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Der Weg eines Mädchens geht weiter...

ravina Fall

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Weil mich so viele von euch beim ersten Buch unterstützt haben, gibt es hier nun einen Teaser zum Zweiten Teil. Veröffentlichen werde ich ihn wahrscheinlich wieder über epubli wie auch schon das erste Buch. Es wird noch einige Wochen dauern bis ich ganz damit fertig bin, aber ihr dürft die ersten paar Seiten schon vorab genießen, schließlich will ich euch ja Appetit auf mehr machen! ;-)

Heute die ersten 2 Seiten...

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1. Frieden und Krieg


Schon seit einigen Monden war das Leben in Nine Wells ein Friedliches geworden. Es schien, als würden die herumziehenden Städteplünderer und Wüstenbanden durch den Machtwechsel in der Stadt andere Wege gehen und die Bürger konnten endlich aufatmen.
Bald ging man wieder seinen alltäglichen Beschäftigungen nach, der Handel blühte auf und immer öfter hörte man sogar die Krieger auf den Wehrmauern scherzen. Wie herrlich war es, nicht mehr bei jedem Schritt vor das Tor befürchten zu müssen, einen Pfeil in den Rücken zu bekommen. Endlich konnte man es wieder wagen, den Schutz der Stadtmauern zu verlassen.

Es war am frühen Abend, als Ravina mit vier weiteren Sklavinnen Tabletts voller Geschirr über den heißen Sand zum Zelt in der Oase schleppte. Die Sonne brannte auch zu dieser Stunde noch unerbittlich vom Himmel, die Tuniken klebten den Mädchen auf der Haut und sie mussten sich immer wieder den Schweiß von der Stirn wischen, damit er ihnen nicht in die Augen lief und die Sicht verschleierte.
Der Prätor hatte beschlossen, ein kleines Fest zur Feier der langen Friedensperiode zu geben, das unbedingt außerhalb der Stadtmauern stattfinden sollte. So blieb den Sklavinnen nichts übrig, als Tablett für Tablett nach draußen unter den großen Stoffbaldachin zu schleppen, der in der Oase zwischen den Dattelpalmen gespannt worden war.
Ravina stapelte, leise vor sich hin summend, Schalen, Becher und Teller auf der kleinen Anrichte im hinteren Bereich des Zeltes, während die Anderen noch einmal zur Stadt liefen, um die Speisen und Getränke zu holen. Automatisch verrichteten ihre Hände die Arbeit, während ihre Gedanken sich selbständig machten.
Wie lange war es her, seit sie ihr Brandzeichen erhalten hatte? Sicher schon mehr als einen Mondzyklus! Sie hatte die Tage nicht gezählt, wozu auch? Trotzdem fragte sie sich manchmal, wann sie begonnen hatte, die Endgültigkeit ihres Schicksals zu akzeptieren.
Still vor sich hin lächelnd glitt ihr Blick kurz zurück in Richtung Stadt. Noch war von ihren Kettenschwestern nichts zu sehen und so drehte Ravina den Kopf wieder zu den Geschirrbergen vor sich und beäugte nun diese kritisch. Hoffentlich hatte Jana alles ordentlich gespült. Wenn nicht, würde es auf die Mädchen zurückfallen, die servierten.
Mit Schaudern dachte sie an einen Vorfall vor einigen Tagen zurück, als sie in der Taverne gearbeitet hatte. Ihr Blick verlor sich im Nichts.

