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Warum will keiner der Presse/Medien ein Interview geben

Liebe Grüße an die Runde!

Da ich ja zu den Journalisten, die angefragt haben, gehöre: Hier mal ein paar Einschätzungen von mir. :)

Also erstens: Ich spiele selber seit ca. 20 Jahren an PC und Konsolen, davon seit den ersten Onlinespielen auch übers Internet. Von Shootern über Strategiespielen bis zum MMORPGs. Momentan aktiv Everquest2 (lange Zeit sogar als Gildenleiter), davor WoW, EQ1, CS, Diablo2, undsoweiterundsofort.

Ich weiß, dass die Medien (teilweise zurecht) im Verdacht stehen, Spielefans nicht ernst zu nehmen. Oder im schlimmsten Fall sogar ganze Fangruppe (wie CS-Spieler) zum gefährlichen Milieu zu deklarieren. Das liegt daran, gebe ich ganz offen zu, dass die Ahnungslosigkeit in den meisten Redaktionen über neue Medien relativ groß ist. Die meisten Entscheidungsträger kommen aus einer Generation, die eben nicht mit Computerspielen aufgewachsen ist und fängt auch nicht damit an, weil schlicht die Zeit fehlt. Allerdings muss man gewisse Dinge auch für Otto-Normalzuschauer runterbrechen, vereinfachen. Nicht jeder unserer Zuschauer spielt und doch muss es mein Ansatz sein, Interesse bei der ganzen Zuschauerschaft zu generieren. Das ist mein Job. Ich gebe zu, dass dabei in der Branche auch oft verfälscht wird.

Ich kann gut verstehen, dass man da als Wunsch-"Interviewter" (egal ob SL-Spieler, EQ-Spieler, CS-Spieler oder sonstwas) erstmal zurückzuckt. Mal ganz davon abgesehen, dass sich nicht jeder im TV sehen will. Aus welchen persönlichen Gründen auch immer. Das hat man als Journalist zu akzeptieren.

Als Journalist würde ich allerdings nie akzeptieren, dass mein Protagonist bestimmt, wie ich die Geschichte erzähle. Eine nachträgliche "Abnahme" durch das "Objekt" (sorry, schlechtes Wort eigentlich) des Berichtes wird auch kein ernstzunehmender Kollege unterschreiben. Fragen und Inhalte kann man natürlich vorher abstimmen - das ist was anderes. Aber wie ich meine Geschichte erzähle, ist meine Sache. :)

Zu den Inhalten: Ich weiß, dass Spiele wie SL seit Jahren existieren, habe auch schon drüber berichtet. (Nicht über SL, sondern über vergleichbare Spiele) Es gibt, das werdet ihr öfter feststellen, gewisse Themen-Wellen quer durch alle Medien. Letztlich schreiben alle bei allen ab. Hat eine Zeitung ein spannendes Thema, sucht auch eine zweite, dritte, vierte einen Zugang und springt auf. Radio und TV Redakteure lesen das, prüfen eine Umsetzbarkeit und erzählen die Story mit den Hilfsmittel ihres Mediums.
Natürlich ist ein reines virtuelles Leben nicht mehr wirklich spannend - das hat man bereits öfter gehört, das kennt man. Dass Spiele wie SL (ich könnte die Geschichte auch an WoW oder EQ erzählen) derweil aber auch zumindest die _Möglichkeit_ bieten, seine Brötchen damit zu verdienen - das ist spannend. Selbst wenn das nur wenige tun, haben wir es hier mit einem "Aha, gibts doch gar nicht" Effekt zu tun. Mal ganz davon abgesehen haben wir in den SAT.1 News bereits über SL berichtet, allerdings anhand von US-Spielern. Und zwar Spielern, die ihre Brötchen mit SL verdienen. Wenn ich die Geschichte nun nach Deutschland ziehen will, dann geht das nur, indem ich auch einen deutschen Protagonisten habe, der mir mindestens das gleiche bietet.

