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SSD´s und SL-Cache

Gaanz grob überschlagen kann man die absolut minimale Lebensdauer von SSDs nach folgender Formel:

Reale Lebensdauer der SSD = 0,75 x ( Anzahl der möglichen Zyklen x freie Kapazität) / (GB pro Jahr x 30)

Die 0.75 kommt daher, dass die SSD nicht Bit für Bit Schreibt, sondern immer nur in 4kB oder 8kB Blöcken. Und dass die SSD nicht Block für Block löschen kann, sondern mehrere Blöcke auf einmal löschen muss. So dass eben mehr Zellen als notwendig verändert werden müssen. Zudem arbeitet das Wear Leveling nicht perfekt, so dass nicht alle Zellen völlig gleichmäßig beschrieben werden, sondern nur annähernd, die 0.75 sind so gesehen ein "Sicherheitsfaktor".

Die 30 kommt daher, dass für ein Dateibit, das letztendlich gespeichert werden muss, real rund 30 bit auf der SSD gelöscht/neubeschrieben werden. Das ist die sogenannte "WriteAmplification", bedingt durch das Wear-Levelling und den Garbage Collector usw., die dafür sorgen, dass eine SSD möglichst überall gleichmäßig beschrieben wird. Und nicht nur auf den Blöcken am Anfang. Die SSD schreibt also die Daten ständig über die ganze SSD. Auch da gibts große Unterschiede bei den SSD, manche kommen mit Faktor 20, manche sogar mit Faktor 3 aus. Wie groß das jeweils ist hängt stark von der eingesetzten Technik (TLC/MLC) ab und auch vom Controller.

Wie viel GB man pro Jahr hat ist natürlich auch ein grobes Abschätzen. Aber so gaanz grobe Richtwerte sind zwischen 2GB und 8GB pro Tag, je nachdem was man eben so macht, typischerweise als Daumenwert etwa 5 GB/Tag oder 1825 GB/Jahr.

Macht bei einer Platte mit 3000 Schreibzyklen und 256 GB dann:

Lebensdauer = 0,75 x(3000 Zyklen x 256GB) / (1825 GB/Jahr x 30) = ca. 10 Jahre bis die möglichen Zyklen verbraucht sind.
Bei der selben Platte, nur mit 128GB Kapazität wären es dann geschätzte 5 Jahre Nutzungszeit. Bei einer 512GB Platte eben rund 21 Jahre.

Und wenn man eine "bessere" Platte mit 5000 Zyklen, 512GB Platz, aber dank extremem Cache-Einsatz rund 30GB/Tag hat (wobei man da schon sehr sehr viele Daten schaufeln muss, etwa beim Kompilieren eines großen Projekts usw.), dann sind es 0,75 x (5000 x 512GB)/(30GB x356Tage x 30) = immer noch rund 5 Jahre Nutzungszeit. Hat man dafür allerdings eine billige Platte mit nur 1000 Zyklen und 128 GB, dann hat man aber nur 0,75 x (1000 x 128GB)/(30GB x 365 x 30) = grob 4 Monate bis zum Ausfall, als Cache ist diese nicht wirklich zu empfehlen.

Bei kleinen SSD gibts nebenbei noch etwas zu bedenken: Je voller eine SSD ist, desto langsamer wird sie auch, vor allem beim Schreiben. Das kann dann schon mal 15% bis 20% Leistung kosten. So dass man mit einer klein bisschen größeren SSD besser dran ist.
 
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ich werde trotzdem nicht schlau daraus was ihr da schreibt. was ist denn nun besser, eine SSD oder eine Festplatte?
 
ich werde trotzdem nicht schlau daraus was ihr da schreibt. was ist denn nun besser, eine SSD oder eine Festplatte?

SSD ist besser - hat halt nur den Nachteil, dass sie eine wesentlich kürzere Lebensdauer hat im Gegensatz zur einer Festplatte.
Die Lebensdauer wird beeinflusst durch den Gebrauch - nicht in Stunden, sondern in Schreibvorgängen. Und wir reden hier nicht von Tagen - sondern von Jahren.
Daher ist eine Hybrid-Lösung noch am besten. SSD für Windows benutzen (also als C:) und zur Sicherheit die Daten auf einer zweiten echten Festplatte aufbewahren.
Wobei mir in den letzten zwei Jahren 4 Festplatten abgeraucht sind ... also eine Garantie gibt es da auch nicht ;-)
 
Ich habe es auch so wie Uli aufgesetzt. Die C: ist eine SSD mit Betriebssystem und Programmen, und auf der D: sind meine Daten. Sollte die SSD abrauchen, kann ich die Programme ja einfach vom letzten Backup wieder einspielen ... fehlen halt ein paar Updates.