... Ravina war kurzfristig gerufen worden, um beim Bedienen einer Gruppe von Händlern zu helfen, die in Nine Wells ihre Waren tauschen wollten. Es war ziemlich hektisch zugegangen an diesem Abend, die Mädchen waren nur zu zweit gewesen und die Händler hatten sich als äußerst ungeduldige Gäste entpuppt.
Ravina war für eine zweite Runde Wein in die Küche geschickt worden. Da sie gewusst hatte, dass am Mittag das ganze Geschirr vorgespült worden und bei ihrer Prüfung der Becher und Kelche für die erste Runde auch alles sauber gewesen war, hatte sie dieses Mal, ohne weiter nachzusehen, den Wein in die Gefäße gefüllt. Rasch hatte sie dann alles auf ihr Tablett gestellt und es zu den Freien hinaus getragen. Dabei wäre sie fast mit Jana zusammengestoßen, die ihr gerade mit einem leeren Tablett entgegen gekommen war. Die Mädchen hatten sich zugelächelt, dann war jede in ihre Richtung weiter geeilt.
Am Tisch der Händler hatte Ravina sich mit gespreizten Schenkeln nieder gekniet, ihnen die Getränke gereicht und dann abgewartet, ob es hier noch etwas für sie zu tun gab.
Die reisenden Händler hatten ihre Kelche gehoben und mit den Händlern der Stadt auf das Wohl der Kaste getrunken. Bis auf einen.
Es war ein dunkelhäutiger, schwarzhaariger Freier, der anstatt zu Trinken stirnrunzelnd in seinen Kelch gesehen, dann den Blick gehoben und seine Augen stechend auf Ravina gerichtet hatte.
"Was ist das?", hatte er gefragt und seine schneidende Stimme war Ravina durch Mark und Bein gegangen.
Sofort war sie erschrocken aufgesprungen und zu ihm hin gelaufen, hatte zunächst fragend auf den Kelch, dann zum Händler geblickt. "Ist etwas mit eurem Getränk nicht in Ordnung, Herr?"
Stumm hatte der Freie ihr das Gefäß direkt vor die Nase gehalten. Ravina hatte nach unten geschaut und war blass geworden. Deutlich hatte sie durch die rötliche Flüssigkeit hindurch kleine Sandkörner auf dem Boden des Kelches erkennen können. Er war nicht richtig gespült gewesen!
Ihr Herz hatte plötzlich bis zum Hals geschlagen, sie hatte trocken geschluckt und sich nicht mehr gewagt aufzublicken. "Es tut Ravina leid, Herr!", hatte sie leise hervor gewürgt und ihre Stimme war dabei hörbar zittrig gewesen. "Sie hat... diesen Kelch wohl nicht sorgfältig genug vorbereitet, Herr."
Für einen Augenblick war es still am Tisch gewesen, dann hatte der Freie seinen stechenden Blick von ihr abgewandt und zum Sklavenhändler der Stadt gesehen. "Sag Franky, hattest du nicht erwähnt, dieses Ding sei eines der Stadtmädchen?"
Seine tiefe Stimme hatte in Ravinas Ohren gedröhnt und sie hatte sich immer kleiner gemacht, während ihr abwechselnd heiß und kalt geworden war.
"Was tut ihr hier mit den Mädchen, wenn sie nicht fähig sind, einen Gast zufrieden zu stellen?"
Langsam hatte Ravina ihren Kopf gehoben und über den Tisch hinweg zum Sklavenhändler Franky geschaut, der ihren Blick sehr ernst erwidert hatte, bevor er sich wieder dem fremden Händler zuwandte.
"Nun, wenn du möchtest, überlasse ich sie dir zur Bestrafung, Sorus. Aber natürlich kann ich das auch gleich selbst erledigen, wenn es dir lieber ist."
Aus den Augenwinkeln hatte Ravina bemerkt, wie der Händler neben ihr seinen Blick wieder auf sie richtete und sofort hatte sie eingeschüchtert den Kopf gesenkt.
Sorus hatte Ravina sehr genau beobachtet, während er dem Sklavenhändler geantwortet hatte. "Das erledige ich selbst, Franky. Ich werde sie lehren, Gäste nicht mehr durch ihre schlampige Arbeit zu beleidigen!" Dann hatte er Ravina seinen Weinkelch in die Hand gedrückt. "Schütte das aus, Sklavin. Hole mir einen neuen Wein. Und mach dich darauf gefasst, mir für deine Bestrafung zur Verfügung zu stehen, sobald die Handelsgespräche beendet sind!"
Mit zitternden Händen hatte Ravina den Kelch aus den Händen des Freien entgegen genommen und war damit zurück zur Küche gegangen...


Ravina schreckte aus ihren trüben Gedanken hoch, als Aria und Summer wieder von der Stadt zurück kamen, jede ein großes Fass vor sich her rollend. Sie half ihnen die schweren Fässer im hinteren Bereich des Zeltes wieder aufzurichten. Dann pustete sie sich eine widerspenstige rote Haarsträhne aus der Stirn und sah gut gelaunt zu ihren Kettenschwestern.

to be continued...

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Und für die, die das noch nicht kennen, bei epubli könnt ihr auch in das erste Buch reinschnuppern ;-)

epubli - Der Weg eines Mädchens
 
:) ich freu mich auf mehr. Herzlichen dank .

Ich habe das 1 Buch verschlungen. Bitte ja... Den 2 Teil
Auch veroeffentlichen.

Liebe gruesse docci
 
und so ging es weiter...

Gut gelaunt sah Ravina zu ihren Kettenschwestern, die trüben Gedanken an das Erlebnis mit dem Händler einfach von sich schiebend. "Kaum zu fassen, dass wir heute Abend hier draußen feiern können! Es ist unglaublich, wie ruhig es in letzter Zeit hier zugeht! Unglaublich, aber herrlich, findet ihr nicht auch?"

Aria nickte, dass die blonden Locken wippten. "Ja, seitdem ich hier bin, nicht ein Angriff. Es ist erstaunlich, nach all dem, was du von der Zeit davor erzählt hast, Ravina. Wir haben auch im Lager immer davon gehört, wie oft die Stadt überfallen wurde. Die Tatsache, dass unser Herr Nine Wells übernommen hat, muss das Wüstengesindel mächtig abschrecken, anders kann ich es mir nicht erklären. Wobei..." sie grinste. "Unsere Krieger sind ja auch die Besten!"

Die im Brustton der Überzeugung hervorgebrachten Worte ihrer Kettenschwester brachten Ravina und Summer zum Kichern. Doch Aria hatte recht und so nickten sie ihr zu, wenn auch noch immer unter Lachen.

