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Schüchtern in RL - Draufgänger in SL?

Kila Shan

Moderatorin
Teammitglied
In einem anderen Thread hat Monalisa dieses Argument gebracht

Das ist ein weit verbreiteter Irrtum, daß die in RL Schüchternen in SL die tollsten Typen werden. Introvertiertheit vs. Extrovertiertheit sind Charakterzüge. Man IST entweder so oder so. Wer in RL eher zurückgezogen ist und große Menschenmengen eher meidet, wird in SL nicht zum Partytiger. Wer wenige Freunde in RL hat, hat auch in SL wenige Freunde. (Ich meine jetzt wirklich Freunde, und keine Kumpels, buddies, friends). Dazu gibt es Studien, Umfragen, die ganze Palette.

Ich finde das sehr interessant und würde gerne hier fragen, ob es wirklich so ist.

Ist man in Foren oder Chats wirklich genauso schüchtern wie im RealLife?

Oder ist es nicht genau umgekehrt, dass man sich in Chats anders geben kann als im RealLife, da man das Stottern nicht mitbekommt, die anderen sehen nicht den roten Kopf und die Schweissausbrüche.
Ausserdem ist man anonym, man sieht den anderen nicht in die Augen, und selber wird man nicht angestarrt.
Das hat doch ungemeine Vorteile für die Schüchternen.

Wie seht ihr das?
 
Mona hat schon Recht, es gibt "Charakterzüge", "Metaprogramme", "Prägungen", .... wie immer die verschiedenen Kommunikationsmodelle das nennen, die das Verhalten eines Menschen vorhersehbar machen.
Trotz aller Beteuerungen, dass man davon ganz frei sei, wird sich solches Verhalten nicht ändern, die Richtung wird immer erkennbar sein, zumindest für den Fachmann, der auch erkennen kann, wenn ein Verhalten versucht wird, das vom Unbewussten nicht als das eigene akzeptiert wird.

Allerdings ...

Erstens:
SL bietet eine gewisse Wahlfreiheit: wenn ich stottere, kann ich schreiben, wenn ich und die Rechtschreibung natürliche Feinde sind, kann ich voicen. Im RL kann ich eine Schwäche nicht unbedingt so elegant verstecken.
Deshalb ja: es ist immer eine Chance, auf die Weise mitzumachen, die mir am leichtesten fällt.

Zweitens:
Diese Charakterzüge, Programme oder Prägungen sind veränderbar. Man muss es nur wollen und lernen, ausprobieren, sich trauen. Diese Verhaltensmuster beschreiben zwar mein Verhalten recht gut, aber sie sind alle angelernte Muster, die das Hirn automatisch steuert. Sie beschreiben mich nicht als Individuum, sondern nur mein Verhalten.

Und SL bietet eine besonders risikolose Möglichkeit, anderes Verhalten auszuprobieren und damit zu lernen. Als Kinder lernen wir es im Spiel (wir spielen Entertainer), als Erwachsene verlernen wir das Spielen und trauen uns vielleicht mal "zu tun als ob", wir tun einfach mal so, als seien wir ein großer Entertainer.
Und schon wird, zuerst nur für Sekunden, aus einem Introvertierten, Schüchternen jemand, der sich traut vor Publikum aufzutreten, was zu sagen ...
Zuerst nur im eigenen Badezimmer, dann vielleicht in SL. SL ist sicher, wenn ich es nicht aushalte, dann tp ich weg oder ich crashe. Oder schieb den Miserfolg auf die Technik.

SL ist ideal, anderes Verhalten auszuprobieren und damit zu erlernen. Man wird kein neuer Mensch dadurch, aber hat eine größere Verhaltensvielfalt.

Drittens: Kontext
Unser Verhalten und seine Muster hängen sehr auch vom Kontext ab. In der Badewanne trauen wir uns zu singen, auf der Party würden wir lieber im Boden versinken.
Das Schöne an SL ist: wir können den Kontext beliebig ändern und wählen. Und damit verändert sich unser Verhalten und wir probieren andere Muster, arbeiten an unseren Prägungen.

