• Bitte schaltet eure Ad Blocker aus. SLinfo kann nur betrieben werden, wenn es durch Werbung Einnahmen erzielt. Vielen Dank!!
  • Wir freuen uns, wenn du dich in unserem Forum anmeldest. Bitte beachte, dass die Freigabe per Hand durchgeführt wird (Schutz vor Spammer). Damit kann die Freigabe bis zu 24 Stunden dauern.
  • Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Sie geben Einwilligung zu unseren Cookies, wenn Sie unsere Webseite weiterhin nutzen.

Messerattacke im Jobcenter: Rund 40 Strafanzeigen wegen Online-Hetze

Das die Frau aus dem Bericht nichts fuer die Situation eines Arbeitslosen, oder Harz4 Empfaenger kann, will niemand bestreiten.
Allerdings wundert mich eine solche Reaktion heute zu tage ueberhaupt nicht mehr. Ich wiederhole mich lieber noch mal: Ich finde nicht gut was passiert ist, es wundert mich nur nicht.
Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, als ich mich beim Arbeitsamt Arbeit Suchend melden musste.
Gleich beim ersten Gespraech, ich hatte also den zu vor keine Arbeit mehr und das alte Miststueck faehrt mich an als waere ich der letzte Dreck. In dem Moment haette ich ihr auch am liebsten ihre Tastatur zu fressen gegeben. Und es ist mir egal, ob sie Migraene hatte, oder seit Wochen nicht mehr gefickt hat, das gibt ihr aber noch lange nicht das Recht die Menschen so schlecht zu behandeln.
Ich will das nicht in diesem Bericht unterstellen, aber es gibt solche und solche und nicht gerade selten lassen die Sachbearbeiter dich einfach spueren sie seien was besseres und du das Letzte.

LG
Dae
 
ja nun, solche findest du überall! aber trotzdem ist schlechte laune - wahrscheinlich von beiden seiten - kein grund, auf jemanden mit dem messer loszugehen. der nächste kommt mit der handgranate und zur verteidigung legt man eine mp in den schreibtisch, oder wie soll ich das jetzt verstehen?

und nicht vergessen, das gilt auch für beide seiten, wie man in den wald hineinruft ... ! ich geh jetzt in die heia...
 
Natuerlich, ein Messer zum Amt mitbringen ist schon Vorsatz und so jemand gehoert weg gesperrt.
Allerdings kenne ich persoenlich auch den ein und anderen, der einen Sachbearbeiter zum fegen des Bueros benutzt hat.
Wie gesagt, ich wills nicht gut heissen, es wundert mich nur nicht.
 
Richtig ist Gewalt gegen Menschen niemals.
Aber ehrlich gesagt sind nicht die Arbeitslosen, die irgendwann nach der gewollten und gezielten Schikane durchs Amt durchknallen, diejenigen, die man dafür an den Pranger stellen sollte.
Der Sinn des Arbeitslosengeldes (wie auch der Sinn von Krankenversicherungen, Unfallversicherungen, Renten usw.) war bei deren Einführung im 19. Jahrhundert mitnichten die Verbesserung des allgemeinen Wohlstandes und das Anheben des allgemeinen Lebensniveaus in Deutschland. Denn die arbeitende, total verarmte Unterschicht war den Politiker wie Bismarck eher egal. Bismarck hasste sogar die Sozialdemokratie und den Sozialismus regelrecht. Und dass er dennoch diese Dinge in Deutschland eingeführt hat, das hatte einen völlig anderen Grund:
Deutschland war in der beginnenden Industrialisierung gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein soziales Pulverfass. Nach dem Aufbruch der alten Ständeordnungen war die Gesellschaft im Wandel, und nicht wenige lebten nun als Fabrikarbeiter unter wirklich krassen Bedingungen. Dass in einer Wohnung nicht nur eine Familie wohnte, sondern drei oder vier - in jedem Zimmer eine - das war durchaus normal. Dass die Leute hungerten, nichts anzuziehen hatten, das war ebenfalls auch normal. Und wer einen Arbeitsunfall hatte, der wurde eben entlassen und durfte sich fortan als Bettler unter einer Brücke einquartieren. Klar hatten es die Bauern im Mittelalter nicht besser - aber die waren im Gegensatz zur damaligen Neuzeit eben nicht organisiert und es gab keinen im Untergrund brodelnden Sozialismus und keine heimlichen Sozialdemokratentreffen und ähnliches.
Bismarck musste also was machen, um den Druck aus dem Kessel zu nehmen. Bevor es zu Aufständen und Revolten kommen konnte durch die Arbeiter, die zu der Zeit eher die Leibeigenen und Sklaven der Industriellen waren. Und das tat er in Form von Renten- und Sozialversicherungen und ähnlichen Gesetzen, die ein halbwegs Menschenwürdiges Leben überhaupt erst ermöglicht haben.

Genau diesen Zweck hatte auch die Sozialhilfe, die es dann nach dem WW2 irgendwann gab hierzulande. Auch das war nicht aus reiner Menschenliebe eingeführt worden, sondern einfach um auch hier den Druck aus den Kesseln zu nehmen. Das, zusammen mit der Wirtschaftshilfe der USA in der Nachkriegszeit, die dann zu einer Vollbeschäftigung geführt hat, führte es dazu, dass sich in Deutschland ein so extrem stabiles Staatsgebilde aufbauen konnte. Und viele Jahre hindurch war vor allem die Sozialhilfe eines der Elemente, die den radikalen Kräften einfach den Wind aus den Segeln genommen hat. Die Leute waren satt, sie hatten ein Dach über dem Kopf, sie konnten ein halbwegs angenehmes Leben führen (wenn auch auf einem kleinen Niveau) und die paar wenigen, die keinen Job machen wollten, die hat man halt mit durchgefüttert, weil satte und betrunkene Asoziale, die vor dem Fernseher in der warmen Wohnung sitzen konnten, eben weitaus unproblematischer waren als hungrige Asoziale, die kein Geld haben um sich zu betrinken und die eventuell eine Demonstration mit Ausschreitungen und Krawall dem herumsitzen in einer kalten, dunklen Wohnung vorziehen würden. Kurz: Sozialhilfe war einfach einfach Opium fürs Volk.