Und um noch auf das letzte Posting einzugehen: Dass ich die Geschichte gerne in der Gegend von Berlin drehen wollte war kein Anspruch von mir, sondern ein Wunsch, da ich die Story gerne von Anfang bis Ende selbst machen wollte. Sprich: auch selber vor Ort die Dreharbeiten gestalten. Oft ist das beim TV nämlich nicht so, normalerweise fährt irgendjemand von einem Regionalbüro oder freien Anbieter raus und liefert mir zu. Grade WEIL mich das Thema so interessiert und ich hier nicht schon beim Dreh Fehler sehen möchte, wollte ich die Geschichte selber machen. Nur: Wenn ihr glaubt, dass in deutschen Redaktionen Milch und Honig fließen, möchte ich hier korrigieren. Mal eben nach Freiburg, drehen und zurück ... das heißt, ich fehle der Redaktion zwei Tage. Ziemlich viel für eine kurze Geschichte. Aus diesen Gründen habe ich erstmal in meiner Nähe gesucht - und das dann, weil ich das Thema nach wie vor spannend finde, auch noch erweitert.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig zum Thema beitragen. :) Cheers!
 
Sirius schrieb:
Als Journalist würde ich allerdings nie akzeptieren, dass mein Protagonist bestimmt, wie ich die Geschichte erzähle. Eine nachträgliche "Abnahme" durch das "Objekt" (sorry, schlechtes Wort eigentlich) des Berichtes wird auch kein ernstzunehmender Kollege unterschreiben. Fragen und Inhalte kann man natürlich vorher abstimmen - das ist was anderes. Aber wie ich meine Geschichte erzähle, ist meine Sache. :)

Und genau hier scheint das Problem zu liegen. Die meisten Leute sehen tagtäglich Berichte in den Medien und evtl. dann auch später Gegendarstellungen und Berichtigungen.

Weiss ich den, was aus dem Interview schlussendlich gemacht wird und wie ich danach, sowohl im SL oder RL dastehe?
 
Cryogen schrieb:
Sirius schrieb:
Als Journalist würde ich allerdings nie akzeptieren, dass mein Protagonist bestimmt, wie ich die Geschichte erzähle. Eine nachträgliche "Abnahme" durch das "Objekt" (sorry, schlechtes Wort eigentlich) des Berichtes wird auch kein ernstzunehmender Kollege unterschreiben. Fragen und Inhalte kann man natürlich vorher abstimmen - das ist was anderes. Aber wie ich meine Geschichte erzähle, ist meine Sache. :)

Und genau hier scheint das Problem zu liegen. Die meisten Leute sehen tagtäglich Berichte in den Medien und evtl. dann auch später Gegendarstellungen und Berichtigungen.

Weiss ich den, was aus dem Interview schlussendlich gemacht wird und wie ich danach, sowohl im SL oder RL dastehe?

Nein. Das ist eine Vertrauenssache. Deshalb hätte ich mit jedem, der sich gemeldet hätte, ein sehr offenen Vorabgespräch geführt. :)

Aber mal im Ernst: Würdest du es gut finden, wenn die Bundeskanzlerin die Möglichkeit hätte, in redaktionelle Arbeit reinzureden? Oder der Fußballer? Oder der Arbeitgeber, der grade 1000 Leute entlässt? Eher nicht oder.

So funktioniert die FREIE Presse. Du wirst Journalisten finden, die ein Thema positiv besprechen, du wirst Journalisten finden, die ein Thema negativ besprechen. Du wirst dem Journalisten trauen müssen, wenn du dich zum Thema machst. Dass jeder das Recht hat, sich NICHT zum Thema zu machen, hab ich ja auch geschrieben. :)
 
Also bin ich als Interviewter der persönlichen Meinung des Journalisten völlig ausgeliefert und der Bericht spiegelt dann evtl. in keinster Weise meine Ansichten zu SL wieder?

Lass ich jetzt mal so im Raum stehen.
 
