Amazonien bleibt mysteriös
Kala Schwestern,
Bürger, Freunde, Besucher und Interssierte Amazoniens,
angefüllt mit zahlreichen Tätigkeiten ist der Tag jedweder Amazone. Betriebsamkeit herrscht aller ortens und bis an die Grenzen Ihrer körperlichen und geistigen Kräfte mühen sich die Amazonen zum Schutze Ihrer Heimat, den beständigen Aufbau und Entwicklung Ihrer Heimat, die Ihnen ans Herz gewachsen ist und weiter erblühen soll. Vielfältig und oft hart sind die Pflichten der Amazonen.
Erschöpft aber glücklich im beruhigenden Wissen, dass Ihre Mühsal wiederum allen Bewohnern zugute kommen wird und unter dem Schutz der wachenden Göttinen, begeben sich diese unermüdlich Schaffenden so zur beginnenden Nacht zur Ruhe, um neue Energien zu schöpfen und Ihren Göttinen zu danken, für die vielfältigen Gaben und die Ehre, diesem stolzen Volk angehören und dienen zu können.
Dann kehrt Ruhe ein auf Amazonien.
Nur die bekannten und vertrauten Geräusche der Nacht sind zu vernehmen.
Das Wiehern der Pferde, hier und da ein kaum wahrnehmbares Huschen und Wuseln im Gebüsch, hervorgerufen durch die Tiere der Nacht, deren Revier die versteckten verschlungenen Gewächse des Bodens sind. Der Mond sendet sein mildes und doch so unergründliches Licht und bettet die
Insel in ein fahles Licht.
Jedoch kein Tag ähnelt dem vorherigen. Vieles liegt im Verborgenen und kann jederzeit hervorkommen. Und manchmal, meist unerwartet werden wir geprüft von den Göttinnen, ob wir würdig sind und gereift für weitere Erkenntnisse. Vermessen wäre es zu glauben alles zu wissen, zu kennen und zu verstehen oder ausreichend gebildet und trainiert zu sein für die Prüfungen, die uns immer wieder auferlegt werden.
Unzählige Dinge und unendliche Geheimnisse verwahren die Götter noch vor uns Unwissenden. Folglich streben die Amazonen unablässig nach Verbesserung und Erweiterung Ihrer Fähigkeiten,um in Zeiten der Prüfung vorbereitet zu sein.
Unlängst endete wiederum ein langer von harter Arbeit begleiteter Tag auf Amazonien.
Doch beinahe unmerklich vermerkten die geschärften Sinne der Amazonen eine Veränderung. Unruhig erwachten sie nach und nach aus Ihren von wirren Träumen begeiteten Schlaf. Schleichend vollzog sich eine kaum spürbare Wandlung der sie umgebenden Athmosphäre. Eine unerklärliche, unfassbare doch mit jeder Faser des Körpers spürbare Spannung umgab das Iland.
Etwas Neues war in unsere Welt eingedrungen, doch nicht deutlich wurde die Quelle dieses Phänomens.
Fauna und Flora schienen ebenfalls zu lauschen. Die Augen der Eulen leuchteten hell und bernsteinklar im dunklen Geblätt der Bäume, misstrauisch und wachsam die Umgebung beobachtend.
Die Vögel, aufgeschreckt, flogen umher und warnen Ihre Artgenossen vor der unbekannten Gefahr. Das Gefleuch des Bodens huschte aufgeregt hin und her.Die Pferde schabten mit den Hufen, sammelten sich dicht beieinander, suchten den Schutz bei Ihres Gleichen.
Die Bäume wiegten sich unruhig, die Blätter raschelten wie im geheimen Gespräch, als raunten sie sich gegenseitig Ihre Vermutungen zu.
Selbst der Mond schien sein Licht , sein Gesicht verändert zu haben und strahlte nun wachsamer über das Land.
Schien es es nur so, täuschten unsere Augen? oder leuchtete er an einem bestimmten Punkt Amazoniens heller? Ein goldgelber Lichtkegel überflutete den ehemaligen Platz des Trainings und warf ausserhalb ein diffuses Licht über die Hügel. Unwirklich und befremdlich erschien uns nun unser noch vor Stunden so vertrautes Land.
Was hatte uns heimgesucht, war in unsere Welt eingekehrt?
Senden uns die Göttinnen eine Botschaft des Guten oder eine Warnung vor dem Bösem? Oder wirken hier gar fremde Mächte, die Einkehr halten konnten in einem Moment der Unachtsamkeit?
Noch schlaftrunken doch im Geiste wach, die sich auf so unerklärliche Weise veränderte Natur um sich herum mit allen Sinnen wahrnehmend fanden alle Amazonen wie von Geisterhand geführt den Weg.
Dort!! Noch schemenhaft im fadenscheinigen Licht des Mondes formten sich langsam abstrakte Figuren.
Wachsam und vorsichtig, jedoch unaufhaltsam magisch wie von einer fremden Macht angezogen umrundeten wir zunächst die Gebilde, die so unerwartet und plötzlich erschienen waren.
Die Bäume und Blätter waren nun unbeweglich, die Augen der Eulen huschten hin und her, zu erkennen als leuchtende Punkte in den dichten dunklen Baumkronen, das Getier des Bodens verharrten in Ihren Bewegungen. Eine unwirkliche Stille stellte sich ein.
Vorsichtig,den Kreis immer enger um diese Erscheinung ziehend,näherten uns mehr und mehr.
Gross, fremd und dunkel standen dort einige andersartige Obelisken.