Noch eine große Möglichkeit, die SL bietet, aus Schüchternen extrovertierte Menschen zu machen. Und das ist schon falsch formuliert, denn es ändert sich nicht der Charakter, sondern nur das Verhalten in bestimmten Situationen.

Viertens: Ausgleich
Die Ausnahme: Oft haben Menschen in einem Kontext ein Verhaltensmuster, in einem anderen das fast konträre.
Ich erinnere an das Buch "Nieten in Nadelstreifen", das Manager beschrieb, die im Geschäft erfolgreich, privat und in der Familie aber totale Nieten sind.
Wir suchen oft den Ausgleich und verhalten uns in einem anderen Kontext fast konträr.

Das mag erst mal gut klingen, aber diese Fähigkeit des Menschen ist Basis für Suchtverhalten und ist eben nicht Wahlfreiheit von Verhalten, sondern zeigt Zwänge (Situation 1: Verhalten A - Situation 2: Verhalten B) null Auswahl und null Erkennen, wie man sich im anderen Fall verhält.
Man kann diese Muster auch in SL beobachten, diese Variante empfinde ich aber als Einschränkung, besser ist es, wenn man in jeder Situation das gesamte Spektrum seiner Verhaltensmuster zur Verfügung hat.



Deshalb ja: Verhalten ist programmiert und angelernt, geprägt.
Das ist erkennbar und spezifizierbar.
ABER: man kann das verändern und SL bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten dazu.

Man muss sich nur trauen.
Dass ich introvertiert bin, zum Beispiel, ist nicht mein freier Wille, sondern das Resultat eines Lernprozesses, wahrscheinlich in meiner Kindheit. Ich bin immer frei, das Verhalten "Extrovertiert" auszuprobieren und damit zu erlernen und nutzbar zu machen.
 
Vielleicht hole ich etwas mehr aus, wie ich das gemeint habe.

Ich habe nicht Sprachstörungen gemeint oder soziale Phobien (da ist es klar, daß das Internet hilft, da sie plötzlich wegfallen - aber auch nur anfänglich. Über kurz oder lang schlagen diese Probleme durch), sondern einfach die beiden Grundtypen von extro- vs. introvertierten Menschen.

Der Unterschied ist leicht festzumachen: Wer in einer Menschenmenge (zb. Party) fühlt, daß er sich mit Energie auflädt, der ist extrovertiert. Wer in einer solche Situation eher Energie aufwenden muß, ist introvertiert. Umgekehrt ist es so, daß ein Introvertierter Energie auftankt, wenn er alleine ist, während einen Extrovertierten das zermürbt. Je nachdem was einen mehr belastet - das Alleinesein oder eine Menschenmenge - in diese Kategorie gehört man.

Das sind grundsätzliche Charakterzüge, mehr oder weniger ausgeprägt, und beide sind "normal" und "gesund".

Schlag mich, aber ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe. Es gibt eine Studie zum Verhalten in virtuellen Welten zu genau diesem Thema. Und dabei kam raus, daß die Menschen diese Verhaltenweisen beibehalten.

Zum Beispiel könnte man sich fragen, ob man lieber alleine neue Sims entdecken geht und einkaufen, oder das lieber mit einer Gruppe macht. Oder ob eine SL-Partnerschaft ein Muß ist oder nicht. Ob der Anschluß an eine Gruppe, Community usw. als Bedürfnis da ist oder man das eher als Belastung empfindet. Ob man Land oder einen Laden mit anderen teilt oder das auf keinen Fall will. Ob ein Schwall von IMs beim Einloggen einen eher belastet oder man sich freut auf neue tolle Gespräche...

Stellt euch mal diese Fragen. Ist man wirklich "anders" im Internet?
 