Sirius schrieb:
Aber mal im Ernst: Würdest du es gut finden, wenn die Bundeskanzlerin die Möglichkeit hätte, in redaktionelle Arbeit reinzureden? Oder der Fußballer? Oder der Arbeitgeber, der grade 1000 Leute entlässt? Eher nicht oder.

Öhm ja, weil Du grade dieses Beispiel hier anführst: Ich weiß z. B. dass mit Politikern oder anderen "wichtigen" Personen sehr wohl Fragen und Antworten vorher genau und bis ins kleinste Detail abgesprochen werden. Oder sollen wir etwa wirklich glauben, die können sich ihre superschlauen Antwort-Pamphlete tatsächlich auch noch selbst und spontan ausdenken? :lol: :lol: :lol:

Und somit ist die FREIE Presse in Wirklichkeit eben gar nicht so frei wie Du uns hier glauben machen willst, gelle :roll: .
Und die Grundtendenz der Berichterstattung (positiv oder negativ) wird auch nicht vom Journalisten selbst bestimmt ... jeder aufmerksame Medienbeobachter erkennt die allgemein vorgegebene Richtung der Berichterstattung gerade auch bei wichtigen/aktuellen Themen ...

P.S. Ich hab nix gegen Journalisten und Journalismus im Allgemeinen, aber ich mag mich auch nicht so einfach für dumm verkaufen lassen. Und leider hast Du, Sirius, Dich hier selbst etwas in die Schusslinie begeben, obwohl mir insgesamt eigentlich recht gut gefällt, was Du hier schreibst :wink: .
 
Cryogen schrieb:
Also bin ich als Interviewter der persönlichen Meinung des Journalisten völlig ausgeliefert und der Bericht spiegelt dann evtl. in keinster Weise meine Ansichten zu SL wieder?

Lass ich jetzt mal so im Raum stehen.

Hm - wieso? Deine Ansichten fließen doch über das Interview ein. Da kannst du doch sagen, was du willst... oder nicht?
 
Sirius schrieb:
Cryogen schrieb:
Also bin ich als Interviewter der persönlichen Meinung des Journalisten völlig ausgeliefert und der Bericht spiegelt dann evtl. in keinster Weise meine Ansichten zu SL wieder?

Lass ich jetzt mal so im Raum stehen.

Hm - wieso? Deine Ansichten fließen doch über das Interview ein. Da kannst du doch sagen, was du willst... oder nicht?

Eher, es fließen nur soviele Ansichten ins Interview ein. Wie sie nicht umschnitten oder weggeschnitten werden.
 
Jilocasin Kosrae schrieb:
Öhm ja, weil Du grade dieses Beispiel hier anführst: Ich weiß z. B. dass mit Politikern oder anderen "wichtigen" Personen sehr wohl Fragen und Antworten vorher genau und bis ins kleinste Detail abgesprochen werden. Oder sollen wir etwa wirklich glauben, die können sich ihre superschlauen Antwort-Pamphlete tatsächlich auch noch selbst und spontan ausdenken? :lol: :lol: :lol:

Das passiert nur in absoluten Ausnahmefällen bei großangelegten Interviews. Zum Beispiel beim Kanzlerduell. Wenn ich im Bundestag Interviews mache, glaubst du wirklich, ich geb da vorher Fragen ab? ;) Andere Ausnahme: komplexe Sachzusammenhänge, bei denen der Interviewte etwas recherchieren muss (Wissenschaftler, etc). Bei hunderten von Interviews im laufe der Jahre ... hm ... ich würde sagen, ca. 1% der Fälle haben vorab die Fragen bekommen. Was man _natürlich_ macht, ist vorher über das Thema zu sprechen. Vorher deutlich zu machen, in welche Richtung eine Geschichte erzählt werden soll. Erst recht mit den Hauptprotagonisten eines Magazinbeitrags. Würde man das nicht machen, wäre die Arbeit ziemlich zäh. :)

Mir ging es darum, klar zu machen, dass niemand ernsthaft erwarten kann, dass sich ein Journalist von seinem Protagonisten zensieren lässt.

