@Sixx: in deinem Zoo von Nachnamen fehlt noch Pack - Sixx Pack!
So, nun zu was völlig anderem...
Das glaube ich definitiv nicht.
Schliesslich sind es Amis und die Mentalitaet von denen kennen wir ja.
Verklagen McDreck weil der Kaffe zu heiss ist, waerend die bloede Kuh in Deutschland von jedem Gericht nen Vogel gezeigt bekommen haette, waere sie mit dem Kaffee gefahren.
Wie so ziemlich die Meisten gibst auch du hier leider nur die halbe Wahrheit zu diesem Prozess wieder, weil die Anwälte von McDonald's dafür gesorgt haben, dass genau diese Lüge die Runde machte und so ein Opfer zum Deppen umdeutete. Und da das Opfer seit 2004 tot ist, kann es sich nicht einmal mehr wehren, was es den Rest seines Lebens wegen einer Verschwiegenheitserklärung auch nicht konnte.
Die Wirklichkeit ist aber ganz anders: die damals 79 Jahre alte Frau Stella Liebeck wurde 1992 von ihrem Enkel zu McDonald's gefahren, und bekam dort im Drive-In einen Becher Kaffee. Sie befand sich in dem geparkten Auto und hielt den Becher, als sich der Inhalt über ihren Schoß auf ihre Jogginghose ergoss. Sie gab selbst zu, dass dies ihr eigener Fehler war. Aber das Ergebnis des Vorfalls war, dass sie großflächige Verbrennungen dritten Grades an ihren Beinen und Genitalien hatte und unter einem Schock litt. Sie bekam deswegen Hauttransplantationen. Ihr behandelnder Chirurg bestätigte, dass dies einer der schlimmsten Fälle einer Verbrennung gewesen wäre, den er erlebt habe.
Der Grund dafür war, dass der von McDonald's servierte Kaffee fast 88 Grad Celsius heiß war. Damit servierte man der Frau fast kochendes Wasser als Getränk. Selbst McDonald's gab zu, dass ein so heißer Kaffee eine Gefahrenquelle darstellt, so nicht hätte serviert werden dürfen und dies damit ihr Fehler war. Es waren sich also alle einig, dass der servierte Kaffee viel zu heiß war. Innerhalb von zehn Jahren bevor Liebecks Unfall wurde McDonald's von über 700 Kunden mitgeteilt, dass deren Kaffee zu schweren Verbrennungen führte.
Das Opfer Liebeck übrigens wollte gar nicht vor Gericht ziehen. Da sie aber über 20.000 US$ an Krankenhauskosten hatte, und McDonald's das nicht freiwillig übernahm, sah sie sich nach über sechs Monaten erfolglosen Wartens - man bot ihr letztendlich nur 800 US$ an - zu diesem Schritt gezwungen. Sie versuchte vorher eine gütliche Einigung und wäre auch einem Schlichtungsverfahren nicht abgeneigt, aber McDonald's rührte sich nicht - und da sie die Kosten selbst nicht wuppen konnte, war der Gang vor Gericht für sie notwendig geworden.
Am Ende bekam Stella Liebeck ca. 600.000 US$ Schadensersatz zugesprochen, und für das unverantwortliche Verhalten musste McD zusätzlich 2,7 Millionen US$ Strafe bezahlen. Danach wurden die Kaffeeautomaten neu justiert, und die Haltetempeeratur deutlich abgesenkt, nachdem man sich trotz 700 Beschwerden darüber innerhalb von zehn Jahren nicht weiter scherte. Dafür musste erst Liebeck prozessieren und gewinnen, und hat so dafür gesorgt, dass danach Millionen McD-Kunden sicherer leben konnten.
Liebeck musste aber auch eine Verschwiegenheitserklärung unterzeichnen, die für den Rest des Lebens gültig war. Sie durfte sich dazu öffentlich nicht mehr äußern - und McDonald's fuhr danach eine riesengroße Lügenkampagne, die das Opfer im nachhinein diskreditierte, bewusst Tatsachen verdrehte - z.B. sie hätte den Becher in Händen gehalten als sie fuhr, wie auch von dir berichtet - und als dummdreist und geldgeil hinstellt. Mit Erfolg auch in Deutschland, wie man hier sehen kann.
Und die Frau ist keine "blöde Kuh", sondern mehrfaches Opfer: einmal, weil sie durch den Kaffee bleibende Schäden am Körper davon getragen hat, sie lebte danach noch immerhin zwölf Jahre. Und zum zweiten, weil McDonald's bewusst ihren Ruf ruiniert hat und sie sich dazu nicht mal mehr wehren konnte solange sie noch lebte, da sie um in den Genuß des Schadensersatzes zu kommen eine Verschwiegenheitserklärung abgab. Da sie seit 2004 verstorben ist, kann sie es erst recht nicht mehr. Und ihr Fall wurde für eine Kampagne gegen eine erfundene "Schadensersatzklagenschwemme" in den USA von anderen Firmen hemmungslos mißbraucht.
Übrigens werden Anwaltskosten in den USA nach Zeitaufwand und nicht wie bei uns nach Streitwert abgerechnet, deswegen sind dann auch die geforderten Summen oft so hoch im Vergleich zu uns. Der Großteil des Schadensersatz dürfte demnach auf dem Konto ihres Anwalts gelandet sein und nicht bei Liebeck selbst.
Ein wenig eigene Recherche im Vorfeld wäre hier doch sehr wünschenswert gewesen, denn der Fall ist im Internet sehr gut dokumentiert, übrigens auch auf Deutsch. Eine vergleichbare Klage in Deutschland wäre übrigens auch alles andere als chancenlos.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stella_Liebeck