"Was gibt es hier zu lachen? Habt ihr nichts zu tun?" Eine strenge, weibliche Stimme ließ die Drei erschrocken herumfahren. Es war die Sklavenhändlerin Sam, die lautlos das Zelt betreten hatte und nun die Mädchen ärgerlich aus ihren grünen Augen anfunkelte.
Augenblicklich ließen die Sklavinnen sich in den Sand sinken und keine wagte mehr auch nur eine Miene zu verziehen.

Aria fand zuerst ihre Sprache wieder. "Verzeiht, Herrin! Wir wollten ganz bestimmt nicht faul sein. Wir haben nur ganz kurz geredet und werden sofort weiter arbeiten."
Verkniffen nickend sah Sam sich im Zelt um und dabei konnte man beobachten, wie ihr Gesichtsausdruck sich innerhalb kürzester Zeit völlig veränderte. Ein Lächeln spielte auf ihren Lippen und die Mädchen atmeten auf. Als sie wieder sprach, klang ihre Stimme um einiges sanfter. "Wie ich sehe, habt ihr schon viel vorbereitet. Sehr gut, Mädchen! Das Essen könnt ihr auch schon auf die Anrichte stellen. Sobald die Temperaturen etwas erträglicher sind, wollen wir mit dem Fest beginnen."

Nachdem die Sklavenhändlerin sich noch einmal genauer umgesehen hatte, rief sie Ravina zu sich und ging mit ihr im Schlepptau zurück zur Stadt. Knapp wies sie die Sklavin dort an, unten im Badehaus nach dem Rechten zu sehen, da einige Herrinnen vor dem Fest wohl noch ein kurzes Bad nehmen wollten. Dann eilte sie geschäftig davon.

Ravina stieg also in das herrlich kühle unterirdische Gewölbe des Badehauses hinab und während sie dort Tücher zurechtlegte und Öle auffüllte, sah sie sich erneut mit ihren Gedanken alleine gelassen.

... an dem Abend in der Taverne hatte sie rasch einen neuen Wein für den Händler zubereitet. Dabei hatte sie diesmal besonders sorgfältig den Kelch geprüft und ihn gut ausgespült. Dann hatte sie ihn mit einem frischen Tuch trocken poliert, bis er matt glänzte, bevor sie das Getränk hinein gefüllt hatte. Ohne nach rechts und links zu blicken war sie anschließen wieder zum Tisch zurück gegangen, und dort mit gesenktem Kopf vor Sorus nieder gekniet. Ravina hatte all ihr Können in das Servieren des Getränkes gelegt und dabei doch das Zittern ihrer Hände nicht verbergen können.

Stumm hatte der Händler ihr den Weinkelch aus der Hand genommen und sie für den Rest des Abends nicht mehr beachtet.

In ihrer Angst vor der kommenden Strafe hatte Ravina Mühe gehabt, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, doch es war ihr keine Wahl geblieben. Auch die anderen Händler waren durstig gewesen und hatten die volle Aufmerksamkeit der beiden Tavernensklavinnen in Anspruch genommen.

Es war schon nach der 19. Stunde gewesen, als nur noch drei Männer an dem Tisch saßen. Ihre Stimmen waren mit dem Genuss der hochprozentigen Getränke immer lauter geworden und Ravina hatte versucht sich nicht auszumalen, wie der Alkoholkonsum des schwarzen Händlers sich wohl auf ihre Bestrafung auswirken mochte. Doch immer wieder waren die grausamsten Bilder in ihr aufgestiegen.

Endlich hatte sich Sorus erhoben und ihr ein Zeichen gegeben, ebenfalls aufzustehen. Dann hatte er sich noch einmal an die beiden Freien am Tisch gewandt. "Es ist spät geworden und wir wollen morgen beizeiten aufbrechen. Ich ziehe mich zurück. Soll ich dir die Sklavin nach ihrer Bestrafung zurückschicken, Franky?"

Der Sklavenhändler hatte abgewunken. "Behalte sie nur für die Nacht. Sie soll ihren Gehorsam ruhig weiter beweisen, nachdem du sie gestraft hast!" Dann hatte er sehr ernst zu Ravina gesehen. "Mach deinem Herrn keine Schande, Sklavin!"...


Ravina schreckte aus ihren Gedanken auf, als sie etwas Nasses an ihren Beinen spürte. Sie blickte an sich herunter und in dem Moment stieg ihr schon der deutlich minzige Duft in die Nase mit dem man das Badeöl wohl unter Anderem versetzt hatte. Das Öl lief ihr nun dummerweise an einem Bein entlang nach unten, anstatt, wie eigentlich von ihr geplant, in einem kleineren Tongefäß zu landen und sie merkte, wie es ihre Haut deutlich abkühlte.
"Verflixt!", schimpfte sie leise vor sich hin, stellte das große Gefäß, aus dem sie hatte umfüllen wollen, auf dem Boden ab und wischte sich dann die Beine trocken. Entschlossen schob sie nun endgültig alle Gedanken an den Händler Sorus und die Nacht bei ihm von sich und beeilte sich, ihre Arbeit zu beenden, damit die Herrinnen endlich baden konnten.