Jilocasin Kosrae schrieb:
Und somit ist die FREIE Presse in Wirklichkeit eben gar nicht so frei wie Du uns hier glauben machen willst, gelle :roll: .
Und die Grundtendenz der Berichterstattung (positiv oder negativ) wird auch nicht vom Journalisten selbst bestimmt ... jeder aufmerksame Medienbeobachter erkennt die allgemein vorgegebene Richtung der Berichterstattung gerade auch bei wichtigen/aktuellen Themen ...
P.S. Ich hab nix gegen Journalisten und Journalismus im Allgemeinen, aber ich mag mich auch nicht so einfach für dumm verkaufen lassen. Und leider hast Du, Sirius, Dich hier selbst etwas in die Schusslinie begeben, obwohl mir insgesamt eigentlich recht gut gefällt, was Du hier schreibst :wink: .

Auch hier nochmal leichten Einspruch. Mir wurde bisher noch nichts in die Feder diktiert, ich habe noch nie meinen Namen unter einen Beitrag gesetzt, für den ich nicht gradestehen kann. Mit den Grundtendenzen gebe ich dir sogar Recht, natürlich kann ich zum Beispiel einen SL-Spieler eher als Computernerd darstellen oder als gewitzten Web2.0-Unternehmer. Ich geb dir auch darin recht, dass es Grundtendenzen in der allgemeinen Berichterstattung gibt. Es ist kein Geheimnis, dass bestimmte Zeitungen eher schwarz, rot, gelb oder grün eingefärbt sind. Allerdings - ganz ehrlich - ist das auch okay so. Das nennt sich dann nämlich Meinungsvielfalt. Und ist es nicht schon tendenziös, zu bestimmen, was in einer 15-minütigen Nachrichtensendung auftaucht und was nicht? Wir könnten jetzt in eine tiefgreifende, lange Diskussion eintauchen. Aber das will ich nicht wirklich. Das mache ich lieber bei nem Bier. Ich wollte meinen Standpunkt zu der hier aufgeworfenen Frage klar machen, da sie auch explizit an die Journalisten, die gesucht haben, gerichtet war. :)

Cheers. :)
 
Es geht auch um die persönliche Zukunft des Journalisten selber: Wenn er jemanden abserviert wird ihm dieser nie mehr etwas erzählen, genau so werden andere auch nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen.
Das geht auch im grossen Stil, eine Bild-Zeitung war einfach zu oft unkorrekt, als dass sie noch vertrauenswürdig ist.
Aber solange Deppen das Blatt kaufen...
 
@Donnerknall
Kommt ganz drauf an, wer von beiden in dieser Situation was will und wer der "Mächtigere" ist! Bei einem berühmten Filmstar, bei dem die Medien Schlange stehen, wird ein Journalist ganz anders schreiben, weil er ja wiederkommen und in Zukunft weitere Interviews führen will. Und wenn großes öffentliches Interesse da ist an dieser Person! Da kaut er dann oft brav das wieder, was ihm die Pressereferenten vorgeben! Hauptsache, er kriegt dann nochn schönes Exklusivfoto! Bei berühmten Leuten leben Prominente und Journalisten eben in einer Art Symbiose miteinander!
Aber bei einer Kurzzeitbekanntschaft, in der irgendein Privatmann sein Hobby vorstellt und der keine weitere Bedeutung für den weiteren Berufsweg des Journalisten hat, gibt es eben viel weniger Anlass oder Hemmung den Betreffenden nicht als Volldepp dastehen zu lassen, wenn es für die Quote gut ist! Ist ja egel..der Beitrag ist abgedreht, gesendet, aus den Augen-aus dem Sinn. Aber der Betroffene und Vorgeführte...?

@Sirius
Danke für deine Darstellung und Erläuterung deiner Sichtweise!

Ist es aber nicht so dass oft (bei Filmstars und Politikern) Interviews +Antworten vor Veröffentlichung nochmals von den Betroffenen bzw. ihren Pressereferenten gegengelesen und dann "freigegeben" werden müssen? Und wieso soll das nicht gerade auch für eher unbedeutende Privatleute gelten?