Dann kam irgendwann die SPD mit ihren rotgestrichenen Neoliberalen Politikern an die Macht, und Kanzler Schröder tüftelte zusammen mit einem guten Freund, dem Großindustriellen Peter Hartz (ein Manager aus der Stahlindustrie und vor allem VW-Konzern-Aufsichtsrat) eine neue Politik aus. Wobei da noch diverse andere Größen aus Wirtschaft und Industrie mit am Start waren in der Kommission, etwa Vertreter von BASF, Deutsche Bank AG, Daimler Chrysler AG, McKinsey, Roland Berger Consultants, VW AG, etc. Ahja, 2 Alibi-Gewerkschafts-Vertreter von IG Metall und Verdi waren auch noch dabei.
Ziel der neuen Politik war es angeblich "den Arbeitsmarkt effizient zu gestalten". Was sich erst mal toll anhört - aber im Endeffekt daraus hinauslief, dass man einfach wieder einen Schritt zurück gegangen ist in Richtung des industriellen Aufbruchs. Arbeitslose sollten von nun an zur Arbeit gezwungen werden. Eine neue Form von Knechtschaft, die "Zeitarbeit" wurde etabliert. Nicht mehr nur, um Arbeit zu vermitteln oder temporäre Spitzen in den Fabriken und Unternehmen zu überbrücken - Zeitarbeit wurde in weiten Teilen zur Regel (und heute kommen auf z.B. 6 oder 8 "normale Jobs" durchaus 10 bis 30 Zeitarbeitsjobs). Das führt aber nicht nur zu deutlich niedrigeren Löhnen - die Arbeit ist mittlerweile auch nicht mehr sicher. Wer früher, im Industriellen Aufbruch eine Festanstellung hatte, der wurde auch in Krisenzeiten von seinem Herrn, dem Unternehmer weiter versorgt. Das war freilich nicht oft der Fall, aber die Arbeiter gehörten eben zur Firma, und die sorgte zumindest ein bisschen für die Arbeiter. Mit der Zeitarbeit ist das anders. Da wird man erst mal von der Firma wieder abgezogen, wenn es da nichts zu tun gibt. Und weil die Zeitarbeitsfirma die Leute nicht gern fürs rumsitzen bezahlt ist man da ziemlich schnell wieder gekündigt. Wobei viele dieser Firmen so weit gehen die Arbeiter bis zum letzten Tag ihrer 3 Monatigen Probezeit zu beschäftigen - um sie dann am letzten Tag fristlos raus zu werfen. Freilich mit dem Hinweis, dass ein guter Freund mit einer anderen Zeitarbeitsfirma ein schönes Jobangebot hat...

Wie auch immer: Ziel der Hartzerei (oder zumindest die Auswirkung) war es, massiv Lohndumping zu betreiben und die Leute zu zwingen jeden Job anzunehmen, der ihnen angeboten wird, oder zu verhungern. Egal wie mies der Job bezahlt war. Gleichzeitig wurde noch ein nettes System von "Weiterbildungen" eingeführt, die nicht nur völlig unproduktiv waren, sondern auch ziemlich teuer, aber dafür schön Zeit des Arbeitslosen verbrauchten. Zusätzlich wurden noch "1 Euro" Jobs angeboten, mit denen man das Almosen des Amtes aufbessern konnte - womit man dann nicht nur für weitere Arbeitslose sorgte (1-Euro Jobber sind halt billiger als Arbeiter, da kriegt man nämlich noch Geld dafür, dass die für einen arbeiten...), sondern auch dafür, dass die Arbeitslosen Asozialen einfach nicht zu viel Freizeit und Müßiggang hatten, in denen sie sich böse Dinge ausdenken konnten. Kurz: An Stelle der Sklaverei durch die Industriebarone des 19. Jahrhunderts setzten Schröder und seine "Berater" eine neue Form der Sklaverei: Die totale Abhängigkeit der Arbeitslosen von den Agenturen, deren Willkür und teilweise absurden Zwängen sie oft ausgeliefert waren. Womit wir wieder langsam an dem Punk sind, an dem sich langsam immer mehr Druck im Kessel aufbaut. Der sich zunächst in Attentaten durch durchgeknallte Arbeitslose äußert.

Aber wenn man da nun nicht endlich eingreift und den Neokapitalistischen Kurs, den die SPD damals mit HIV eingeschlagen hat, verlässt, dann sind derartige Attentate das kleinste Problem. Weil es dann irgendwann richtig rummst im Karton. Und dann fliegen nicht nur die Fäuste in die Gesichter der Sachbearbiter, die nichts dafür können, dann fliegen wieder irgendwann gepanzerte Staatskarossen in die Luft, dann brennen wieder Kaufhäuser und wenn es dann ganz doof läuft, dann brennt auch wieder mal ein Reichtstag. Und Leute, die wie einst ein "dann esst halt Kuchen" von sich geben (davon gibts derzeit nicht wenige in den Parlamenten..) müssen eventuell damit rechnen zwischen ein Stück Blei und eine Hauswand zu geraten.
Und das will wirklich keiner. Noch keiner, sollte man eher sagen.

Aber die deutschen Oligarchen sind einfach viel zu Geldgeil. Denen ist es wurscht, ob wieder Rotfront und Braunhemden auf den Straßen marschieren, solange der Cash-Flow-Index und die Shareholder Value stimmt. Und wenns wirklich scheppert, dann verlegen sie halt den Firmensitz ins Ausland. Wo die Löhne und vor allem die Steuren eh niedriger sind...
 
Der Harz4 Empfaenger jedoch geht hin und sagt ihm steht eine Waschmachiene zu und bekommt die auch noch.

Leider nein

Wusstest du das ein Harz4 Empfaenger die Kosten fuer Bewerbungen vom Amt zurueck erstattet bekommt?

Auch nicht ganz richtig. Es werden die Werbekosten abgesetzt wie es jeder andere beim Finanzamt kann. Allerdings bei Harz IV nur bis zu einem festen Betrag im Jahr der nicht mal für 5 Bewerbungen im Monat reicht, geschweige Fahrtkosten zu Bewerbungsgesprächen.
 
Auch nicht ganz richtig. Es werden die Werbekosten abgesetzt wie es jeder andere beim Finanzamt kann. Allerdings bei Harz IV nur bis zu einem festen Betrag im Jahr der nicht mal für 5 Bewerbungen im Monat reicht, geschweige Fahrtkosten zu Bewerbungsgesprächen.
Fahrtkosten aufgrund einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch hat der potentielle Arbeitgeber zu übernehmen!
Außer er weist VORHER schon darauf hin, das anfallende Kosten nicht übernommen werden.
Also hinfahren und notfalls (bei miesen Firmen/ZA etc.) mit Anwalts Hilfe Fahrtkosten einklagen.