Nachdem sie alles vorbereitet hatte, meldete sie dies der Sklavenhändlerin und ging dann zur Oase zurück.
 
Kaum waren die letzten Sonnenstrahlen hinter den Sanddünen unter gegangen, trudelten auch gleich die ersten Stadtbewohner ein. Man ließ sich auf den weichen Kissen nieder, die auf dem Sand verteilt waren und schon bald schallten Lachen und fröhliches Stimmengewirr über die ganze Oase. Die Sklaven huschten eifrig hin und her um alle zu bedienen.
Toms Mädchen waren dazu eingeteilt worden, Speisen auf den Tellern anzurichten und Getränke einzugießen. Nur Lilly, die vor Monden entführt worden und erst vor 12 Tagen auf dem Oasenmarkt von einem reisenden Händler Nine Wells entdeckt und zurückgekauft worden war, durfte nicht mithelfen. Nackt und mit einem kurzen Seil angebunden kniete sie neben ihrem Herrn.
Immer wieder fiel Ravinas Blick auf den Rücken ihrer Kettenschwester, der nach der langen Zeit noch immer mit Peitschenstriemen übersät war und ihr wurde bewusst, wie viel Glück sie selbst trotz allem mit dem Händler Sorus gehabt hatte. Auch wenn ihr eigener Rücken einige Tage wirklich schlimm geschmerzt hatte, so war sie doch lange nicht so zugerichtet worden wie Lilly. Kurz fragte Ravina sich, ob es der Sklavenhändler des Oasenmarktes gewesen war, der Lilly so grausam behandelt hatte, oder ob man sie nach ihrem Rückkauf derart gestraft hatte. Möglich wäre auch das Zweite, denn immerhin hatte sie ihren Herrn einige Kupfer gekostet. Oder war sie gar mehrere Male ausgepeitscht worden?

Es blieb nicht viel Zeit darüber nachzudenken, denn das Fest war nun in vollem Gange. Der Alkohol floss in Strömen und sogar die freien Frauen schienen heute nicht gänzlich abgeneigt. Freilich nahmen sie ihn nur verdünnt zu sich, doch so manche Wange hinter den obligatorischen Schleiern war bereits rot gefärbt. So wurden alle immer fröhlicher und ausgelassener und auch die Sklavinnen fühlten sich herrlich unbeschwert.

Ravina war gerade damit beschäftigt einen Teller, den Nuria ihr hin hielt, mit Obst zu garnieren, als von draußen ein Tumult zu hören war. Hufschlag donnerte am Zelt vorbei und dann übertönte die laute Stimme des Kriegers Dark, der vor dem Stadttor Wache hielt, den Lärm des Festes. "Angriff! Alle Krieger zu mir! Wir werden angegriffen!"

Im Zelt brach das Chaos aus. Während die Krieger aufsprangen, nach den Messern an ihren Gürteln tasteten, ihre Schwerter und Bögen aufsammelten und dann einigermaßen geordnet hinaus liefen, begannen ein paar der freien Frauen verängstigt zu kreischen.
Die Sklavinnen liefen durcheinander, keine wusste so recht wohin und die Handvoll männlicher Stadtbewohner, die zu ihrer aller Schutz zurück geblieben waren, hatten alle Hände voll zu tun, eine Panik zu verhindern.
Ravinas Blick fiel auf ihren Herrn, der sich am Zelteingang seinen Bogen schnappte, ihn in einer geschickten Bewegung über die Schulter warf und dann mit gezogenem Dolch in der Hand hinauslief. Überall um sie her herrschte helle Aufregung und sie presste ängstlich die geballte Faust an den Mund, während sie versuchte irgendwie einen kühlen Kopf zu bewahren.

Ein unsanfter Stoß von hinten ließ sie plötzlich vorwärts taumeln und eine tiefe Stimme sagte drängend: "Vorwärts, Sklavin! Folge den Anderen zum hinteren Ausgang. Versteckt euch zwischen den Büschen und Palmen!"
Völlig verwirrt von all dem Durcheinander um sie her gehorchte das Mädchen widerspruchslos und stolperte hastig hinter den Frauen, Kindern und Sklaven aus dem Zelt hinaus.

Mittlerweile war es draußen stockfinster geworden. Nur das Licht des Feuers drang durch die Zeltöffnung und warf flackernde Schatten über den Sand und die ganze Oase.
Irgendwo mitten in der Menge konnte Ravina trotz der Dunkelheit Arias Blondschopf erkennen und lief in deren Richtung. Als sie sich endlich zu ihr durchgekämpft hatte, kauerten sich die Beiden eng aneinander gepresst hinter einen dichten Busch. Völlig verängstigt fassten sie sich bei den Händen und versuchten so einander Trost zu spenden, während sie stumm in die Dunkelheit starrten. Aus der Ferne klangen das Klirren von Schwertern und das Schreien Verwundeter zu ihnen und Ravina riss sich von Aria los, presste die Hände über die Ohren und begann leise und monoton eine Melodie zu summen, um den Kampfeslärm zu übertönen.