Wichtig ist aber, bei so einer Konfiguration keine wichtigen eigenen Daten im Home-Verzeichnis abzulegen, denn das ist normalerweise auf C: und damit auf der SSD! Ich habe mir einen symbolischen Link gesetzt, so dass mein Home in Wirklichkeit auf D: liegt. Die Cache-Speicherbereiche von Windows und SL/OS habe ich nicht auf die SSD gelegt. Zwar wäre das am schnellsten, nutzt aber die SSD dann auch schneller ab. Deshalb habe ich mit einem Performance-Tool gemessen, welche Sektoren auf der Festplatte die schnellsten sind (also welche innen liegen), und habe dort eine kleine Partition E: eingerichtet. Auf den Innensektoren ist meine Platte etwa doppelt so schnell wie außen.
 
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In diesem Zusammenhang ist mir jetzt aufgefallen, dass der Firestorm noch einen Cache anlegt.

Und zwar unter: Users\User_Name\AppData\Roaming\Firestorm\SL_Name\browser_profile

Da gibt es dann zwei Ordner mit Namen http und https. Und das für jeden ALT einzeln. Wie bekomme ich denn die von meiner SSD ohne pauschal das ganze Firestorm DIR umzulagern?

Sollte eigentlich eine Frage zu FS sein, aber da wir gerade hier bei SSDs sind...
 
Dort schreibt FS aber auch, wenn ich gar keinen internen Browser öffne. Habe es eben mal probiert. Und es sammeln sich auch (so ganz heimlich und nebenbei) doch schon einige Dateien da an. Kann man das disablen? Ich benutze eh keinen internen Browser im Regelfall.
 
Unter Windows würde ich noch einige Dienste abschalten die nicht benötigt werden, bzw durch die Geschwindigkeit einer SSD überflüssig geworden sind.

- Home auf eine andere Platte legen (Softlink oder Symbolischer Link. Siehe Maretas Beitrag)
- Abschaltung in den Ruhezustand
- Automatische Defragmentierung
- Such und Indexierung
- Superfetch
- Prefetching
- Auslagerungsdatei auf eine andere HDD legen
- Alle Dienste die mit Microsoft kommunizieren

...

Unter Linux ist soweit nichts nach zu konfigurieren ausser das Home auf eine andere Platte zu legen.
Allerdings ist zu empfehlen eine SSD nicht unter Kernel 3.13. zu betreiben.
Ext4-Dateisystem ist recht gutes, schnelles und stabiles Dateisystem für einer SSD und unter Debian/Ubutu Standard. Optimal wäre das Btrfs-Dateisystem (stabil aber noch experimentell). Ext3/4-Partitionen können umgewandelt werden wer es probieren möchte. Etwas kniffelig ist das noch mit Grub2.
Für ein RAID wäre hat das ZFS-Dateisystem Vorteile.
 
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Dort schreibt FS aber auch, wenn ich gar keinen internen Browser öffne. Habe es eben mal probiert. Und es sammeln sich auch (nebenbei) doch schon einige Dateien da an. Kann man das disablen?

Wenn Du Deine Home auf eine andere Platte legst dann hast Du auch das von der SSD runter.
 
Unter Linux ist soweit nichts nach zu konfigurieren ausser das Home auf eine andere Platte zu legen.
Allerdings ist zu empfehlen eine SSD nicht unter Kernel 3.13. zu betreiben.
Das Ext4-Dateisystem ist schon recht gut für einer SSD. Optimal ist das Btrfs-Dateisystem. Ext3/4-Partitionen können umgewandelt werden.

Der Einsatz von Btrfs unter Linux im Produktivbetrieb ist nicht empfehlenswert, ich rate davon eindringlich ab. Wenn man unter Btrfs nur Daten wie den Firestorm-Cache speichert, deren Verlust kein großes Ding ist, ist das ok. Ansonsten sollte man von den Daten sich ein regelmäßiges Backup ziehen.

Die Kernfunktionalitäten sind zwar inzwischen recht stabil, aber vieles an dem Dateisystem ist noch Baustelle und kann sich immer mal ändern, es kommen mit fast jedem neuen Kernel auch neue Features hinzu, deren Stabilisierung aber dann auch ihre weitere Zeit benötigt.

Dazu kommt dann, dass man im Grunde bei einem Einsatz von Btrfs entweder Backports der neuen Features von der Distribution benötigt oder am Besten immer den neuesten Kernel einsetzen sollte, was nicht mit jeder Distribution (wenn überhaupt) einfach möglich ist.

Wer wirklich dieses experimentelle Dateisystem einsetzen will, der sollte sich vorher absichern und die Gotchas-Seite der Entwickler ansehen und den dort empfohlenen Kernel einsetzen (bzw. Kernel mit Backport der Fixes).

Weiterhin ist nach wie vor die offzielle Empfehlung der Entwickler, von seinen Daten ein Backup zu ziehen.

In diesem Blog schreibt der Australier Russell Coker regelmäßig über seine Erfahrungen im Einsatz mit Btrfs, das ist nach wie vor nichts für Nervenschwache. Wer damit experimentieren will und sich darauf einstellt, für den ist das ok. Wer aber ein stabiles Dateisystem erwartet, das man im Produktivbetrieb für alles Mögliche benutzen kann, der sollte von Btrfs tunlichst die Finger lassen und es in 2-3 Jahren nochmal probieren.