Erstattung von Bewerbungskosten
BGB - Einzelnorm
 
Ausser das ich dazu sagen muss, dass man sich dieses RECHT aber auch erarbeiten muss, stimme ich dir zu.

Mal abgesehen von den eigentlich Arbeits-faehigen Pissnelken, die den Ganzen Tag ihren fetten Arsch auf dem Sofa vor der Glotze/Monitor Parken und alternativ sonst nichts besseres zu tun haben, als die ganze Zeit nebenbei irgend welche Gesetze zu studieren um herauszufinden was ihnen laut Gesetz vom Amt zusteht, wundert es mich tatsaechlich nicht, dass so viele ein aggressives verhalten an den Tag legen. In manchen Faellen wuerde ich sogar sagen, zu recht! Damit will ich aber nicht die Umsetzung gutheissen.
Das Amt tut schon seit Jahren nicht mehr wozu es gedacht ist und sollte in meinen Augen (A)lmosenbetreuung heissen.
Meistens werden die Arbeitssuchenden doch nur in irgend welche Lehrgaenge gesteckt, damit sie aus der Statistik fallen. Vermittelt werden die wenigsten.
Wenn es nach mir ginge, wuerden zum Beispiel Zeitarbeits-Firmen in Deuschland grundsaetzlich verboten. Das sind reine Abzocker.
Fuer einen Arbeitgeber ist solch ein Angebot einer Zeitfirma bequem und verlockend, jedoch bezahlen die Arbeitgeber sehr oft bis zum 4 fachen an die Zeitfirma als der Arbeitnehmer tatsaechlich bekommt. Dann reden die Arbeitgeber sich damit raus, "Wenn man einen Zeitarbeiter nicht mehr benoetigt, wird er einfach abgemeldet und die Zeitfirma setzt ihn halt wo anders ein".
Ich glaube die Arbeitgeber sollten sich mal besser informieren, denn nur die wenigsten werden tatsaechlich nach einer Abmeldung wo anders eingesetzt. Fuer die uebrigen ueber 90% kommt eine Abmeldung einer Kuendigung gleich. Diese Abzocker von Zeitfirmen, haben meistens nie mehr als maximal 2 Grosse Firmen, wo sie unmengen Hilfsarbeiter zu Mindestloehnen (was dem Harz4 sehr aehnlich ist) hin schicken und eventuell einige kleine Klecker-Firmen, wo sie vereinzelte Arbeiter hin schicken.

Wenn das Arbeitsamt wieder wie ein richtiger Arbeitsvermittler taetig waere, wuerden viel mehr Arbeitssuchende Orts-nah vermittelt werden koennen.
Stattdessen muss ein Zeitarbeiter sagen wir mal aus Koeln nach Duesseldorf zu einer Zeitfirma um in Koeln bei einer Firma womit diese Zeitfirma Vertraege hat zu arbeiten.
Von daher sage ich, schafft die drecks Zeitfirmen ab, die dienen eh nur dazu den Betreibern die Taschen voll zu machen und uebertragt die Vermittlung von Arbeitssuchenden wieder dem Arbeitsamt.

LG
Dae

Gefährliches Halbwissen in diesem Zusammenhang unter die Leute zu bringen ist so ziemlich das letzte was die Menschheit braucht. Wenn Du keine Ahnung über etwas hast, dann solltest Du dieses nicht vorhandene Wissen nicht auch noch mit frei erfundenen Dingen garnieren und mal schnell unter die Leute bringen. Du hast nicht mal den geringsten Schimmer von der Funktionsweise der Zeitarbeit. Das was Du tust nennt man anderorts "Volksverhetzung". Wegen Leute wie Du passieren ja solch schlimmen Sachen, wie der Mord im Jobcenter, da weniger intelligente Leute sich von so einem geistigen Dünnpfiff leider beeinflussen lassen.
Du lügst wenn Du behauptest: jedoch bezahlen die Arbeitgeber sehr oft bis zum 4 fachen an die Zeitfirma - richtig ist ein Faktor von max. 2.1 auf den Stundenlohn, in der Regel aber 1.6-1.7.
Du lügst wenn Du behauptest: Ich glaube die Arbeitgeber sollten sich mal besser informieren, denn nur die wenigsten werden tatsaechlich nach einer Abmeldung wo anders eingesetzt. - richtig ist das über 50% der abgemeldeten Zeitarbeiter in anderen Aufträgen untergebracht werden. Eher "Nicht-Zeitarbeitern" passiert es das sie beim Amt landen wenn ihre Firma sie nicht mehr benötigt.
Du lügst wenn Du behauptest: Diese Abzocker von Zeitfirmen, haben meistens nie mehr als maximal 2 Grosse Firmen, wo sie unmengen Hilfsarbeiter zu Mindestloehnen (was dem Harz4 sehr aehnlich ist) hin schicken und eventuell einige kleine Klecker-Firmen, wo sie vereinzelte Arbeiter hin schicken. - Kannst Du garnicht wissen weil Du garantiert keinen Einblick in die Internas diverser Firmen hast. Was den Lohn betrifft: Mindestens 90% der Löhne der Festangestellten werden mittlerweile bezahlt. Informier dich bevor Du so etwas schreibst: Branchenzuschlags-TV erläutert | Zeitarbeit in Deutschland | Unternehmen für Zeitarbeit

Deine Aussage: "Von daher sage ich, schafft die drecks Zeitfirmen ab, die dienen eh nur dazu den Betreibern die Taschen voll zu machen und uebertragt die Vermittlung von Arbeitssuchenden wieder dem Arbeitsamt."