Augenblicklich drehte sich eine Freie, die neben ihnen angestrengt in die Nacht geblickt hatte, zu ihr um und zischte: "Ruhe, Mädchen!" Grob riss sie Ravinas Hände vom Kopf weg und funkelte sie an. "Stell dich nicht so an! Wir müssen leise sein!"

Die Sklavin senkte ihren Blick und schwieg nun still, doch ihre Angst schien sie innerlich aufzufressen. Was, wenn man ihren Herrn tötete, oder gar die ganze Stadt eingenommen werden würde?

Erneut fühlte sie die warme Hand Arias in der ihren und drückte sie diesmal ganz fest...
 
Es dauerte so lange, bis es endlich still vor der Stadt wurde, dass mancher schon fast verzagte. Und auch als kein Kampfeslärm mehr an ihre Ohren drang, verharrten die Menschen weiterhin in ihren Verstecken. Unsicher und bangend warteten sie darauf, was auf sie zukommen würden. Ob ihre Krieger die feigen Angreifer hatten zurückschlagen können? Oder würden bald schon Scharen von Feinden die Oase durchkämmen und alles einfangen, was sich nicht wehren konnte?

Endlich waren Schritte von der Stadt her zu vernehmen und im Feuerschein konnte man die Umrisse von drei Männern wahrnehmen. Zu erkennen waren sie jedoch nicht.
Die Versteckten hielten den Atem an. Freund oder Feind? Wer kam da auf sie zu? Ravina und Aria klammerten sich fest aneinander. Nicht weit von ihnen war, halb unterdrückt, das ängstliche Wimmern einer Frau zu hören.

Dann erhob eine der Schattengestalten seine Stimme und von überall her war erleichtertes Aufatmen zu hören. Es war der Prätor Tom, der zu ihnen sprach: "Kommt heraus, Bürger von Nine Wells und fürchtet euch nicht mehr! Wir haben sie überwältigt!"

Aus den dunklen Schatten der Oase kamen sie nacheinander herausgekrochen. Frauen, Kinder und Sklaven. Jedem stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben, dennoch sah man auch zweifelnde Blicke. War die Gefahr wirklich gebannt?

Die drei Krieger wandten sich wortlos gen Stadt und die erschöpfte Menge folgte ihnen.

Ravina kam als eine der Letzten durch das Tor und sah vor sich eine Mauer aus Menschen, die ihr eine Sicht auf das Geschehen vor dem Zentralgebäude unmöglich machte. Nur der flackernde Schein am Himmel über der Menge ließ ahnen, dass dahinter Fackeln angezündet worden waren, um die Gefangenen bei Licht betrachten zu können.

Sie dachte kurz nach, dann nahm sie Aria und Summer bei der Hand und ging mit ihnen um die Menschenansammlung herum zur rechten Seite des Gebäudes. Seitlich unterhalb der Terrasse, die sich vor dem Haupthaus erstreckte, blieb sie stehen, legte ihre Hände übereinander und hieß Summer, mit einem Fuß darauf zu steigen.
Kaum hatte die schwarzhaarige Sklavin sich so nach oben gehievt und ihren Kopf über das Geländer gestreckt, bombardierten Aria und Ravina sie auch schon mit Fragen.
"Wie sieht es aus, kannst du was erkennen? Wie viele sind es? Hat man die Kerle gefesselt? Sind auch Sklaven dabei?" Summer blickte mit gerunzelter Stirn nach unten und hielt einen Finger an ihre Lippen. Dann reckte sie wieder den Hals, sich nun mit beiden Händen am Geländer festklammernd.

"Es sind fünf Männer und drei Frauen. Sie sind seltsam gekleidet, sehen aus wie Nordleute!", flüsterte sie und streckte sich dabei immer mehr um auch ja alles zu sehen. "Unsere Krieger haben sie gefesselt! Sklaven sehe ich keine, aber ich kann bei dem schlechten Licht auch kaum was erkennen! Oh!" Summer fuhr plötzlich zusammen und Ravina hatte alle Mühe sie nicht fallen zu lassen. "Man zerrt die Gefangenen hoch und ich glaube... in Richtung der Kerker!"

Das waren schlechte Neuigkeiten. Wenn sie sich nicht beeilten, würde es nun brenzlig werden, denn die Freien mussten den Standort der drei Mädchen passieren, um zu den Verliesen zu gelangen. Rasch half Aria Summer wieder herunter zu kommen, dann flitzen die Mädchen im Schutz der Dunkelheit um das Gebäude herum. Sie setzten sich genau auf der anderen Seite unterhalb der Terrasse in den Sand und wisperten dann erneut aufgeregt miteinander.