Gerade geformt, zwei teils an sich selbst halt suchend, sich gegenseitig stützend als hätten sie eine lange Reise gehabt. Doch fest mit dem Boden verbunden, als wäre dies seit Jahrhunderten Ihr angestammter Platz, mit einer wohlgeformten Spitzen die gen Himmel zeigten.
Seltsame Zeichen waren zu erkennen, jede Seite dieser Säulen waren hiermit gezeichnet, die jedoch ebenfalls eine gewisse, doch uns unbekannte Gleichmässigkeit erkennen liessen.
Und dort - in einiger Entfernung -zwei weitere Säulen, kleiner, gerade aus dem Boden ragend, jedoch wie es schien in einer gewollten exakt bemessenen Entfernung voneinander und Verbindung zu den Ersteren.
Doch sehet und stauned selbst über das was wir im fahlen Mondenschein zur Stunde der Mitternacht erblickten.
Unsere Hohepriesterin, stets um den Schutz Iher Anvertrauten bemüht und keiner Gefahr scheuend, wissend um den Schutz der Götter,
vernächlässigte wiederrum Ihre eigene Sicherheit und begab sich nahe an die mit Zeichen übersäten Säulen.Durch die Kraft Ihrer Hände versuchte Sie Kontakt aufzunehmen, eine Botschaft zu erkennen. Denn nur eine wissende Macht kann derartiges schaffen, wie auch die Zeichen uns glauben machten. Zögerlich nur und undeutlich bekam Sie den Hinweis auf ein vergangenes Volk, welches diese Bauwerke erschaffen und hinterlassen hätte.Nur langsam würde uns die Deutung gelingen, wir die Geschehnisse begreifen können. Unsere Göttin Pallas raunte von fallenden Grenzen, von Neuem das wir bald erkennen würden.
Immer mehr Rätsel - noch mehr Fragen.
Doch zuvorderst galt es die Sicherheit zu gewährleisten bis wir mehr in Erfahrung bringen können.So wurden die Göttinnen durch ein Ritual gebeten über uns zu wachen, etwaige böse Mächte fernzuhalten und uns bei der Lösung Ihre Unterstützung zu gewähren.
Woher erschienen diese Säulen so plötzlich? Können uns die Zeichen den Weg weisen? Wie ist die Art der Anordnung, die Wahl des Ortes zu deuten? Wie die rätselhaften Hinweise der Göttinen von Neuem, von fallenden Grenzen? Wie können wir den Steinen Ihr Geheimnis entreissen?
Im Bewusstsein, zu diese Stunde keine weiteren Handlungen vollführen zu können und zunächst die Sicherheit wiederhergestellt zu haben, begabend ie Amazonen sich wiederum zur Ruhe, um Ihren Geist zu kräftigen und zur Läuterung der Gedanken.
Doch Schwestern, die Ruhe, der ich so dringenst bedurfte wurde mir nicht gewährt. Immer wieder zogen schemenhafte Erinnerungen meiner Reisen vor meinem geistigen Auge vorbei als verlangten sie um Aufmerksamkeit
Vielen Kulturen war ich begegnet, viele fremde Länder durchquerte ich und überall lauschte ich aufmerksam den Geschichten und Überlieferungen von fremden Wesen, weit entfernten Welten und Universen. Verbargen diese Berichte, die doch, auch wenn die Sprache wechselte, sich oft so ähnelten einen wahren Kern? Waren die Amazonen nun Teil an einer der seltenen Ergeignisse, wo die Grenzen verschwimmen, sich treffen, sich berühren?
Denn, so ist seit langem meine Überzeugung, nicht alles ist sofort und für jeden sichtbar und läßt sich einfach durchschauen. Die tiefen Geheimnisse sind vielfach verborgen in den Tiefen. So begab ich mich kurz vor Sonnenaufgang nochmals zu der nun umzäunten Stätte.
Nichts hatte sich verändert, Ruhe herrschte, jedoch die Steine schienen mir entgegenzublicken als wollten sie einen Teil Ihrer Geheimnisse mitteilen.Geduldig ob ihres unfassbaren Alters doch auch ungeduldig ob unseres Unwissens. Eine urbane Kraft strahlten sie aus.
Mit leisen, bedachtsam Schritten wanderte ich zwischen Ihnen hindurch, zählte die Schritte, die Entfernungen. So gleichförmig waren die Abmessungen und eine Späherin, die an Zufälle glaubt erreicht nie ein hohes Alter.
Doch seht liebe Schwestern , was meine Sinne erblickten. Ich bat die Göttin, dies auch für meine Schestern sichtbar zu machen
Sehet , viele Geheimnisse sind im verborgenen im grossen Universum und offenbaren sich nur denjenigen , die Ihren Geist rein halten und offen, ohne Vorbehalt sich Neuem öffnen.
Mich dünkt große Ereignisse stehen uns bevor, beständig drehen sich die Räder des Universums, meist unbemerkt und leise, doch teilweise werden einige auserwählt und erhalten einen kleinen Einblick in das noch vor Augenblicken Undenkbare, Unfassbare.
Lasst uns dieses Geschenk nicht unbedarft abweisen, aus Furcht oder Angst oder starrem Festhalten am Bekannten, das nur vermeintliche Sicherheit bietet
Noch ist uns der tiefe Sinn verborgen, doch seid gewiss in Bälde wird der Nebel sich lüften, der wahre Geist und Sinn für uns erkennbar.
Seid Ihr bereit Schwestern?
So vertraue ich denn weiterhin auf die Güte der Göttinen auf die Weisheit der Hoheiten und die Kraft meiner Schwestern
Möge Pallas unseren Geist rein und unsere Sinne sensibel erhalten.
So begebe nun auch ich mich zur Ruhe
Kala Schwestern
Eure Schwester Moe
(Späherin)