Sorry, aber das reiht sich fuer mich in die "alles Scheisse"- Mentalitaet ein.
Gruppen-Chat scheisse, nehmt Discord.
Gruppen-Mitteilungen scheisse, nehmt Subscriber.
Marketplace scheisse, nehmt Casper und Co.
Telehub scheisse, nehmt Landepunkt mit Avatar-Wegschiebe-Prim.
Gehen wir das doch mal der Reihe nach durch:
1. Der Gruppen-Chat ist leider nach wie vor absolut unzuverlässig. Linden Lab kriegt es nach wie vor nicht hin, den auch nur annähernd stabil zu bekommen. Wenn da also manche Leute auf Alternativen umsteigen, die die Zuverlässigkeit verbessern, wundert mich das nicht weiter.
2. Gruppen-Mitteilungen und Subscriber: Subscriber haben den unschlagbaren Vorteil, dass dafür kein freier Gruppen-Slot im Avatar gebraucht wird. Damit ist die Schwelle für Residents deutlich niedriger, sich da einzutragen. Es ist also für beide Seiten von Vorteil.
3. Market Place und Casper: das ist inzwischen ja beides Linden Lab, von daher wird LL schon einen Weg finden, das zu verschlechtern.
4. Schiebe-Prim: ja, mag sein, dass man den als nervig empfindet. Andere wiederum empfinden es als nervig, wenn sich am Telehub dann zig idlende Avatare aufeinander stapeln.
Discord als Voice-Lösung hat für mich drei entscheidende Vorteile gegenüber SL:
1. Es ist einfacher, weitere Leute in eine Konferenz mit reinzunehmen.
2. Die Sprachqualität ist deutlich besser.
3. Spezialproblem: wenn ich den Mikrofoneingang meines Rechners von A (Webcam) nach B (Kopfhörer) umstelle, dann ist die Unterbrechung wesentlich kürzer. In SL dauert das meist 3-5 Sekunden, wo man gar nichts mehr hört.
Was ich an Discord kritisch sehe:
1. Das Geschäftsmodell: ich bin mir ziemlich sicher, dass der Betrieb mit den paar Abo-Kunden nicht finanziert werden kann. Also bezahlen wir am Ende alle mit unseren Daten. Dazu kommt noch, dass Microsoft 2021 Discord kaufen wollte, und dafür 10 Milliarden US$ bot. Die Inhaber lehnten ab. Positiv bedeutet es, dass das Geschäftsmodell von Discord stabil ist, und sogar noch Wachstum möglich ist. Negativ aber bedeutet es, dass da ein ungeheurer aber sehr lukrativer Datenhandel im Hintergrund zu laufen scheint, den wir uns auch nicht nur ansatzweise vorstellen können.
Einer der Investoren ist auch Tencent, also genau der chinesische Spielegigant, den manchen schon beim Epic Game Store als kritisch betrachteten.
Ich bin mir ziemlich sicher, wenn da genug Daten gesammelt wurden, dann wird Discord an den Meistbietenden verkauft werden, und die Investoren ausgezahlt. Und so kriegen die dann ihre Investition zurück, da steckt immerhin ingesamt über 1 Milliarde Dollars an Investitionen drin.
2. Am Schreibtisch-PC das Framework, in dem es programmiert wurde: Electron. Das ist die Definition von Bloatware, ein absolut unnötiger Ressourcenfresser und inhärent unsicher. Wer Electron nicht kennen sollte: das ist quasi sowas wie das neue Java. Javas Versprechen war ja: "Write once, run everywhere." Electron gibt es für Windows, Macos und Linux. Die Programmiersprache von Electron ist Javascript.
Damit Electron Javascript verarbeiten kann, bringt es eine komplett eigene Chromium-Instanz mit plus Node.JS. Es ist also im Grunde ein Webbrowser, den man programmiert. Gerade Browser haben ja ständig Sicherheitsprobleme, und da ist dann das Problem mit Electron: dessen Browserkomponente wird meist zu selten auf den aktuellen Stand gebracht, wenn überhaupt. Es ist eine Krücke für Web-Entwickler, die am Desktop entwickeln wollen, aber weiterhin die gewohnten Tools einsetzen wollen. Das geht eben mit Electron.
Im großen und ganzen hat es Teamspeak abgelöst, ebenso Skype wenn man will. Gerade die Corona-Pandemie gab dem System einen großen Popularitätsschub. Im Grunde ist Discord nichts anderes als IRC plus Voice dazu. Und so sieht es eben aus.
community.secondlife.com