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Nach all den Aufregungen hatte Ravina kaum einschlafen können und als am nächsten Morgen die Sonne aufging, war sie wie gerädert. Den anderen Mädchen im Sklavenhaus schien es nicht viel besser zu gehen. Als der Rotschopf sich müde umblickte, gähnte Lilly ihr herzhaft entgegen, Summer schien ihre Augen gar nicht erst öffnen zu wollen und Aria sah trübe vor sich hin.
Es stellte sich heraus, dass Aria nicht einfach nur müde war. Sie klagte über fürchterliche Bauchschmerzen und eilig wurde nach der Heilerin geschickt. Die anderen Mädchen sorgten sich um ihre Kettenschwester, doch kaum war die Heilerin angekommen schickte man die Sklavinnen hinaus, um ihren Arbeiten nachzugehen.

Ravina war jeden Morgen für das Badehaus zuständig und so tauschte sie auch an diesem Tag die benutzten Tücher aus, füllte Seifen auf und wischte sorgfältig den Steinboden. Als alles wieder sauber war und glänzte ging sie nach oben und zum Feuerplatz, wo um diese Stunde meist einige der Freien zu finden waren.

Tatsächlich saß die Herrin Angel mit einem fremden Mann auf den Kissen. Zwei Sklavinnen waren ebenfalls dort und Ravina erkannte, dass es Jana, das Mädchen der Wirtin und Lilly waren. Jana kniete etwas abseits und beobachtete aufmerksam, wie Lilly, der man heute endlich wieder Kleidung erlaubt hatte, dem fremden Herrn ein Wasser servierte.
Da Ravina die Freien versorgt sah, ging sie einfach an ihnen vorbei in Richtung der Kerker, denn sicher würden die Gefangenen schon nach Wasser verlangen. Sie durchquerte den kleinen Torbogen neben dem Zentralgebäude und wollte schon nach links einbiegen, als sie aus der anderen Richtung ein wütendes Rufen vernahm.

"Wir werden wiederkommen! Niederbrennen werden wir euch, jeden töten, der noch am Leben ist!"

Eine tiefe Männerstimme war es, die so wütend an Ravinas Ohren drang und das Mädchen erschauern ließ. Ihr Blick wandte sich dem Gebrüll zu und sie erkannte, dass man die Gefangenen gar nicht, wie von ihr vermutet, in den Kerker gesteckt hatte. Stattdessen hatte man sie in die Ausstellungskäfige für Sklaven gesperrt, die direkt an der Wehrmauer aneinandergereiht standen.

Einem der Nordmänner schien die Demütigung, hier wie ein Sklave ausgestellt zu werden, gar nicht zu schmecken. Er brüllte laut: "Wir werden über euch kommen und euch ausräuchern! Hört ihr?" Wütend rüttelte er an den Gitterstäben.

Vorsichtig ging Ravina näher heran und betrachtete die seltsame Ausstellung vor ihr.

Im ersten Käfig hatte eine Frau sich ganz nach hinten in eine Ecke verkrochen und starrte wütend zu ihr hinaus. Nebenan war der wütenden Nordmann und als er Ravina erblickte, fletschte er die Zähne und knurrte sie an.
Erschrocken machte das Mädchen einen Schritt zurück und wäre fast über Summer gestolpert, die gerade mit einem Eimer Wasser für die Gefangenen um die Ecke lief.
Auch Jana kam, mit einem Korb voller Trinkschalen und altem Brot, langsam hinterher getrödelt.
Eilig half Ravina ihren Kettenschwestern das Wasser mit der Schöpfkelle in die Schalen zu verteilen und ging dann zögernd auf den ersten Käfig zu, in dem die Frau saß, die sie zuvor so böse angesehen hatte.

Die Freie saß noch immer weit vom Gitter entfernt und Ravina schob so rasch sie konnte die Wasserschale und ein Stückchen Brot zu ihr hinein und entfernte sich dann hastig wieder.

Summer hatte sich zu den hintersten Käfigen begeben, während Jana die Mittleren mit Wasser und Brot versorgte.

Ravina hörte, wie das Mädchen der Wirtin die Freien in den Käfigen neckte. "Hier, da habt ihr euer Fressen!", sagte sie frech, als sie einem Nordmann etwas Brot hinein reichte. Dann stemmte sie die Hände in die Hüften, wackelte ein paarmal mit dem Hintern und sagte kokettierend: "Nicht so süß und lecker wie ich, aber essbar! Seid ihr so weit in den Süden gereist um so etwas Feines wie Jana zu sehen, Jarl?"

Ravina runzelte die Stirn über Jana und kurz fragte sie sich, ob sie einschreiten und sie zur Rechenschaft ziehen sollte. Doch dann beschloss sie, dass es sie nichts anging und wandte sich dem nächsten Käfig zu.

"Aua!" Ein Schrei ließ Ravina herumfahren. Ihre Augen weiteten sich ungläubig, als sie sah, dass die Gefangene im nächsten Käfig Jana durch die Gitterstäbe hindurch am Haar gepackt hatte. Boshaft zerrte die Nordfrau an Janas Schopf und tastete die Sklavin gleichzeitig mit der anderen Hand am Körper ab, wohl in der Hoffnung, dass das Mädchen einen Schlüssel für die Käfige bei sich tragen könnte. Als die Freie nichts fand schlug sie wütend auf die zappelnde Jana ein.

Ravina und Summer ließen alles fallen und hasteten zu der verzweifelt Schreienden hin...
 