Sehe ich als persönliche Beleidigung an und fordere deshalb: Schafft die drecks Volksverhetzer ab die mit ihren meistens DUMMEN Aussagen schon immer für Kriege, Elend und ne menge Leid in dieser Welt gesorgt haben.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Jessika, das mag zwar in der theorie so sein, mit den fahrkosten, in realität ist es schlicht unrealistisch. weder mein ex-mann bei seinen zahlreichen vorstellungsgesprächen, noch ich haben je die fahrtkosten erstattet bekommen. nur einmal wurde ich gefragt, aber da handelte es sich - damals - um gerade mal 5 dm.

und anwalt wegen sowas ist vielleicht auch übertrieben. klar, wenn es um eine fahrt vom bodensee nach hh geht, sieht es anders aus.

dazu kommt, die meisten schließen das auch schon im einladungsschreiben aus.
 
maxara, mein ex war mal, nach längerer arbeitslosigkeit, auch bei einer zeitarbeitsfirma (rel. bekannt!), ihm wurde ein unterirdischer stundenlohn angeboten.
ich habe auch mal zur überbrückung ein paar monate bei einer za firma gearbeitet. gehalt war halbwegs ok, aber trotzdem deutlich geringer als bei einem normalen vertrag. ich würde aber auch nicht sagen, das za-firmen grade mal 2 großkunden haben, die haben sich vielmehr auf verschiedene branchen spezialisiert

seltsam ist halt auch, dass es länder gibt, wo zeitarbeitsfirmen praktisch die ganz normalen tarife bezahlen müssen.
 
Gehts nur mir so?

Ich bekomme langsam den (rein subjektiven) Eindruck, als wenn in Deutsch- SL die unteren Schichten der wirtschaftlichen Hirarchie die absolute Mehrheit haben. Hier scheinen sich eine Menge Leute mit der Problematik gut auszukennen und In-World treffe ich ich auch überwiegend Leute mit finanziellen Problemen. Bei Englischsprachigen Mitresidenten treffe ich dagegen auch Unternehmer, Anwälte und vor allem IT-ler. Ist SL in Deutschland überwiegend Zeitvertreib und/oder Realitätsflucht für Arbeitslose?

Ist aber wohl Thema für einen neuen Thread. Zum Topic:

Gewalt gegen wen-auch-immer aus welchem Motiv auch immer , ist nicht aktzeptabel die Leute gehören erst mal ein bischen weggespert - zum abkühlen.

Der Sleen
 
Bei Englischsprachigen Mitresidenten treffe ich dagegen auch Unternehmer, Anwälte und vor allem IT-ler. Ist SL in Deutschland überwiegend Zeitvertreib und/oder Realitätsflucht für Arbeitslose?

Tja Sleen, das wird wohl daran liegen, daß in Amerika die Unterschicht so arm ist, daß sie sich weder Internetanschluß noch SL-fähigen Computer leisten kann. Wenn einem die Bank erst mal das Haus unter dem Arsch weggezogen hat und man wild im Wald im Zelt lebt und 3-4 extrem schlecht bezahlte Jobs macht, dann ist das Interesse an SL äußerst gering.

Das aber wiederum finde ich nicht als den erstrebenswerten Zustand für Deutschland zu übernehmen.
 
maxara, mein ex war mal, nach längerer arbeitslosigkeit, auch bei einer zeitarbeitsfirma (rel. bekannt!), ihm wurde ein unterirdischer stundenlohn angeboten.
Das kenne ich auch, von mehreren Zeitarbeitsfirmen, die ich in der Vergangenheit nach dem Motto "besser irgendeinen Job als gar keinen" abgeklappert hatte - 1x krank während der "Bereitschaftszeit", deswegen nicht geschafft um halb 7 morgens in der Firma anzurufen: Entlassung wegen "mangelnden Aufträgen". 1x Streikbruch in der Einsatzfirma verweigert, stattdessen die Streikenden dort unterstützt: entlassen "mangels Aufträgen". Einmal mitten in meinem Urlaub gewagt, nicht erreichbar zu sein und am nächsten Tag beim nächsten Anruf von der Zeitfirma gesagt: "erstens hab ich grad meinen wohlverdienten Urlaub, zweitens bin ich eh im Ausland, könnte also heute sowieso nicht mehr erscheinen" (was auch stimmte): sofort nach dem Urlaub entlassen "mangels Aufträgen". Sorry aber solches Sklavenhaltertum muss ich mir nicht länger antun. Und Zeitarbeit ist derzeit nunmal nichts anderes als modernes Sklavenhaltertum.

Und ich würde am liebsten ausnahmslos sämtliche Zeitfirmen -- nein, nicht abschaffen, aber gesetzlich zwingen, die gleichen Bedingungen und Tarife anzubieten wie die Einsatzfirmen ihren Festangestellten anbieten. Kein Sondertarif Zeitarbeit, sondern: Gleiche Arbeit gleiches Geld, gleiche Urlaubstage, gleiche Tarifs- und Arbeitsrechtsbedingungen - egal ob Zeitarbeiter oder Festangestellt. Und zwar egal in welchem Bundesland. So dass Zeitarbeitsfirmen endlich zu SERIÖSEN Arbeitgebern werden und keine Sklavenhalter mehr sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sorry, aber das ist doch alles Quatsch! Wozu ist Zeitarbeit denn eigentlich gedacht?
Um saisonale Engpässe zu überbrücken werden über einen absehbaren Zeitraum Leute angestellt, die man nicht dauerhaft in einer Firma lohnenswert beschäftigen kann.
Alles andere ist Mißbrauch, denn es wird ein paraleler Arbeitsmarkt geschaffen.
Kommen wir mal zur Bezahlung: Wer immer diese Unsitte eingeführt hat, aber Zeitarbeiter niedriger oder auch nur gleich zu bezahlen, kann nicht zielführend sein, denn eigentlich hofft doch jeder Zeitarbeiter auf eine Festanstellung. Diese muß sich aber für den Arbeitgeber lohnen, also sollten Zeitarbeiter mehr verdienen als Festangestellte, da sie ja nur saisonal und nicht fest beschäftigt sind. Und dann kann der Unternehmer rechnen, was sich mehr lohnt, ein teurer auf Abruf oder ein billiger Festangestellter.