Dass ich introvertiert bin, zum Beispiel, ist nicht mein freier Wille, sondern das Resultat eines Lernprozesses, wahrscheinlich in meiner Kindheit. Ich bin immer frei, das Verhalten "Extrovertiert" auszuprobieren und damit zu erlernen und nutzbar zu machen.

Wir sind wie wir sind.

Es gibt in beiden Extremen eine Pathologie (die einen haben eine Sozialphobie oder sind extrem gehemmt beim Sprechen, und die anderen sind Exhibitionisten, aufdringlich und Aufschneider). Aber solange sich ein Mensch im grünen Bereich bewegt, seh ich keinen Grund da was zu ändern.

Ich bin eine von denen, die gerne alleine SL erforschen geht und sich dabei auf Unsichtbar stellt. :) Das ist wie ein Waldspaziergang in RL. Dabei tanke ich auf. Was nicht heißt, daß ich auch gerne Herumvoice, an Projekten arbeite und Spiele spiele. Ich bin aber definitiv eher auf der Einzelgängerseite, wobei ja auch die Katze als Symbol paßt. Das ändern? Nö!!!
 
Also meine RL Freundesliste ist um einiges länger als meine SL Freundesliste und das ist auch gut so :)

Ich nutze SL eher zum bauen und zum scripten und schwinge das Tanzbein lieber in echten Clubs statt auf SL Posebällen.

Die Aussage wer in RL wenig Freunde hat hat auch in SL wenige und umgekehrt mag zwar auf den einen oder anderen zutreffen, aber die meisten würde ich jetzt nicht unbedingt sagen.
Ich würde eher sagen wer in RL wenig Freunde hat, der hat mehr Zeit vor dem PC zu verbringen und damit mehr Freunde in SL.
Aber es gibt ja nichts worüber es keine amerikanische Studie gibt ;)
 
Sehe ich sehr differenziert, das ist ein im höchsten Maß individuelles Thema.

Einerseits: man ist, was man ist - der Prägestempel aus Lebenserfahrung, Sozialisierung und Erziehung hat eine ganz enorme Wucht. Niemand ist wirklich frei davon, da hat Danziel sicher recht.

Aber er hat auch recht, wenn er sagt, dass die Möglichkeiten, des "sich ausprobierens" per Chat, Forum oder SL eher gegeben sind, weil man einigen Tücken des RL ganz gut ausweichen kann. Man kann versuchen, mal andere Wege zu gehen - wäre es nicht so, wäre ja schon ein Rollenspiel gar nicht mehr möglich.

Ob das auch genutzt wird, ist eine ganz andere, sehr persöhnliche Frage.

Es gibt noch andere Faktoren in der Sache: Mit zunehmendem Alter verliert das sich Ausprobieren für viele an Reiz, man hat sich halt etabliert. Es mag auch Leute geben, bei denen der Wunsch nach sich Ausprobieren und Anders darstellen gar nicht besteht.

Noch eine Variante sind z.B. Furries & Neko's - SL bietet halt die Möglichkeit, etwas darzustellen, was RL gar nicht möglich ist.

Das kann man auch noch mischen. Außer der Tatsache, dass ich als Furry lieber als Anthro-Tier in Erscheinung trete, bin ich in SL einfach ich, genau so kontaktscheu wie in RL, und genau so verbohrt in meine Basteleien. "I am what i am, and what i am needs no excuses".
 
[...]

Ist man in Foren oder Chats wirklich genauso schüchtern wie im RealLife?

Oder ist es nicht genau umgekehrt, dass man sich in Chats anders geben kann als im RealLife, da man das Stottern nicht mitbekommt, die anderen sehen nicht den roten Kopf und die Schweissausbrüche.

[...]

Ich denke (zumindest stelle ich dies bei mir selber fest) daß das oben genannte dabei hilft einfacher Kontakte zu knüpfen, aber das eigene Verhalten nicht komplett umkehrt.
Sprich es fällt einer introvertierten Person leichter in Kontakt mit anderen zu kommen, macht aus ihr aber keine Extrovertierte. *)

Auch wird aus einer Rampensau kein Mönch mit Schweigegelübte. :)


Anderererseits, könnte es aber auch sein daß gerade diese Annonymität dazu verleitet recht zurückgezogen zu bleiben.