Ravina und Summer ließen alles fallen und hasteten zu der verzweifelt Schreienden hin, gefolgt von Lilly, die nun auch zu ihnen geschickt worden war. Mit großer Mühe zerrten sie Jana aus den Händen der wild gewordenen Gefangenen.
Diese lachte boshaft und rief: "Das ist die Strafe für deine Frechheiten, Sklavin!" Zu Ravinas Entsetzen schwenkte sie dabei triumphierend ein Büschel Haare in der Hand, welches sie Jana bei dem Handgemenge ausgerissen hatte.

Während Ravina Jana tröstend in den Arm nahm, funkelten Summer und Lilly wütend zu den Gefangenen hin.
Plötzlich keifte eine der Nordfrauen so laut los, dass es einen in den Ohren schmerzte: "Möge der Fluch Odins eure Mauern einstürzen, eure Säfte verdorren lassen und die Feuer alle löschen, wenn ihr uns nicht frei lasst!"
Beim Klang der hasserfüllten Worte hatte Ravinas Gesicht jegliche Farbe verloren und sie drückte sich enger an Jana heran.

Aus dem zweiten Käfig hörte man den Nordmann, der zuvor so laut gebrüllt hatte, schallend lachen. "Recht so, Gaia! Verfluche das ganze Pack!" Sein Blick fiel auf die verunsicherten Mädchen und mit einem bösen Grinsen fügte er hinzu: "Fürchtet euch nur, Sklaven! Sie ist eine Runenpriesterin! Wenn ihr Fluch euch trifft, seid ihr alle verloren!" Wieder lachte er laut auf und die Freie namens Gaia lachte mit ihm. In ihren Augen schien der blanke Irrsinn zu funkeln, als sie zu den Sklavinnen hinsah. Mit plötzlich gefährlich leiser Stimme sagte sie: "Oh ja, Wolf! Sie wissen es noch nicht, diese Ungläubigen, aber der Fluch Odins wird sie alle treffen!"
Verängstigt blickten die Mädchen sich an und selbst Ravina, deren irdische Erziehung sie eigentlich nicht an heidnische Götter glauben ließ, wich einen Schritt zurück.

In diesem Augenblick kam Xenia, die Sklavin des Herrn Martin durch den Torbogen und sah erstaunt auf das Bild, dass sich ihr bot. "Ihr lasst euch doch nicht etwa von den Gefangenen Angst machen?", fragte sie spöttisch die vier Sklavinnen, die eingeschüchtert in sicherem Abstand vor den Käfigen standen. Kopfschüttelnd wandte sie ihren Blick von ihnen ab und ging zu den Käfigen hin. "Lasst uns mal sehen, was wir hier haben!" Ihre Stimme klang ruhig, als sie nun an der Käfigreihe entlang ging, immer genau so viel Abstand zu den Gitterstäben haltend, dass die Nordleute sie nicht erreichen konnten. "So viele Gefangene, unglaublich!", murmelte sie vor sich hin, ohne jedoch die Freien in irgendeiner Weise zu provozieren.

Lilly, die das Ganze genau beobachtet hatte, schien durch Xenia wieder mutiger zu werden und ging auch zu den Käfigen zurück. Nur zögernd folgten die drei Anderen dem Beispiel ihrer Schwestern.
Als erste fand ausgerechnet Jana ihre Stimme wieder. Mit der ihr eigenen Frechheit grinste sie einer der Gefangenen entgegen und raunte dann zu Summer, aber so dass die Freie es hören konnte: "Das gäbe sicher eine nette neue Kettenschwester, nicht wahr?"
Ravinas Blick war gerade über die Männer in den Käfigen gestreift und ohne nachzudenken murmelte sie: "Oder neue Brüder!"
Kichernd deutete Summer im Nebenkäfig auf einen Jarl. "Dieser hier sieht ganz nett aus, schaut mal!"

Der Gefangene im Käfig ging näher an das Gitter heran und musterte die Sklavinnen kalt. "Macht die Türe auf, Mädchen und ich zeige euch was ein richtiger Mann ist!" Seine Stimme klang arrogant und hart und alle bis auf Lilly wichen rasch wieder ein ganzes Stück zurück.
"Du! Bring mir was zu trinken, Seidenpüppchen!", sagte er herrisch zu Lilly und reichte ihr seine Wasserschale hinaus.
Zögernd ging das Mädchen einen Schritt näher heran.

Doch kaum war sie in Reichweite packte der Nordmann ihr Handgelenk und zerrte sie zu sich. Irgendwoher hatte der Gefangene plötzlich ein Seil und bevor eines der Mädchen hätte reagieren können, schlang er dieses mit einem einzigen Griff um Lillys Hals und zog so stark daran, dass sie nur noch röcheln konnte. Stocksteif stand das Mädchen rücklings an das Gitter gepresst, die Augen vor Panik weit aufgerissen.
"Einen Schritt näher zu mir und ich ziehe zu!", warnte der Jarl die anderen Mädchen und wie erstarrt blieben alle stehen. Ravina hörte, wie Lilly leise zu weinen begann und mit erstickter Stimme um ihr Leben flehte.

