten? Was, außer meiner glühenden Verehrung für
Eure Schönheit und ...” – mit einer blitzschnellen Bewegung greift er ihr
ins Haar und hält mit einem Mal eine schimmernde Seidenblume in der
Hand – “... und dieser Blume, von einer Farbe, die so seidig und feurig ist
wie das Rot Eurer Lippen.”
Verblüfft kichernd nimmt die Braungelockte die Blüte entgegen. “Wie
habt Ihr das gemacht?”
Shafir schweigt, zuckt grinsend mit den Schultern und deutet erneut auf
das Pergament.
“Also gut, Ihr habt es Euch verdient: Das ist ein Aushang einer Gräfin
hier aus der Gegend, sie heißt Naheniel Quellentanz. Sie sucht Abenteurer,
die in ihrem Auftrag nach der untergegangenen Elfenstadt Simyala suchen.
Ein Silber pro Tag. Ausrüstung und Verpflegung werden gestellt.
Schon mal was von dieser Elfenstadt gehört?”
“Oh, einiges, Holdeste, das ich Euch gern berichten würde – allein,
meine Füße schmerzen von dem langen Weg, und nur allzu gerne
würde ich ...”
Die Frau unterbricht ihn lachend: “Nun reicht es aber mit den
Artigkeiten und der Etikette! Sag einfach du zu mir. Ich heiße Daria
Termeli, und es wäre mir ein Vergnügen, mit einem derart galanten
jungen Herrn einen Tisch zu teilen und den Geschichten über längst vergangene
Elfenstädte zu lauschen!”
Derweil hat das Bier die Zungen der Reisenden
am Tisch der Thorwalerin gelöst. Trautmann
schwärmt schon seit geraumer Zeit von seiner
Heimatstadt Gareth: von den vielen prachtvollen
Göttertempeln, den großen Marktplätzen, auf denen
es nahezu alles zu kaufen gibt, und seinem
Lehrmeister Alrik, der ihn in der Geschichte und
vielen alten Sprachen unterwiesen hat.
“Wenn das alles so wundervoll ist, Trautmann, warum hast du die Stadt
deiner Väter denn dann verlassen?”, unterbricht ihn Mirhiban mit ihrem
singenden tulamidischen Akzent.
Nachdenklich kratzt sich der Forscher in seinem kurzen Kinnbart.
“Ich glaube, weil ich es einfach satt hatte, immer nur Alriks
Gehilfe zu sein. Und das ewige Herumstöbern
in muffigen Bibliotheken, das habe ich nicht
mehr ertragen. Und dann habe ich in einer
Schenke Hesindiane kennen gelernt ... und
lieben, ja, bei der holden Göttin Rahja,
lieben gelernt habe ich sie auch”
Sein Blick schweift träumerisch in
die Ferne, dann schüttelt er unwirsch
den Kopf. “Hesindiane
war schon viel auf Dere herumgekommen.
Sie hat damals bei der
Schlacht gegen die Oger mitgekämpft
und geholfen, diesem Galotta
das Handwerk zu legen. Sie
ist sogar schon mal an der Seite des
Schwertes der Schwerter, der höchsten
Geweihten der Rondra-Kirche,
ausgezogen, um einem dunklen Magier
und seinen Spießgesellen das Handwerk
zu legen, stellt euch das mal vor! Sie ... nun
ja, kurz und gut: Sie lachte nur, als ich sie bat, in
Gareth zu bleiben und mit mir den Traviabund zu
schließen. Sie sagte: Trautmann, es gibt so vieles auf Dere,
das aufregender ist, als am warmen Herdfeuer die Suppe zu hüten.
Das kann ich noch machen, wenn ich fünfzig oder mehr Götterläufe zähle.
In zwei Tagen werde ich Gareth verlassen, denn ich habe mich für eine
Forschungsexpedition in das ewige Eis des hohen Nordens verdingt.”
“Na, Junge, warum haste das Weib denn nich’ begleitet, wenn du sie so
vergöttert hast?”, fragt Frenja und wischt sich etwas Schaum vom Mund.
“Ach wisst ihr, sie hat ja noch nicht einmal gefragt. Außerdem – was weiß
ich denn schon von der Welt? Ich meine, von der wirklichen Welt! Natürlich
habe ich sehr viel gelesen – aber wie ich im Wald ein Feuer anzünde,
das hat mir nie jemand beigebracht. Und über die Länder im Norden habe
ich höchstens mal was im Aventurischen Boten gelesen. Was hätte ich so
einer Expedition schon nutzen können?”
“Nutzen? Das fragste noch? Bei Swafnir, du bist doch ‘n Forscher, oder?
Und wen können sie denn da besser brauchen, wenn sie auf eine Forschungsreise
gehen?”
Trautmann nickt nachdenklich: “Du hast schon Recht: Mir ist der Gedanke
nicht mehr aus dem Kopf gegangen, auf Dere herumzureisen, Abenteuer
zu erleben ... Und eines Tages habe ich mein Bündel und die erstbeste
Kutsche genommen. Und wenn ich Hesindiane wiedersehe, ich schwör’s,
dann werde ich ihr mindestens genauso viel zu erzählen haben wie sie
mir!”
“Hm, hm, die Weibsbilder haben ihren eigenen Kopf, um die muss man
erst kämpfen”, brummt es zustimmend aus Angrax’ Richtung.
“Biste auch unterwegs, ‘ne Frau zu beeindrucken, Kleiner? Kannst
gleich bei mir anfangen, wenn du uns noch ‘ne Runde
besorgst”, donnert Frenja und knufft ihm aufmunternd
in die Seite.