Wer unter Linux nicht auf den Einsatz eines Copy on Write-Dateisystems im Produktivbetrieb angewiesen ist, der sollte Ext4 oder XFS benutzen. Wer aber ohne ein COW-Dateisystem nicht mehr leben kann, der sollte zu ZFS greifen (entweder ZFS on Linux als externes Kernelmodul oder direkt FreeBSD).
 
danke für die erklärung. mit anderen worten ist eine SSD nicht schlechter als eine reguläre festplatte. obwohl bei mir noch nie festplatten kaputt gegangen sind. als ich meinen pc gekauft habe, habe ich mich gegen eine ssd entschieden, eben weil der pc-schrauber meinte, ssd sind unzuverlässiger als herkömmliche festplatten. und das war weniger als vor einem jahr :?
 
Im Grunde stecken SSD Speicher noch in den Kinderschuhen waerend HDD's laengst ausgereift sind.
Wer sich nicht fuer die paar Millisekunden schnellere Performance interessiert, kann getrosst auf eine HDD setzen.
Mir wurde mal gesagt, das das Booten des Rechners mit einer SSD wesentlich schneller sein soll. Mal ehrlich, wen interessiert das? Wenn ich meinen Rechner an mache gehe ich in die Kueche und mache Kaffee, mir doch egal wie lange es dauert, bis der Rechner hochgefahren ist. Ob es nun 10 Sekunden oder 20 Sekunden dauert macht fuer mich keinen Unterschied. Waerend des Betriebes arbeitet das System sowiso ueberwiegend mit dem Arbeitsspeicher, was die Geschwindigkeit einer Festplatte wieder relativiert.

LG
Dae
 
Bei mir läuft eine SSD mit Btrfs-Dateisystem auf dem VMs laufen stabil.
ich stimme dem zu das das zwar mit aktuellsten Kernel ein stabiles Dateisystem mittlerweile ist, aber hier und da noch etwas manuell nach konfiguriert werden muss. Es ist nichts für Click&Run.

ZFS ist ein Dateisystem welches als RAID, insbesondere SoftwareRAID Vorteile bietet.

Ich habe meinen Beitrag entsprechend angepasst. Danke Bobsi
 
Mir wurde mal gesagt, das das Booten des Rechners mit einer SSD wesentlich schneller sein soll. Mal ehrlich, wen interessiert das? Wenn ich meinen Rechner an mache gehe ich in die Kueche und mache Kaffee, mir doch egal wie lange es dauert, bis der Rechner hochgefahren

Für Notebooks finde ich das schon relevant
 
Nicoletta, nimm mir das bitte nicht uebel, aber da muss man doch schon sehr unter Zeitdruck stehen und fuer den Privatgebrauch kann ich mir nichts vorstellen was ein Schnelleres Booten eines Laptops erforderlich macht.

LG
dae
 
Achte lieber darauf, dass du den Treiber des Herstellers nimmst, statt eines Windows Generaltreibers. Das booten kann dann schon einen unterschied von etwa 30s zu 2-3min sein im extremfall. Mit normaler Festplatte.
 
Nicoletta, nimm mir das bitte nicht uebel, aber da muss man doch schon sehr unter Zeitdruck stehen und fuer den Privatgebrauch kann ich mir nichts vorstellen was ein Schnelleres Booten eines Laptops erforderlich macht.

Notebookfestplatten sind meistens einen ganzen Tacken langsamer als die in Desktoprechnern verbauten Modelle. Eine SSD anstelle Festplatte macht ein älteres Notebook enorm flott und es fühlt sich einfach besser an und das Arbeiten macht wieder mehr Spaß.

Auf der technischen Habenseite kommt dazu, dass eine SSD keinerlei mechanische Bauteile enthält und damit absolut stoßunempfindlich ist und die SSD im Vergleich zur Festplatte im laufenden Betrieb deutlich weniger Strom benötigt, was wiederum zu einer längeren Akkulaufzeit führt.
 
Ich persönlich setze statt SSD derzeit auch lieber auf (schnelle...) HDD bei meinen wichtigen Daten, die heutigen Platten schaffen auch locker 130MB/s bis 150MB/s, das reicht derzeit für die meisten Anwendungen. Allerdings kann man eine defekte HDD leichter retten als eine defekte SSD, bei der meist ohne Profis mit Hi-Tech Equipment gar nichts geht. D.h. Backup-Speicher sind bei mir derzeit meist einfach HDD. (Band wäre natürlich besser - aber ist in der Praxis dann doch recht teuer...)

Beim Betriebssystem und selbst bei installierten Programmen usw. ist die SSD aber im Vorteil. Braucht weniger Strom, ist schneller und macht keinen Lärm.
 
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bei meinen 2 festplatten muss ich mich sehr anstrengen um die überhaupt hören zu können. selbst meine fast 4 jahre alte backup HDD höre ich kaum
 

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