@Sleen Ich glaube nicht, daß hier alle, die hier diskutieren, von Hartz4 oder geringem Einkommen leben, aber viele haben halt ihre Erfahrungen gemacht und ich denke, die Leute hier im Forum sind (vielleicht sogar durch SL) etwas sozialkritischer als andere.
Des weiteren wüßte ich über den sozialen Status der meisten hier wenig zu sagen, hier protzt nunmal keiner damit rum, was er beruflich macht und wieviel Kohle er verdient...ok, einer tut es doch manchmal,aber den kennst du ja! ;)

Ich finde es schlimm wie einige hier denken und Andersdenkende beschimpfen. Und am besten noch diese hirnlosen Neiddiskussionen ("die kriegen aber was fürs nichtstun"). Ich war in meinem Leben nur ein paar Monate arbeitslos, mir hat das völlig gereicht. Dieses ganze Von-oben-herab vom Arbeitsamt, den Medien, den Politikern und diesem ganze restlichen neoliberalen Gesocks, wo mir immer der Gedanke kam, "Wenn ich dem nur fest genug in die Eier trete, wird sein Job frei".
Ich füttere lieber den einen oder anderen faulen mit durch als nur zu riskieren, daß einer zu wenig bekommt.
 
Das kenne ich auch, von mehreren Zeitarbeitsfirmen, die ich in der Vergangenheit nach dem Motto "besser irgendeinen Job als gar keinen" abgeklappert hatte - 1x krank während der "Bereitschaftszeit", deswegen nicht geschafft um halb 7 morgens in der Firma anzurufen: Entlassung wegen "mangelnden Aufträgen". 1x Streikbruch in der Einsatzfirma verweigert, stattdessen die Streikenden dort unterstützt: entlassen "mangels Aufträgen". Einmal mitten in meinem Urlaub gewagt, nicht erreichbar zu sein und am nächsten Tag beim nächsten Anruf von der Zeitfirma gesagt: "erstens hab ich grad meinen wohlverdienten Urlaub, zweitens bin ich eh im Ausland, könnte also heute sowieso nicht mehr erscheinen" (was auch stimmte): sofort nach dem Urlaub entlassen "mangels Aufträgen". Sorry aber solches Sklavenhaltertum muss ich mir nicht länger antun. Und Zeitarbeit ist derzeit nunmal nichts anderes als modernes Sklavenhaltertum.

Und ich würde am liebsten ausnahmslos sämtliche Zeitfirmen -- nein, nicht abschaffen, aber gesetzlich zwingen, die gleichen Bedingungen und Tarife anzubieten wie die Einsatzfirmen ihren Festangestellten anbieten. Kein Sondertarif Zeitarbeit, sondern: Gleiche Arbeit gleiches Geld, gleiche Urlaubstage, gleiche Tarifs- und Arbeitsrechtsbedingungen - egal ob Zeitarbeiter oder Festangestellt. Und zwar egal in welchem Bundesland. So dass Zeitarbeitsfirmen endlich zu SERIÖSEN Arbeitgebern werden und keine Sklavenhalter mehr sind.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Die nächste mit gefährlichen Halbwissen....ich schrieb 90% der Löhne der Festangestellten....nennt sich Branchenzuschlag und ging in den letzten Monaten durch sämtliche Medien.

Ansonsten: seriöse Zeitarbeitsfirmen waren noch nie Sklavenhalter...Firmen wie Schlecker z.B. dagegen schon sehr nah dran...nur hat das was die so getrieben haben und was viele andere Firmen heute noch treiben mit Zeitarbeit nix zu tun. Geh doch mal in die Logistikzentren diverser bekannter Händler und frag nach wie viel ein Festangestellter Colly-Packer so verdient...Du wirst staunen....:)

Du solltest nicht alle in einen Topf werfen und vorverurteilen. Das ist ungefähr das gleiche als wenn ich behaupten würde: alle rotharigen Frauen sind Tussies....was ja ein Schwachsinn wäre...
Entlassung 1 - hättest in jeder anderen Firma auch bekommen, nennt sich unentschuldigtes fehlen, ebenso wie Entlassung 2, nennt sich Arbeitsverweigerung. Wobei die meisten Zeitarbeitsfirmen sich weigern Streikbrecher einzusetzen. Entlassung 3 ist ne Frechheit...da gebe ich Dir recht. Es kann aber sein das da im Vorfeld schon 1-2 Gründe in deiner Personalakte gelandet sind....
.

Hier noch einige nützliche Informationen über Sklaven: Sklaverei denn da scheint etwas Nachholbedarf bei dir zu sein, denn Du siehst den Unterschied zwischen Sklaven und Leiharbeitern nicht.
 
*setzt sich auf ihre Finger und hält ganz ganz Still, beisst sich auf die Lippe und murmelt das Isdochegal-Mantra*

Das ja haarsträubend was hier so von sich gelassen wird..
da fang ich besser garnicht erst an was zu sagen^^
 
Sorry, aber das ist doch alles Quatsch! Wozu ist Zeitarbeit denn eigentlich gedacht?
Um saisonale Engpässe zu überbrücken werden über einen absehbaren Zeitraum Leute angestellt, die man nicht dauerhaft in einer Firma lohnenswert beschäftigen kann.
Alles andere ist Mißbrauch, denn es wird ein paraleler Arbeitsmarkt geschaffen.

Ja, aber dieser Mißbrauch ist gang und gäbe. Ein Beispiel: in Wismar gibt es eine recht gut ausgelastete Werft, die inzwischen zu Nordic Yards gehört. Die Aufträge liegen gut, man hat sein Spezialgebiet, vor der Krise im Schiffsbau arbeiteten da noch 1300 Leute, jetzt sind es 600. Dennoch produzieren sie nicht wesentlich weniger Schiffe, aber meint ihr ernsthaft, dass nun auf einmal die Hälfte der Leute dieselbe Anzahl an Schiffen konstruiert, wo im Schiffsbau noch vieles eben wirklich auch Handarbeit ist? Nicht doch!

Die Leute, die man entlassen hat, sind in Zeitarbeitsfirmen angestellt und werden projektbezogen engagiert. Damit leistet die Werft mit derselben Anzahl an Mitarbeitern für weniger Geld das Gleiche wie vor der Krise.

Übrigens sind diese kreativen Modelle zur Unterwanderung von Tarifen doch gang und gäbe, man schaue sich in vielen Städten mal nur den Bereich des ÖPNV an. Ein Busfahrer im öffentlichen Dienst hat Anspruch auf eine tarifliche Entlohnung. Nun aber ist das manchen Städten zu teuer, ihren ÖPNV komplett tariflich entlohnt zu betreiben. Was machen sie also? Es wird eine private GmbH gegründet, an der die Stadt 49% Anteil hält und 51% irgendein ominöser, nicht näher genannter Gesellschafter (der aber ziemlich sicher ein zuverlässiger Würdenträger/Beamter der Stadt ist) und der Zweck dieser Firma ist die Personennahbeförderung, meinetwegen mit Bussen. Dies erledigt diese GmbH dann im Auftrag der Stadt auf Basis von öffentlichen Ausschreibungen. Da es aber in dem Fall dann ein privater Arbeitgeber ist, ist dieser nicht an den öffentlichen-rechtlichen Tarifvertrag gebunden und zahlt für dieselbe Leistung auf denselben Strecken seinen Busfahrern durch die Bank weg mindestens 1/3 weniger Lohn. Dieses Modell fahren in der Tat sehr viele Städte, man muss nur einmal genauer hinsehen.