“Papperlapapp!”, fährt Angrax ihr über den
Mund. “In meinem Volk gibt es nur sehr
wenige Frauen – aber die sind wählerisch!
Und wenn man eine von ihnen
erobern will, muss man mindestens
einen Drachen besiegt haben! Ich
bin Söldner, kein Drachentöter.
Ich gehe dahin, wo man mich gut
bezahlt.”
“Einen Moment, Angrax”, unterbricht
ihn Rondrian tadelnd. “Du
meinst wohl: Wo man dich gut
bezahlt
und du einer guten Sache
dienen und der Herrin Rondra im
Kampf Ehre erweisen kannst!”
“Die gute Sache eines Söldners ist immer
die, die seinen Beutel mit Dukaten
füllt”, entgegnet der Zwerg gleichgültig. Auf
Rondrians Stirn bildet sich eine steile Zornesfalte.
Doch Mirhiban legt ihm die Hand auf die
Schulter und schüttelt besänftigend den Kopf, ehe sie sich
an Angrax wendet: “Also, ich habe vollstes Verständnis dafür, dass du
einer armen Familie, die kein Geld besitzt, nicht helfen würdest, wenn
ihre Tochter von Sklavenhändlern verschleppt worden wäre”, spricht sie
mit ernster Stimme zu dem verdrossen in seinen Krug stierenden Zwergen,
während sie den anderen verschwörerisch zuzwinkert.
Angrax hebt abrupt den Kopf und schlägt mit der Faust auf die Tischplatte:
“Beim Barte meines Vaters! Wie kannst du es wagen, mich derart zu
beleidigen! Natürlich würde ich auf der Stelle ...”
Dann sieht er die lachenden Gesichter seiner Trinkgefährten und bricht
kopfschüttelnd ab: “Weibsvolk, elendes”, brummt er. Doch zum ersten Mal
an diesem Abend huscht für einen kurzen Augenblick etwas wie ein Lächeln
über sein Gesicht.
Unschlüssig und ein wenig furchtsam steht die Elfe
in der Tür der Gaststube und starrt in den überfüllten
Raum. Das hüftlange, fuchsrote Haar
hüllt ihre hochgewachsene Gestalt ein wie ein
seidener Mantel. Die Hand ruht wie zufällig auf
dem zierlichen Knauf des Wolfsmessers, die großen,
leicht schräg gestellten Mandelaugen schweifen
aufmerksam umher. Als sie Shafirs staunendem Blick begegnet, ist ihre
Entscheidung gefallen. Leichtfüßig, fast als berührten die dünnen Lederschuhe
den Boden nicht, gleitet sie auf den Tisch des Gauklers zu.
“Sanya bha, Fremde und Freunde”, spricht sie die Sitzenden an. “Mein
Name ist Ranari Aha’Iamanda – Ranari Bachlied in eurer Sprache.”
Ihre Stimme klingt leise, aber bestimmt –
mehr ein Gesang als gesprochene
Worte. Als sie ihren Namen in Isdira, der Sprache der Elfen,
ausspricht, kommt es Shafir vor, als würde eine zweite
Stimme zur gleichen Zeit erklingen. In den großen
moosgrünen Augen aber steht deutliche Angst
geschrieben, als Ranari eindringlich fortfährt:
“Räume wie dieser, in denen Menschen
wie ihr Schutz suchen, lassen mir kaum
Luft zum Atmen. Deshalb habe ich
mein Nachtlager ein Stück des Weges
im Wald aufgeschlagen. Ich schlief
schon fast, als ich schnellen Hufschlag
hörte, dann einen leisen Schrei, Waffengeklirr,
einen dumpfen Aufprall,
Gemurmel von Menschenstimmen,
das Rascheln von Laub – und dann
Stille. Alles ging sehr schnell; kaum,
dass ich meinen Bogen in der Hand hielt,
war es auch schon vorbei. Ich habe mich
an die Stelle herangeschlichen, von wo die
Geräusche kamen. Dort fand ich einen Mann
in der Kleidung eurer reitenden Boten. Er lag bewusstlos
am Boden, sein Pferd war einige Schritt weit
geflüchtet und hatte dort zu grasen begonnen. Den Spuren
nach zu schließen, hat er es mit einem halben Dutzend Gegnern zu tun
gehabt; offenbar war es ein Hinterhalt. Ich habe mich so gut es ging um
seine Wunden gekümmert. Als er wieder zu sich kam, hat er gleich als
erstes nach seinem Gürtel gegriffen. Doch das, was er zu finden hoffte
– eine Tasche, wie er sagte –, war fort. Er hat mich angefleht, ihn verletzt,
wie er war, zurückzulassen, um in das Gasthaus zu eilen und Hilfe zu
holen. Sein Leben, meinte er, sei ohne diese Tasche nichts wert, denn deren
Inhalt sei für die Reichsbehüterin selbst bestimmt. So bin ich denn hierher
gelaufen, und nun bitte ich euch: Helft mir!” ...................
So könnte ein Abend in Ferdok aussehen wenn ihr euch darauf einlassen wollt. :mrgreen:
Also wickelt eure Karte aus und sucht auf ihr nach Ferdok und dann nichts wie auf den Treidelpfad oder auf den nächsten Flusskahn und lasst euch von der drallen Wirtin einen guten Humpen Helles Ferdoker zapfen.
Wir freuen uns auf euch
Blue Fire und Inga:thumbup