Johlend schlugen die anderen Gefangenen an die Gitterstäbe. "Ja, Sheri! Zeig es ihr! Lass sie nicht los, bis die andern Dinger uns befreit haben!", riefen sie ihm zu.
Der Jarl namens Sheri suchte Summers und Ravinas Blick. "Ihr ward als erste hier. Habt ihr Schlüssel zu den Käfigtüren?"
Beide schüttelten stumm und voller Entsetzen über das, was hier gerade geschah, den Kopf. Daraufhin zog der Nordmann das Seil um Lillys Hals noch fester zu, ohne auf deren verzweifeltes Keuchen zu achten. "Überlegt es euch, Mädchen", sagte er kalt. "Wenn ihr uns nicht helft, stirbt sie!" Seine Augen flogen aufmerksam hin und her und entdeckten dabei Xenia, die sich hinter den anderen halb verborgen heimlich zum Durchgang hatte schleichen wollen.

"Wage es nicht, Sklavin!", rief er mit donnernder Stimme. "Zurück zu den Anderen, oder sie ist tot!"
Xenia erstarrte, blickte hilfesuchend auf die anderen, dann seufzte sie ergeben und ging zu ihnen zurück. Alle wirkten bedrückt und hilflos, während sie zusehen mussten, wie Lillys Gegenwehr immer schwächer wurde.

"Bitte Herr, wir haben wirklich keine Schlüssel. Bitte lasst sie gehen!", versuchte Ravina ihn noch einmal zu erweichen. "Bitte glaubt uns doch! Wer würde einer Sklavin auch die Käfigschlüssel geben?" Ihre Stimme klang verzweifelt und sie konnte den Blick nicht von Lilly abwenden die mit weit aufgerissenen Augen flehend zu ihnen starrte.
Ravina grübelte. Sollten sie es wagen? Die Freien der eigenen Stadt hintergehen, und schlimme Strafen riskieren, aber so ihre Kettenschwester vor dem Tod retten, indem sie Gefangenen zur Flucht verhalfen?


Die Entscheidung wurde den Mädchen abgenommen als genau in diesem Moment, angelockt vom Lärm bei den Käfigen, zwei Krieger der Stadt durch den Torbogen kamen. Mit einem einzigen Blick erfassten sie die Situation.
Ohne Vorwarnung sprang der Erste auf Lilly und den Nordmann zu, zog noch in der Bewegung sein Messer aus dem Gürtel und stieß es dem Gefangenen mit aller Kraft ins linke Handgelenk.
Augenblicklich ließ Sheri das Seil los, verzog Schmerz gepeinigt das Gesicht, umfasste mit der Rechten die verletzte Hand und ging dabei stöhnend in die Knie. Der zweite Krieger öffnete daraufhin wortlos das Gitter und gemeinsam mit seinem Schwertbruder zerrte er den Gefangenen heraus.
Während Xenia, Jana und Summer die immer noch nach Luft schnappende Lilly in ihre Obhut nahmen und trösteten, schleppten die beiden Krieger den Jarl zu den Kerkern.

Ravina indes hatte sich nach dem Auftauchen der Nine Wellser Wachen fluchtartig nach hinten verzogen. An der Wehrmauer war sie zu Boden gesunken und beobachtete alles wie in einem Traum. Erst der Kampf am gestrigen Abend, dann die wüsten Flüche und Beschimpfungen der Gefangenen und nun war auch noch das Leben von Lilly in Gefahr gewesen! Sie hatte das Gefühl, als entgleise hier gerade alles völlig. Hatten sie nicht gestern erst noch alle davon geschwärmt, wie friedlich es in der Wüste geworden war? Kurz blickte sie zu den Käfigen, wo sich mittlerweile eine ganze Traube von freien Bürgern aus der Stadt eingefunden hatte, die alle wild durcheinander diskutierten. Sicher würde sie jetzt keiner beachten!

Geschmeidig stand Ravina auf und schlich sich davon, nach einem stillen Ort suchend, wo sie endlich alleine mit sich und ihren Gedanken sein konnte.
 
Hallo ihr Lieben,

leider schaffe ich es nicht mehr den zweiten Teil noch vor Weihnachten zu veröffentlichen, aber wer von euch den ersten Teil noch nicht hat, kann ihn bis zum 16.12.11 bei epubli - Buchdruck von morgen - Eigenes Buch drucken und Buch binden lassen und auf Wunsch veröffentlichen versandkostenfrei bestellen! Einfach in der Suche "Der Weg eines Mädchens" oder meinen Namen eingeben und beim Bestellen den Gutscheincode: "XMASVERSAND"

Das ist ein Weihnachtsangebot bei dem ihr fast 5 Euro sparen könnt :) und natürlich wollte ich euch das nicht vorenthalten!

Später bestellte Bücher werden übrigens nicht mehr rechtzeitig zum Fest geliefert werden.

GLG
ravina, die sich gaaaanz arg beeilt mit dem zweiten Teil - versprochen!
 

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