Ähnlich ist es inzwischen auch in vielen Krankenhäusern und Altenheimen: ein Großteil der Beschäftigten wird entlassen, dann von einer "Auffanggesellschaft" wieder eingestellt und sie leisten so am alten Arbeitsplatz dieselbe Arbeit für deutlich weniger Lohn, weil sie so nicht mehr dem Tarifvertrag unterliegen.

Dazu kommt ja, dass sich in Deutschland langsam die Arbeitgeber mehr und mehr aus dem solidarisch finanzierten Kassenwesen (Rente, Krankenkasse, Arbeitslosenversicherung, ...) zurückziehen. Dazu der Abbau des Rentenniveaus und die Privatiserung der Vorsorgesysteme, die dann meistens in der Art "Wir senken die Beiträge um 5 Euro im Monat, dafür fällt XY aus unserem Leistungskatalog heraus, aber für nur 7 Euro im Monat kannst du das ab sofort privat versichern..." laufen. Da ist dann auch klar, dass viele sich eben diese privaten Möglichkeiten nicht leisten können.

Kurz und gut, Shirley sagte das schon richtig, der Sozialstaat entstand geschichtlich aus einem ganz simplen Grund: man wollte damit verhindern, dass der verarmte Mob wütend auf die Straße geht und das Staatsgebilde umstürzt. Bismarck folgte vor allem einem Grundsatz: Lieber Revolution machen als Revolution erleiden! Das ist ganz einfach das, was man auch als den inneren sozialen Frieden bezeichnet. Was nämlich passieren kann, wenn man ganze Bevölkerungsschichten systematisch benachteiligt, das kann man sich beispielsweise an Frankreich ansehen, als es da seinerzeit 2005 zu massiven Unruhen kam oder an Großbritannien im Jahr 2011. Genau um so etwas zu verhindern, dafür war der Sozialstaat ursprünglich gedacht und wenn es eben nicht mehr genügend Brot und Spiele für alle gibt, dann fängt eben manchmal auch der Pöbel dann das Denken an und geht für seine eigenen Interessen auf die Straße, mit allen nur denkbaren Folgen - und nicht alle davon sind unbedingt legal noch schön aber verständlich.

Dazu noch ein passender Beitrag von Volker Pispers:

[video=youtube;RzmenAJff5o]http://www.youtube.com/watch?v=RzmenAJff5o[/video]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gefährliches Halbwissen in diesem Zusammenhang unter die Leute zu bringen ist so ziemlich das letzte was die Menschheit braucht. Wenn Du keine Ahnung über etwas hast, dann solltest Du dieses nicht vorhandene Wissen nicht auch noch mit frei erfundenen Dingen garnieren und mal schnell unter die Leute bringen. Du hast nicht mal den geringsten Schimmer von der Funktionsweise der Zeitarbeit. Das was Du tust nennt man anderorts "Volksverhetzung". Wegen Leute wie Du passieren ja solch schlimmen Sachen, wie der Mord im Jobcenter, da weniger intelligente Leute sich von so einem geistigen Dünnpfiff leider beeinflussen lassen.

Ich glaube hier eher du solltest die Kirche im Dorf lassen.
Einige deiner Behauptungen stehen auch nicht gerade auf sicheren Füssen.

Du lügst wenn Du behauptest: jedoch bezahlen die Arbeitgeber sehr oft bis zum 4 fachen an die Zeitfirma - richtig ist ein Faktor von max. 2.1 auf den Stundenlohn, in der Regel aber 1.6-1.7.

Das ist so nicht ganz richtig. Es gibt durchaus Branchen in denen ein solcher verrechnungssatz von 4,0 vorkommt.
Ingenieure z.B. auch der ein oder andere Akademiker. Ich stimme aber zu das dies die Ausnahme ist.

Trotzdem ist die Marge der Arbeitenden in der Zeitarbeit sehr gering. Dazu gibt es genügend wohldokumentierte Fälle.

Du lügst wenn Du behauptest: Ich glaube die Arbeitgeber sollten sich mal besser informieren, denn nur die wenigsten werden tatsaechlich nach einer Abmeldung wo anders eingesetzt. - richtig ist das über 50% der abgemeldeten Zeitarbeiter in anderen Aufträgen untergebracht werden. Eher "Nicht-Zeitarbeitern" passiert es das sie beim Amt landen wenn ihre Firma sie nicht mehr benötigt.

Zahlen Bitte? Diese Aussage entbehrt jedweder Grundlage. Fakt ist auch weiterhin das über 50% der ZA über 3 Monate beschäftigt sind. aber über die tatsächliche Beschätigungsdauer erfährt man nichts.
Das heist allerdings dann auch, das fast 50% der ZA weniger als 3 Monate Beschäftig sind.
Bei uns türmen sich die Kündigungsschutzklagen solcher, nach 3 Monaten gefeuerter doch schon recht hoch.
Dazwischen sind dann auch solche Fälle, bei denen die betroffenen teilweise über 2 Jahre in einem Einsatz waren und nach abmeldung sofort "Vorsorglich" eine Kündigung erhalten haben. Wohlgemerkt das Wort "Vorsorglich" wurde ausnahmslos aus dem Text des Kündigngsschreibens entnommen.
Ebenfalls Wohlgemerkt, die oben genannten Zahlen stammen von den Zeitarbeitsfirmen selbst!

