Susanne Menges schrieb:
vorweg.... verlustfreie Kompression gibt es NICHT, auch wenn wir den Eindruck beim Betrachten gut komprimierter Bilder bekommen. Das menschlich Auge erfasst nur ein Bruchteil dessen, was da wirklich ist
Aber Sicher, die gibts durchaus. Auch bei der Bildbearbeitung.
TIFF kann das z.B., aber auch PNG und JPG2000.
Da kann man die Bilder so komprimieren, dass sie sich kein bisschen dabei verändern.
Dafür werden die digitalen Daten im Prinzip einfach entsprechend auf Redundanzen untersucht, und die werden dann so abgespeichert, dass sie weniger Platz brauchen.(Lauflängenkodierung)
Den Datenstrom aus 1en und 0en kann man auch zusammenfassen: wenn man das 4-bit Weise macht, dann bekommt man damit 16 verschiedene Werte, kann also diese 4 bit durch Zeichen von 0 bis F ersetzen, ohne dass Information verloren geht.
aus 0000 wird so eben 0 und aus 1111 wird F
Mit einer einfachen Methode kann so aus
1011101110111011101110111011101110111011000000000000000000000000000000000000000000100010001000100010
ein
BBBBBBBBBB000000000022222 (4-bit Codierung)
und daraus eben ein
BA0A25 (komprimierte 4-bit Codierung, hinter jedem Zeichen steht dann einfach wie oft es vorkommt.)
also als Bitstrom (da Rechner nur 0 und 1 können und da das so auch auf der Platte gespeichrt wird) dann
101110100000101000100101
werden.
Und komplexere Methoden arbeiten dann noch mit Wörterbüchern, in denen typische Bitmuster erkannt und gespeichert werden.
Dabei gehen dem Bild keinerlei Informationen verloren, da jedem Pixel ja nach wie vor noch die 3x8bit aus dem originalen Datenstrom zugeordnet sind.
Bei der Verlustbehafteten Kompression (z.B. jpg) gehen Informationen verloren, da dort die Pixel gezielt so verändert werden, dass diese Redundanzen vermehrt auftreten, aber so, dass es von der menschlichen Wahrnehmung nicht registriert wird, wobei das aber einer gewissen Kompression dann nicht mehr zu übersehen ist. Aber da das menschliche Auge z.B. nicht alle 16 Mio möglichen Farben im RGB-System unterscheiden kann werden da benachbarte Farbwerte angeglichen und derartiges, und das ohne dass man das direkt erkennt.
Die Darstellung der Bilder auf dem Rechner braucht aber wieder pro Pixel 24bit/32bit, d.h. selbst wenn ein Bild mit 4000x3000 Pixel auf z.B. 15MB auf der Festplatte komprimiert wird, wenn das auf dem Rechner angezeigt werden soll, dann braucht das im Speicher 275MB bzw. 366MB. Egal ob verlustfrei oder verlustbehaftet komprimiert.
Wer seine digitalen Bilder also verlustfrei, aber platzsparend speichern möchte, der sollte zu TIFF greifen falls er CMYK braucht (z.B. um es an eine Druckerei zu geben, da ist TIFF und CMYK sowas wie ein Standard) und ansonsten einfach PNG verwenden. Das kann nicht nur verlustfrei komprimieren, sondern ist auch noch lizenzkostenfrei und offen, d.h. die Chancen stehen gut, dass man die Bilder auch in Zukunft noch mit einem dann modernen Bildbearbeitungsprogramm verarbeiten kann.
TGA wird z.B. schon jetzt von den wenigsten Bildbearbeitungsprogrammen unterstützt, ausser Photoshop und Gimp wüsste ich jetzt auf anhieb keins.