Und ausserdem...gibt es da nicht generell einen Unterschied zwischen Politikern, großen Firmen und Privatleuten und deren Hobby? Politiker bekleiden ein öffentliches Amt und ihre Entscheidungen haben Auswirkungen auf das Leben von Millionen, genauso ist es mit großen Firmen. Aber Privatleute mit ihrem Hobby darzustellen ist eben auch was Anderes!
Da es in letzter Zeit immer mehr dazu gekommen ist normale Privatleute in der Öffentlichkeit blosszustellen und lächerlich zu machen (Pro7, Stefan Raab usw), wird man eben auch hier misstraurisch und zurückhaltend.

Ich habe bereits meine Erfahrung mit doch als eher seriös eingeschätzten Medien (öff-rechtl. Sender, regionale Tageszeitung) gemacht und kann nur sagen: Gebranntes Kind scheut das Feuer! Wie es dann da erst bei privaten Fernsehsendern ist...
(Ok bin SL-Noob und daher sowieso uninteressant) Aber das nur mal grundsätzlich dazu.
 
Rianuk schrieb:
@Sirius
Danke für deine Darstellung und Erläuterung deiner Sichtweise!

Ist es aber nicht so dass oft (bei Filmstars und Politikern) Interviews +Antworten vor Veröffentlichung nochmals von den Betroffenen bzw. ihren Pressereferenten gegengelesen und dann "freigegeben" werden müssen? Und wieso soll das nicht gerade auch für eher unbedeutende Privatleute gelten?

Und ausserdem...gibt es da nicht generell einen Unterschied zwischen Politikern, großen Firmen und Privatleuten und deren Hobby? Politiker bekleiden ein öffentliches Amt und ihre Entscheidungen haben Auswirkungen auf das Leben von Millionen, genauso ist es mit großen Firmen. Aber Privatleute mit ihrem Hobby darzustellen ist eben auch was Anderes!
Da es in letzter Zeit immer mehr dazu gekommen ist normale Privatleute in der Öffentlichkeit blosszustellen und lächerlich zu machen (Pro7, Stefan Raab usw), wird man eben auch hier misstraurisch und zurückhaltend.

Ich habe bereits meine Erfahrung mit doch als eher seriös eingeschätzten Medien (öff-rechtl. Sender, regionale Tageszeitung) gemacht und kann nur sagen: Gebranntes Kind scheut das Feuer! Wie es dann da erst bei privaten Fernsehsendern ist...
(Ok bin SL-Noob und daher sowieso uninteressant) Aber das nur mal grundsätzlich dazu.

Also. Ich möchte das hier auch nicht in eine Endlosdiskussion ausarten lassen. Dennoch nochmal ein paar Punkte:

- Mir ist bewusst, dass Journalisten einen miesen Ruf haben. Wir sind neben Politikern die meistgehasste Berufsgruppe überhaupt.
- Dieser Ruf ist hart erarbeitet.
- Grade die Privaten haben viel verbrannte Erde zurückgelassen
- Ich habe selber schlechte Erfahrungen mit Presseleuten gemacht, als Teile meiner Familie "berichtenswert" waren (sogar im positiven Sinn)
- Die Symbiosen, die du beschreibst treffen auf Teile der Film-, Funk- und Printlandschaft zu.

Allerdings finde ich Verallgemeinerungen grundsätzlich daneben. Wenn bei einem von euch aufgrund meiner Postings, einem persönlichen Vorgespräch für ein Interview oder anhand meiner Beiträge im TV der Verdacht aufkommt, ich sei ein gewissenloses, reisserisches Boulevardschwein, dann muss ich damit leben. Als Journalist lebt es sich allerdings schlecht mit einem solchen Eindruck, da man dann kaum noch an Informationen oder Interviewpartner herankommt. Ihr wisst ja, ist der Ruf erst ruiniert...
Allerdings bin ich nicht dazu da, Kollegen zu verteidigen, deren Arbeitsweise fragwürdig ist. Und ich möchte mich auch nicht für Fehler anderer persönlich verantworten und verteidigen müssen. Wenn ihr ein Problem mit mir habt, dann stelle ich mich jedem Vorwurf. Nur wenn das ganze hier auf grundsätzliche Medienschelte hinausläuft... naja.