Du lügst wenn Du behauptest: Diese Abzocker von Zeitfirmen, haben meistens nie mehr als maximal 2 Grosse Firmen, wo sie unmengen Hilfsarbeiter zu Mindestloehnen (was dem Harz4 sehr aehnlich ist) hin schicken und eventuell einige kleine Klecker-Firmen, wo sie vereinzelte Arbeiter hin schicken. - Kannst Du garnicht wissen weil Du garantiert keinen Einblick in die Internas diverser Firmen hast. Was den Lohn betrifft: Mindestens 90% der Löhne der Festangestellten werden mittlerweile bezahlt. Informier dich bevor Du so etwas schreibst: Branchenzuschlags-TV erläutert | Zeitarbeit in Deutschland | Unternehmen für Zeitarbeit

Das bleibt abzuwarten.
Die sogenannte Mehrstufige Anpassung an Equal Pay ist ja noch nicht durch.
Zum einen Betrifft dies, wie man ja auch in dem Artikel sehr schön sehen kann, nur Arbeiter und Angestellte im Bereich Gesamtmetall, Elektro und Chemie. Alle anderen sind von dem neuen Tarifvertrag nicht betroffen.
Zumdem werden knapp 50% ebenfalls nicht betroffen sein, die 90% gibts ja erst nach 9 Monaten beschäftigung im selben Einsatz. Ich wage hier die Aussage das weit mehr als 50% nie in den genuss kommen werden.
Welchselt man den Einsatz .. der Kunde meldet den AN als ab, faengt man wieder bei 0 an.
Ein Schelm wer arges dabei denkt, das im Zeitraum des Abschlusses dieses "Tarifvertrages" die Zahl der gemeldeten Zeitarbeitsfirmen bei der Bundesagentur ganz plötzlich auf nahezu 18.000 ( ja genau Achtzehntausend ) angestiegen sind.
Wem da der Begriff Rotationsmodell durch den Kopf schiesst, ist bestimmt nur ein Pessimist.
Mann kann das ja anhand der Daten der Bundesagentur für Arbeit sehr schön nachvollziehen die diese Zahlen ja Jährlich veröffentlicht und keine Schätzungen sondern eine Zählung.
Ich erlaube mir einmal den Link zu den Statistiken und Zählungen hier anzufügen.
Arbeitnehmerüberlassung - statistik.arbeitsagentur.de
Zudem macht sich in diesem Zusammenhang auch gerade in der Metallindutrie das Thema Werksvertrag immmer mehr breit.
Erstaunlich nur, da viele dieser Werksverträge von den gleichen ZA betrieben werden, die beteuern die unschuldigen der Nation zu sein.

Nein nein, von 90%er angelichung sind wir noch sehr SEHR weit entfernt.
Insbesondere hats mich immer schon etwas gewundert warum ein Kommisionierer oder Packer denn 9 Monate einarbeitung braucht.
Die angebeliche Einarbeitungszeit war ja die Begründung für die erst viel spätere anhebung des Entgeldes. Nun ja .... mann denke sich den rest.
Und wieso überhaupt nur 90% und keine 100% ?

Deine Aussage: "Von daher sage ich, schafft die drecks Zeitfirmen ab, die dienen eh nur dazu den Betreibern die Taschen voll zu machen und uebertragt die Vermittlung von Arbeitssuchenden wieder dem Arbeitsamt."

Sehe ich als persönliche Beleidigung an und fordere deshalb: Schafft die drecks Volksverhetzer ab die mit ihren meistens DUMMEN Aussagen schon immer für Kriege, Elend und ne menge Leid in dieser Welt gesorgt haben.....
[/QUOTE]

Persöhnliche Beleidigung.
Hm kanns ja nur sein, wenn du, und das habe ich nur Aufgrund des Textes gefolgert, selbst Angestellter oder gar Chef einer Zeitarbeitsfirma wärst.
Falls dies der fall sein sollte, weise ich dich darauf hin, das selbst das Bundesverfassungsgericht Zweifel an der Richtigkeit dieser tarifverträge hat.

Zusammenfassend
Es ist eine Tatsache, das die deutschen Rahmenbedingungen der Leiharbeit unterhalb der Rahmenbedingungen in der Mehrheit der EU-Länder liegen und das die Leiharbeitnehmer 2003/2004 mit der Änderung des AÜG über den Tisch gezogen wurden, weil es für den Wegfall der Arbeitnehmerrechte (Restriktionen) im Gegenzug kein "equal pay" ab dem 1. Einsatztag gab (entgegen der Gesetzesbegründung in der BT-Drucksache 15/25, siehe dazu auch den BVerfG-Beschluss vom 29.12.2004) und somit LAN seit 2004 ein durch das AÜG vorgeschriebenes angemessenes Schutzniveau nicht gewährt wird.

Leiharbeit in D. ist mit einem durchschnittlichen Bruttolohn von 1293 Euro/Monat und mit einer max. Beschäftigungszeit von 3 Monaten für über 50 % der LAN eine nachgewiesene prekäre Beschäftigungsform. Ganz abgesehen vom höchsten Anteil an "Aufstockern" aller Branchen und ganz abgesehen vom höchsten Unfallrisiko aller Branchen.
Diese Fakten bestehen auch mit den BAP- und IGZ-Tarifverträgen.

Das angebliche Betriebsrisiko von 1-14 Tagen in Bezug auf 75 % der LAN die nicht die Probezeit von 6 Monaten überstehen, die rechtswidrige Eintragung von Minusstunden im Fall des Annahmeverzugs (§ 615 BGB), die rechtswidrige Anwendung von Freizeitausgleich für Nichteinsatzeiten, die rechtswidrige fehlende Zahlung von Fahrtkosten und Fahrzeiten (siehe LAG Köln!) ist ein Witz gegenüber den Gewinnen und in vielen Fällen sind diese Rechtsverstöße für mich hart an der Grenze zu bewussten Straftaten (siehe § 266a StGB, § 370 AO, usw.)

Es gibt nicht 1 Grund, warum Arbeitnehmer für eine gleiche Tätigkeit 35-45 % weniger Bruttolohn bekommen sollten.
Solange mind. kein "equal pay" ab dem 1. Einsatztag in allen deutschen Leiharbeitsunternehmen existiert, werden Mio. Menschen diese prekäre Beschäftigungsform weiterhin, vollkommen zurecht, als Diskriminierung, "Sklavenhandel", usw. betrachten, egal was die Verleihunternehmen für Hochglanzbroschüren machen oder welche Kampagnen gestartet werden.

Im Endeffekt kommt es nur darauf an, was LAN für reale Erfahrungen machen und die sind in der Mehrheit wohl so, wie ich es beschrieben habe.
 
eben. das eine ist die theorie, das andere die praxis! und in der praxis sieht es nun mal so, dass man von dem, was eine zeitarbeitsfirma zahlt, als durchschnittsbürger nicht leben kann.
 