Ich hab es das ein oder andere mal mitbekommen (und auch mich selber dabei erwischt) daß aufgrund dessen, das der Gegenüber nicht unbedingt direkt als Mensch wargenommen wird (da der direkte Blickkontakt mit Gestik, Mimik, etc. oft nicht vorhanden ist **) ), es einem auch leichter fällt diesen zu ignorieren.

Wenn ich mich "von Angesicht zu Angesicht" mit jemandem unterhalte und nun gehen möchte, "kommuniziere" ich das. Ich sag "Du, ich muss los. Dies&Das. Mach es gut..." etc.
In SL ist es mir ab und an passiert das die Leute in einer IM einfach aufhören zu reden. (Und auch ich selber mich dabei erwische dies tun zu wollen.)
Sie sagen nicht das sie nun was anderes vorhaben oder beschäftigt sind. Nach ein paar Minuten schreibt man sie kurz an und es kommt entweder der Hinweis der Benutzer sei nicht online oder beschäftigt.
(Ich rede hier von Leuten mit denen man sich zufällig unterhält, nicht von Freunde oder Bekannten. Sprich Leute bei denen der Schüchterne eher Hemmungen hatt.)

Von daher denke ich das die Effekte des sich "hinter einem Avatar verstecken" eher zweitrangig sind. Jemand schüchternes "taut auf" sobald er sich wohl fühlt. Das tut dieser neben lauthals mit Partygesten um sich schmeißenden Personen mit sicherheit nicht und bleibt dort auch still. In einer kleineren Gruppe, in der er festställt daß man ihn ernst nimt, an seinen Gedanken, Ausführungen interresiert ist, kommt er aus sich raus. Und daß im RL wie im SL.

mit introvertierten Grüße,
Jo'


*) Zumal sich mir auch die Frage stellt, ist jemand introvertiertes auch gleichzeitig schüchtern? Ich selber würde mich auch als "zurückhaltend" beschreiben, aber nicht als schüchtern.

**) Ich lass auch einmal Voice aussen vor, obwohl mir bei telefonaten dies auch öfters aufgefallen ist, nur nicht so extrem.
 
*) Zumal sich mir auch die Frage stellt, ist jemand introvertiertes auch gleichzeitig schüchtern? Ich selber würde mich auch als "zurückhaltend" beschreiben, aber nicht als schüchtern.


Wenn ich dazu mal die Definitionen aus Wiki zitieren darf

Introversion (von lat. intra »innerhalb« und vertere »wenden«) ist der Gegenpol zu Extraversion. Introvertierte Charaktere beobachten in sozialen Gruppen eher, als dass sie selbst handeln. Typische Eigenschaften sind hier still, sorgfältig, scheu, reflektierend und zurückgezogen.
Extraversion (von lat. extrā »außerhalb« und vertere »wenden«; oft auch Extroversion (in genauer Analogie zu Introversion) ) zeichnet sich durch eine nach außen gewandte Haltung aus. Extravertierte Charaktere empfinden den Austausch und das Handeln innerhalb sozialer Gruppen als anregend. Typisch extravertierte Eigenschaften sind gesprächig, bestimmt, aktiv, energisch, dominant, enthusiastisch und abenteuerlustig.

Du bezeichnest dich als "zurückhaltend" aber nicht schüchtern, dann würde ich daraus folgern, du bist nur leicht introvertiert.

(hihi, Kila als Hobbypsychologe)

Es wird sehr viele Ausprägungen geben, in die eine Richtung und auch in die andere, Mischformen, die gesamte Bandbreite menschlicher Eigenschaften.
 
Schlag mich, aber ich weiß nicht mehr, wo ich das gelesen habe. Es gibt eine Studie zum Verhalten in virtuellen Welten zu genau diesem Thema. Und dabei kam raus, daß die Menschen diese Verhaltenweisen beibehalten.