Sicher wäre ich in der Lage, eine Privatperson über mein Medium TV lächerlich zu machen. Ohne Frage. Aber mal ganz im Ernst - ich bin Nachrichtenredakteur. Ich spiele in meiner Freizeit selbst Online-Rollenspiele. Was soll ich davon haben, euch alle (oder einen einzelnen) als Volldeppen hinzustellen?! Oder glaubt ihr wirklich, mein Berufsziel sei, einen meiner Beiträge oder Protagonisten als Clip-Schnipsel bei Stefan Raab zu sehen?

Ich verstehe, dass die Zusammenarbeit mit der Presse für viele von euch ein schwieriges Thema ist, aus allen genannten Gründen. Aber ganz ehrlich: der Großteil der Kollegen in allen Bereichen des Journalismus arbeitet fair, ehrlich und ist nicht darauf aus, Menschen in den Dreck zu ziehen.

So. Das wars von meiner Seite zu dem Thema. :) Wer jetzt noch Fragen hat, bitte PM.
 
Radio Fritz sucht InterviewpartnerIn

Hallo wir suchen für unser Programm einen SL-User, der sehr viel Zeit in der virtuellen Welt verbringt.
Sehr gut wäre es, wenn die Person aus Berlin/Potsdam kommen würde da die Interviewqualität so besser wäre.
Bei Interesse: frz5@rbb-online.de
beste Grüße kati
 
Sirius schrieb:
...
Zu den Inhalten: Ich weiß, dass Spiele wie SL seit Jahren existieren, habe auch schon drüber berichtet. (Nicht über SL, sondern über vergleichbare Spiele)...

SL ist eine Virtuelle Umgebung die Kommunikation vereinfacht.
Ein aufgebohrter IRC-Client für den einen, angenehme Entspannung
bei einer Pokerrunde für den nächsten und wieder ein anderer trifft
dort seinen Partner fürs Leben.

SL is Kontaktbörse, Jobbörse, Netzwerk, Community und vieles mehr.
Ich selber kenne keinen der Second Life "spielt".

SL ist eigentlich ein Muss für jeden Journalisten. Reuters ist ja auch schon da.
Wie wäre es denn, wenn du(Journalist) eine Weile in SL verbringst und
einen (Selbst-)Erfahrungsbericht bringen würdest?

Gruß


Fim Fischer
-Uhrmacher-
http://www.virtual-secondlife.de/index.php?parent_id1=7
 
Fim Fischer schrieb:
SL is Kontaktbörse, Jobbörse, Netzwerk, Community und vieles mehr.
Ich selber kenne keinen der Second Life "spielt".

SL ist eigentlich ein Muss für jeden Journalisten. Reuters ist ja auch schon da.
Wie wäre es denn, wenn du(Journalist) eine Weile in SL verbringst und
einen (Selbst-)Erfahrungsbericht bringen würdest?

Gruß


Fim Fischer
-Uhrmacher-
http://www.virtual-secondlife.de/index.php?parent_id1=7

(alten Beitrag entfernt, erweiterte Antwort anstreb):

Fim hat es mit dem oberen Zitat definitiv auf meinen Punkt gebracht: Wer das Metaversum
"Second Life" als Spiel definiert, hat meiner Meinung nach sich entweder nie dort eingeloggt
(nach der Account-Erstellung), oder ist nach 5 Minuten wieder ausgestiegen!

Um dieses virtuelle Konstrukt und seine Bewohner besser zu verstehen, wäre es doch für
jeden Journalisten fast eine Verpflichtung, sich einige Zeit dort aufzuhalten, die Umgebung
auf sich wirken zu lassen, mit den Mitbewohnern in Kontakt zu treten, und am ganzen System
teilzuhaben.