Wer lesen kann ist klar im Vorteil. Die nächste mit gefährlichen Halbwissen....ich schrieb 90% der Löhne der Festangestellten....nennt sich Branchenzuschlag und ging in den letzten Monaten durch sämtliche Medien.
90% der Löhne von Festangestellten gibts maximal in der Theorie, und zwar für länger eingesetzte Leute - aber was ich meine, ist dass gefälligst überall Zeitarbeiter 100% des Lohnes, die Urlaubstage, die Zuschläge etc wie Festangestellte bekommen sollten. Egal welche Branche, egal welches Bundesland, egal welche ZA-Firma, egal wie lange sie eingestellt sind.

Entlassung 1 - hättest in jeder anderen Firma auch bekommen, nennt sich unentschuldigtes fehlen
Bei "Bereitschaft", also wenn du keinen Einsatz hast aber auf Abruf sein sollst? Hallo, wer krank ist hat 24Std Zeit sich krank zu melden, und insgesamt 3 Tage um den Krankenschein vorbeizubringen - und krank gemeldet hab ich mich beim nächsten "befohlenen" Anruf am frühen Nachmittag -- die Entlassung flatterte schon am nächsten Tag in den Briefkasten, und das hat mit "unentschuldigtem Fehlen" nix zu tun.
, ebenso wie Entlassung 2, nennt sich Arbeitsverweigerung. Wobei die meisten Zeitarbeitsfirmen sich weigern Streikbrecher einzusetzen.
Glaub mir, die meisten Zeitfirmen werden gerade als Streikbrecher eingesetzt. Ich könnte sofort vier Firmen nennen bei denen ich war, und von denen ich weiß dass sie Streikbrecher zu Firmen schicken. Größere ZA-Firmen sogar, bekannte Namen in der Branche.
Entlassung 3 ist ne Frechheit...da gebe ich Dir recht. Es kann aber sein das da im Vorfeld schon 1-2 Gründe in deiner Personalakte gelandet sind....
Vielleicht tauschen sich ZA-Firmen ja auch aus und setzen "unbequeme" Leute auf eine Liste nach dem Motto: "Ist beim Mitbewerber schon wegen Aufmuckens aufgefallen" oder "redet laufend über Tarife und Arbeitsrecht, obacht", oder "freundet sich schnell mit Gewerkschaftern an" - k.a. Vorstellen könnte ich es mir schon. :evil:
.

Hier noch einige nützliche Informationen über Sklaven: Sklaverei denn da scheint etwas Nachholbedarf bei dir zu sein, denn Du siehst den Unterschied zwischen Sklaven und Leiharbeitern nicht.
Kommt dir davon etwas bekannt vor?
Lohnsklaverei ist gekennzeichnet durch weitgehende Rechtlosigkeit der Arbeitnehmer gegenüber der willkürlichen Ausbeutung durch die über alle Macht verfügenden Arbeitgeber. Ein Indikator für Lohnsklaverei ist u. a. die Höhe des Arbeitsentgelts, das bei vollständiger Verausgabung der Arbeitskraft nur ein Leben am Rande des Existenzminimums ermöglicht.
Als ich noch drüben im Ostteil Deutschlands gewohnt hab, und ZA-Firmen trotz Einsatz im Westteil Dtl. nur ZA-Tarif-Ost gezahlt haben, hab ich sogar nach Abzug der Kosten für doppelte Haushaltsführung, Fahrtkosten, etc - Ausgaben die bei Einsätzen in der Nähe nicht notwendig geworden wären - noch weniger Geld in der Tasche gehabt als mit Sozialhilfe/H4. Zumal Überstunden ja nicht bezahlt oder auf den Urlaub angerechnet wurden, sondern in die Tage ohne Einsatz (die "Bereitschafts"-Tage) mit eingerechnet wurden.


Und Dae:
mir schrieb:
aber ein Leben oberhalb der Armutsgrenze ist nunmal kein Privileg, sondern ein verdammtes RECHT!
Ausser das ich dazu sagen muss, dass man sich dieses RECHT aber auch erarbeiten muss, stimme ich dir zu.
RECHTE muss man sich nicht erarbeiten, sondern die stehen einem zu.

Wenn das Arbeitsamt wieder wie ein richtiger Arbeitsvermittler taetig waere, wuerden viel mehr Arbeitssuchende Orts-nah vermittelt werden koennen.
Stattdessen muss ein Zeitarbeiter sagen wir mal aus Koeln nach Duesseldorf zu einer Zeitfirma um in Koeln bei einer Firma womit diese Zeitfirma Vertraege hat zu arbeiten.
Ich hab während meiner Zeit drüben in Halle sogar erlebt, dass ich nach München, Frankfurt, Bonn, Köln etc geschickt wurde um dort zu arbeiten -- während ich an einsatzfreien Tagen oder an Wochenenden daheim Zeitarbeiter der selben ZA-Firma traf, die von Münchner, Kölner, Frankfurter (etc) Filialen in Halle im selben Beruf wie ich eingesetzt waren. Genauso gut hätte die entsprechende Firma auch alle von uns ortsnah einsetzen können, da hätten wir die Zusatzkosten wegen der "Montagearbeit" nicht gehabt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht tauschen sich ZA-Firmen ja auch aus und setzen "unbequeme" Leute auf eine Liste nach dem Motto: "Ist beim Mitbewerber schon wegen Aufmuckens aufgefallen" oder "redet laufend über Tarife und Arbeitsrecht, obacht", k.a. Vorstellen könnte ich es mir schon. :evil:

Denke mal da liegst Du richtig. Zumindest in der freien Wirtschaft wird so etwas des öfteren gemacht, da werden Zeitarbeitsfirmen das wohl auch tun.

Zumal Überstunden ja nicht bezahlt oder auf den Urlaub angerechnet wurden, sondern in die Tage ohne Einsatz (die "Bereitschafts"-Tage) mit eingerechnet wurden.

Das ist in der freien Wirtschaft aber ebenfalls oft der Fall und das nicht nur bei Angestellten sondern auch bei Arbeitern, welche in der Regel nach Stunden bezahlt werden! Nennt sich "abfeiern von Überstunden".
 

Users who are viewing this thread

Zurück
Oben Unten