Das kann man praktisch überall lesen, wo es um Psychologie geht.

Es stimmt ja auch ... allerdings versuchen diese Studien eben auch, die Kontextänderungen, die in SL ja nun üblich sind, auszuschalten, um - wissenschaftlich exakt - vergleichbare Situationen / Kontexte zwischen SL und RL zu vergleichen.

Und ja, als Berater muss ich einen introvertierten von einem extrovertierten Menschen unterscheiden können, egal auf welchem Kanal wir kommunizieren: persönlicher Kontakt, Telefon, Schrift-Chat, Rollenspiel in SL ...
Selbst, wenn man eine andere Rolle spielt, solange der Kontext für den Darsteller sich nicht deutlich ändert, wird er eingeübtes, vertrautes Verhalten weiter verwenden.

Dennoch KANN man es ändern, man muss es nur wollen und sich drauf einlassen.

Der Hinderungsgrund ist, dass mit zunehmendem Alter die eingeübten Verhaltensweisen so was wie "heilig" werden. Kinder sind in der Lage im Rollenspiel jede Rolle einzunehmen und super zu spielen. Erwachsene empfinden ein anderes als "ihr" Verhalten als Tabu, als Verletzung ihrer Persönlichkeit, ja, als Verrat.
Und die Worten sprudeln dann nur so, wenn anheim gestellt wird, man könne sich auch anders verhalten.

Der Fehler, den man macht, ist der, dass man Verhalten und Identität gleichsetzt.

Zur Identität gehört weit mehr als nur die Unterscheidung, ob ich mich intro- oder extrovertiert verhalte. Zwischen Identität und Verhalten steht noch unser Wertesystem und unsere Glaubenssätze.
So können wir introvertiert sein, weil wir als Kleinkinder oft wegen zu lauten Tobens gescholten wurde, unser Wertesystem verbietet uns dann, laut in Gesellschaft das Wort zu erheben. Oder, wir glauben daran, dass es unhöflich ist, andere Menschen zu unterbrechen und deshalb kommen wir in einer Party gegen Plaudertaschen und Selbstdarsteller nicht zu Wort.
Wir verhalten uns also introvertiert, weil wir bestimmte Werte und Glauben haben, und das kann sich zum Beispiel extrem ändern, wenn eine Droge diese Werte und Glaubenssätze mal kurz ausschaltet.


Zurück zu SL:
Da ich WEISS, dass man Verhalten, auch das als unveränderbar geltende, ändern kann, benutze ich die Möglichkeiten von SL dazu.

Manche nutzen das automatisch und kommen allein mit der Beschäftigung mit SL zu neuen Verhaltensmustern.

Jedoch: die aller aller aller allermeisten Menschen wehren sich heftigst gegen jede Änderung ihres Verhaltens. Und sie sind stark und fähig darin, ihr Verhalten intellektuell als das einzig logische, ethisch akzeptable oder allgemein geübte zu beschreiben. Und für all diese Menschen gibt es keinerlei Grund, über sich nachzudenken und über Änderungsmöglichkeiten.


OK, Mona, die Studien beschreiben auch immer die Ausnahmen:
- die pathologischen Fälle, wo extremes und unveränderbares Verhalten Symptom ist
- die Ausgleicher (wie das schwarze Schaf in Pfarrersfamilien lassen auch Menschen in bestimmten Kontexten die Sau raus, auch wenn sie sonst extrem introvertiert sind), die in bestimmten Situationen ein fast konträr anderes Verhalten zeigen. Auch die gibt es in SL.
- und noch ein paar Sonderfälle ... aber das hier ist slinfo, kein Psychologenboard.
 
Also ich würde mich RL schon mehr als schüchtern einordnen und in SL bin ich schon mehr offener und beteilige mich mehr wo ich in RL wahrscheinlich still im Hintergrund sitzen würde und nur zuhören würde.