Und wenn man schon jemanden über "SL" interviewen möchte, sollte man Nägel mit Köpfen
machen, und dieses Interview in Second Life durchführen. (just my 2 L$-cents) :wink:
 
Hi,

genau das hatte ich vorgeschlagen, als man mich interviewen wollte. Aber ein Interview, das nur in SL stattfindet, scheint nicht interessant genug zu sein.

lg,
nadja
 
So, jetzt hat er es geschafft!

Der Reporter dem ich so viel erzählt habe und auch viel Zeit geopfert habe (Fragebogen, Interview und Sightseeingtour in SL, was ja auch vorbereitet werden muss und ein Interview im RL).
Dann wollte er noch ein Foto von mir und dem Avatar und beides hätte eine Fotomontage werden sollen.

Da ich aber Fotomontagen nicht mag, machte ich nicht mit und PUFF aus die Maus, der Bericht ist gedruckt und ich habe keine Ahnung davon, komme wohl nicht mal darin vor.

Es sei den ich kaufe das Heft, aber nach der Verarsche gehe ich lieber in den Garten und verbrenne Geldnoten und veröffentliche die Filme davon auf YouTube.

Ich fühle mich ausgenutzt und Hintergangen. Unter "Reporterarbeit" verstehe ich nicht Leute im Forum gratis für sich arbeiten zu lassen.

Momentane Meinung: Journalisten sind die Kinder, aus denen nix geworden ist und die deswegen die Welt hassen und anderen alles madig machen wollen.
Boah, bin ich sauer...

Mhh, warum mache ich mir das Leben nicht auch einfach und werde Reporter: Die Rechtschreibung der Computer für mich tut und Ahnung oder Sachverständnis ist auch nicht nötig. Einzig Lügen und Fälschen muss ich noch üben.
Dafür habe ich viel Fantasie um Berichte zusammenzureimen. Ich kann meine Hemmungen überwinden und Äpfel, Birnen und was sonst noch so rum liegt zusammen in einen Mixer stecken. Rrrrrrrrrrrr.

Jetzt gehe ich um meine geschürten Aggressionen in einem "Killerspiel" zu steigern um dann anschliessend auf der Autobahn zu rasen. Macht doch jeder...



Zur allgemeinen Beruhigung: Das sind Klischees, ich habe weder das Spiel CounterStrike noch ein Auto !

EDIT SWAPPS: Bonuszahlung für diesen erschreckenden Beitrag: 10 L$.
Du siehst: Auch das was Du gerade hier im Forum postest ist in gewisser Weise reiserischer Journalismus ... und der wird auch noch von mir bezahlt. *fg*
 
Mein Beileid aber was besseres kann man von denen nicht erwarten
Sirius schrieb:
der Großteil der Kollegen in allen Bereichen des Journalismus arbeitet fair, ehrlich und ist nicht darauf aus, Menschen in den Dreck zu ziehen.
Da haben wir wahrscheinlich ganz unterschiedliche Medien, denn über die die ich zu sehen krieg kann ichs leider nicht behaupten.

Zum Glück hab ich nicht erwähnt dass ich im Rollstuhl sitz dann wäre ich bestimmt von 1000 Reportern belagert, die irgendeine Mitleidsstory im Sinne von: "ein Behinderter sucht eine bessere Welt" gemacht hätten. :roll:

Donnerknall tröste dich jetzt bist du um eine Erfahrung reicher.
 
Schade dass das so abgelaufen ist. Aber irgendwie hat das meine Meinungen zu den Medien bestärkt.
Nun hat die Community wieder einen Grund mehr, sich von diversen Anfragen der "Reporter" zu distanzieren.
Hier hat jemand seine Chance vertan und ein bisschen zum allgemein schlechten Ruf der Presse beigetragen.
Umso schwerer wird es jetzt für alle Anderen, die einen Bewohner von SL interviewen möchten.
 

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