Wirklich wichtige persönliche Daten gehören eigentlich nicht auf eine SSD, sondern wenn möglich auf eine HDD. Und dort am besten in eine eigene Partition.
Nicht weil das für die Daten sicherer ist, sondern einfach weil sich so nach einem Problem die Daten leichter retten lassen. Das geht bei Festplatten noch relativ einfach, oft sogar mit kostenlosen Tools. Notfalls kann man die Platte aber sogar Bitweise auslesen und die Daten damit zumindest in weiten Teilen wieder herstellen. Schlimmstenfalls kann man bei der HDD nach einem Defekt des Controllers oder der mechanischer Komponenten sogar diese durch die Innereien einer identischen Platte ersetzen (lassen, am besten dann, aber es ist machbar). Aber wichtig ist eben, dass man notfalls selbst einfach mal ein tool wie testdisk drüber rattern lassen kann. Und die Bilder oder Dokumente, die man leider dummerweise ganz gelöscht hatte, die sind immer noch da.
Bei einer SSD verhindert das besagte wear levelling leider genau das, da weiß nur der Controller wo genau welche Daten nun liegen. Ist der Defekt, dann sind auch die Daten futsch. Manchmal ganz selten kann man (also Profis) noch was retten, das wird dann aber schnell aufwendig und teuer. Bei selbstverschlüsselnden Platten geht aber nichts mehr wenn einer der Teile der SSD futsch ist.
Ansonsten würde ich das einfach so handhaben: Das Betriebssystem kommt, ebenso wie alle Daten, die man schnell braucht und wie die meisten "zeitkritischen" installierten Programme auf die SSD. Vor allem Caches kommen auf die SSD.
Und der deutlich billigere HDD Speicher wird dann für diejenigen Anwendungen/Programme und Daten genommen, bei denen Geschwindigkeit keine so ganz große Rolle spielen. Oder bei denen wirklich schnell viele Daten anfallen. Für viele Spiele sind z.B. die 80MB/s bis 100MB/s, die eine HDD so liefert, immer noch mehr als ausreichend. Die 500+ MB/s brauchts da gar nicht, weil die Szene damit dann statt 5s auch nur in 4s lädt. Und bei der Bildbearbeitung macht das auch keinen so großen Unterschied, selbst mit 150MB großen Bilddateien nicht. Da ist es wichtiger ausreichend RAM zu haben und den Cache des Programms auf eine SSD zu legen.
Beim Photoshop kann man das z.B. so handhaben: Installation der Adobe Programme unter D:\Programme\Adobe um teuren Platz auf der SSD zu sparen. Und als Cache-Laufwerk/virtueller Speicher wird dann die SSD genommen, da man dort eben die Geschwindigkeit braucht. Und ähnlich auch mit dem Firestorm, der kann problemlos auf D:\ installiert werden, da man dessen Dateien nur einmal beim Start lädt. Aber der Cache des Viewers sollte in einen Ordner auf der SSD, wegen der Geschwindigkeit.
Was die Haltbarkeit an geht:
Da macht es bei guten Platten keinen Unterschied mehr ob man SSD oder HDD benutzt.
Eine Samsung 850 Pro SSD ist z.B. für mind. 150TB fehlerfreie Daten ausgelegt und hat 10 Jahre Garantie durch den Hersteller. Eine schnelle Consumer-Platte wie eine WD Black hat auch schon 5 Jahre Garantie und ist für rund 300000 komplette Startzyklen (load/unload) bzw. ca. 100 TB fehlerfreie Daten ausgelegt.
[Zum Vergleich: Billige Platten aus dem Grabbeltisch haben oft nur 2 Jahre Garantie (wenn überhaupt, oft gibts nur 6 Monate Garantie und dann die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistung von 2 Jahren) und sie nur auf z.B. 2000 Betriebsstunden und z.B. 100000 load/unload Zyklen ausgelegt. Dass die Platte dann nach 3 Jahren, bei intensivem Gebrauch schon nach 2,5 die Grätsche macht ist leider nicht unwahrscheinlich.]
Insgesamt macht es aus Stabilitätsgründen auch eher Sinn, möglichst wenige "als System irgendwie zusammenhängende" Platten im PC zu haben, denn jede weitere Platte im System erhöht die Ausfallwahrscheinlichkeit des Systems als Ganzes, das ist wie mit einem Seil aus vielen hintereinander gestückelten kleinen Seilstücken: Auch da erhöht sich mit jedem Knoten das Risiko, dass einer von den Knoten aufgehen kann. Weswegen man z.B. beim Klettern keine derartigen Seile für die Sicherung beim Abseilen verwendet sondern nur solche, die aus einem Stück bestehen (und am besten noch als Doppelseil...).
Hat eine einzelne Platte eine "Sicherheit" von z.B. 95% (Wenn da 100 Platten sind, dann laufen 95 von ihnen über die Garantiezeit sauber durch, lediglich 5 fallen aus), dann hat ein Rechner mit einer solchen Platte eben diese 95% Sicherheit. Baut man eine zweite Platte ins System ein, dann sinkt leider die Sicherheit auf 0.95 x 0.95 = 90.25%. Und mit 5 Platten, die man für sein System braucht, hat man nur noch eine "Durchlaufsicherheit" von 77% (Von 100 Systemen mit dieser Konfiguration fallen beinahe 1/4 irgendwann durch eine defekte Platte aus). Klar ist das nur eine "Näherung über den Daumen". Aber sie zeigt ungefähr wohin das Ganze mit vielen Platten im Rechner geht. Besser sind wenige große, mit mehreren Partitionen für die Ordnung wer das mag.
Für Sicherungen nimmt man nebenbei auch am besten eine externe HDD mit ausreichender Größe. Die dann nur immer dann an den Rechner gesteckt wird, wenn man sie wirklich für Backups usw. braucht, ansonsten kommt sie direkt in den Schrank (oder wahlweise in den Safe mit Feuerschutz, wenn man einen hat). Eben damit ein Blitz oder sonstiger Defekt im Rechner nicht auch noch die Backup-Platte mit rösten kann.