Und sorry das meine Antwort zu dem Thema so kurz ist :)
 
Ich kann nur aus meinen eigenen Erfahrungen berichten....

Seit 2001 habe ich oft und gerne an Chattertreffen teilgenommen, die immer super waren.
Aber man kann es wirklich nicht verallgemeinern.

Manche brauchen in RL dann wirklich eine Tastatur, weil sie kein Wort herausbringen können, die aber in schriftlicher Form der Knaller sind...... andere sind lebender als virituell..... und wieder eine Gruppe,
ist genauso, wie im Chat/Foren auch.

Also ich bin in RL sehr sehr schüchtern... zurückhaltend.... ..habe ich schüchtern schon erwähnt??
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Also meine RL Freundesliste ist um einiges länger als meine SL Freundesliste und das ist auch gut so :)
[...]

Die Aussage wer in RL wenig Freunde hat hat auch in SL wenige und umgekehrt mag zwar auf den einen oder anderen zutreffen, aber die meisten würde ich jetzt nicht unbedingt sagen.
Ich würde eher sagen wer in RL wenig Freunde hat, der hat mehr Zeit vor dem PC zu verbringen und damit mehr Freunde in SL.
Wie ging der Spruch noch mal? "Freunde sind die Menschen, die dich kennen aber dich trotzdem mögen" :twisted:

Also ... ich persönlich habe im RL relativ wenige Freunde - aber nicht weil ich kontaktscheu wäre (ok, ich mag etwas zurückhaltend sein :roll:) sondern weil ich nicht jeden meiner Bekannten Freund nenne.
Und trotzdem ist die Anzahl meiner Freunde in SL höher als in RL (wenn auch nicht so hoch wie man nach fast 1 1/2 Jahren annehmen sollte), einfach weil ich mich mit meinen SL-Freunden genauso wohlfühle, und deshalb weniger zurückhaltend sein kann wie wenn ich mit meinen RL-Freunden zusammen bin.
Trotzdem, das Introvertierte ist schon eher meins, denke ich :oops:
 
Trotzdem, das Introvertierte ist schon eher meins, denke ich :oops:


Wie passt das zusammen, deine Selbsteinschätzung ist introvertiert, aber hier im Forum kommst du so gar nicht rüber, eher wie jemand, der sich sehr wohl auszudrücken weiss, der ellenlange Posts verfassen kann, der sich nicht einschüchtern lässt?

Bist du hier anders als im RL?
 
kila ;-) ...die fähigkeit sich gut ausdrücken bzw. artikulieren zu können hat eher etwas mit bildung und erfahrung zu tun, weniger mit persönlichkeitseigenschaften.
 
kila ;-) ...die fähigkeit sich gut ausdrücken bzw. artikulieren zu können hat eher etwas mit bildung und erfahrung zu tun, weniger mit persönlichkeitseigenschaften.

Ja.

Außerdem hat die Fähigkeit sicher zu argumentieren und seine Meinung zu vertreten auch nicht unbedingt was damit zu tun, ob man gerne Menschenmengen um sich herum hat. Das sind IMHO zwei Paar Schuhe. Introvertiert heißt nicht schwach. Introvertiert heißt auch nicht sprachlich unfähig zu sein oder sich nicht ausdrücken zu können. Es gibt sogar Schauspieler, die im echten Leben zurückhaltend sind.
 
Wie passt das zusammen, deine Selbsteinschätzung ist introvertiert, aber hier im Forum kommst du so gar nicht rüber, eher wie jemand, der sich sehr wohl auszudrücken weiss, der ellenlange Posts verfassen kann, der sich nicht einschüchtern lässt?

Bist du hier anders als im RL?
vom Rechner aus, also über Foren, Mails, Chats und in SL kann ich zwar leichter "reden" als im RL - aber einschüchtern lasse ich mich auch in RL nicht, und ausdrücken kann ich mich auch dort. Ich bin zwar nicht so wirklich gern im Zentrum der Aufmerksamkeit und fange auch daher nicht oft das Gespräch an, und Menschenansammlungen finde ich ziemlich anstrengend; aber trotz aller Zurückhaltung bin ich auch kein stilles Mauerblümchen im RL. Im Gegenteil Geduld und Ausharren sind nicht gerade meine Stärken, aber auch daran arbeite ich - in beiden Leben :D
 
och menno jetzt hat ich so ´nen schönen Post zusammen und wegen ´nem Seitenfehler is der jetzt weg *schnief* --- dann also nochmal von vorne *Grummel*

Meiner Meinung nach kann ein Mensch nicht in SL ein absoluter Alleinunterhalter und in RL ein stilles Mauerblümchen sein, das geht gar nicht. Denn so verstellen kann sich niemand.
Introvertiertes oder extrovertiertes Verhalten sind Charaktereigenschaften die man nicht so einfach an- und/ oder ausschalten kann.

Was ich mir jedoch sehr gut vorstellen kann ist, dass ein Mensch der RL eher wenige Freunde hat, und sich nicht extrovertiert gibt und sich nicht immer wieder gerne im Mittelpunkt sieht -- dies aber in SL ist, ein Mensch ist der diese Charaktereigenschaften alle besitzt und diese auch RL leben würde - wenn er denn könnte.

Leider ist es immer noch so das in RL der erste Kontakt IMMER zunächst über die Optik geht, und es ist auch leider immer noch so das all zu viele, dann vielleicht auch unbewußt, Schublade aufmachen, Person reinstopfen, Schublade zumachen.
Ein Mensch der RL nicht dem Ideal der breiten Masse entspricht, sei es alleine vom Äußeren her oder auch durch körperliche Handicaps hat es viel schwerer Anschluss zu finden als diejenigen die dem / den Ideal/en entsprechen.

Hier in SL sind wir alle schön, keiner hinkt oder hat einen Buckel. Den Tränensackregler schieben wir einfach auf 0, den Oberweite Regler auf 60 .. und um die Cellulite brauchen wir uns keine Gedanken zu machen, die kennt der SL Schieberegler ja gar nicht. Krähenfüße und Krampfadern sind auch nicht auf der Skin schon drauf ... also warum nicht in SL genau das darstellen was man in RL gerne wäre. Und siehe da... es macht das soziale Leben so viel leichter --- ergo kann man auch mehr aus sich heraus gehen. Dinge tun die man RL vielleicht vom Wesen her auch tun würde... nur leider oftmals von den "lieben" Mitmenschen dann nur mildtätig belächelt werden würde.

Aber krasse Wesensunterschiede zwischen dem SL Avatar und dem RL Mensch kann ich aus meiner Sicht nicht sehen. Meiner Meinung nach kann niemand seinen Charakter um 180° und noch mehr verdrehen oder sich selbst so verbiegen das was ganz anderes dabei heraus kommt. Das würden auch die SL Freunde merken – denn dann kommt man einfach auch nicht mehr normal rüber...
Ich würde auch sagen dass ich in RL genauso bin wie in SL -- vielleicht hier allerdings noch offener - einfach weil es leichter ist... Hürden die uns die RL Welt aufstellt gibt es in SL nicht... Grenzen sind viel weiter gesteckt.
Ist das nicht ein Teil der Faszination die diese „Welt“ auf uns alle ausübt? Die Faszination das sein zu können was wir im realen nicht sein können? Das tun zu können was wir im Realen nicht tun können?

Haben wir Mädels nicht immer schon mit Barbies gespielt und die Püppchen 80x am Tag umgezogen? Haben die Jungs nicht schon eher lieber mit Bauklötzen gespielt oder mit den Rennautos?
Hier können wir unsere Avatare x- Mal umziehen, können mit den Prims unsere damaligen Bauklotzphantasien noch erweitern und mit diversen Autos über die Rennstrecken in SL düsen...
Alles RL Sachen, Leidenschaften die einen Menschen prägen (geprägt haben) die wir nun in dieser, unserer Pixelwelt von neuem erleben.
 

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